Podiumsgespräch Kafka 2024

Drei Bilder von Franz Kafka, ganz links im Alter von sechs Jahren in einem gestreiften Matrosenanzug mit einem Stock in der linken und einem Hut in der rechten Hand. Im mittleren Bild ist Kafka 23 Jahre alt, er trägt einen Anzug und eine gestreifte Krawatte und blickt rechts an der Kamera vorbei. Auf dem rechten Bild ist Kafka im Alter von 40 Jahren zu sehen, er trägt wieder einen Anzug und eine gestreifte Krawatte, sein Blick ist in die Kamera gerichtet. © Public Domain

Di, 14.05.2024

17:30 Uhr

LiteraturHaus

Was fasziniert an seinen Texten und inwiefern sind sie bis heute aktuell?

Unter den deutschsprachigen Schriftsteller*innen nimmt Franz Kafka eine einzigartige Position ein. Aufgrund ihrer kristallklaren Sprache, ihrer Rätselhaftigkeit und ihrer grotesken Mischung aus Ernst und Komik gelten seine Texte als bahnbrechende literarische Reflexionen über die Existenz des modernen Menschen.

Am 3. Juni 2024 jährt sich der Todestag dieses bedeutenden Schriftstellers zum 100. Mal. Aus diesem Anlass führen Birthe Hoffmann und Isak Winkel Holm ein Gespräch darüber, was sie an seinen Texten fasziniert und inwiefern Kafka bis heute aktuell ist. Der Eintritt ist frei, eine Reservierung ist jedoch erforderlich. Einlass ist ab 17 Uhr, das Gespräch beginnt um 17.30 Uhr und wird auf Dänisch geführt. Ausgangspunkt des Gesprächs ist die letzte Erzählung, die Kafka zu Lebzeiten geschrieben hat, Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse aus dem Jahr 1924. In dieser Erzählung stellt Kafka sich in der Person der als Sängerin auftretenden Maus Josefine dar und setzt sich mit dem eigenen Schreiben und Künstlertum auseinander. Die Veranstaltung dreht sich u.a. um die folgenden Fragen: Was ist das unverkennbar Besondere an Kafkas Art zu schreiben? Was ist mit „kafkaesk" gemeint - und ist Kafka selbst „kafkaesk“? Wie sieht Kafka die Rolle der Kunst in der modernen Welt? Kafka hatte oft Lachanfälle – worin genau liegt die Komik seiner Texte, und welche Funktion hat sie? Welche Wechselbeziehungen bestehen zwischen Kafkas Art zu schreiben und dem spezifischen historischen und kulturellen Kontext, in den er hineingeboren wurde? Das Gespräch wird moderiert von Irina Hron.

Birthe Hoffmann lehrt Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Kopenhagen. Sie ist Herausgeberin der Zeitschrift Text & Kontext. Jahrbuch für Germanistische Literaturforschung in Skandinavien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind österreichische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Kultur der Weimarer Republik, literarische Darstellung von Kriegserfahrungen, Literatur und Naturwissenschaft sowie literarische Phänomenologie.

Isak Winkel Holm ist Professor für Literatur an der Fakultät für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität Kopenhagen sowie Mitglied des Copenhagen Center for Disaster Research, einer Plattform für interdisziplinäre Forschung, Lehre und Vernetzung zu den Themen Katastrophen und Klimawandel. Im Mittelpunkt seiner Forschungen steht das Verhältnis von Literatur und Politik. Er interessiert sich also einerseits moderne Literatur- und Kulturtheorie, andererseits für politische Theorie, Sozialphilosophie und environmental humanities. Diese beiden Seiten seiner Forschungstätigkeit kommen u.a. in verschiedenen aktuellen Publikationen zu Franz Kafka und Søren Kierkegaard zusammen.

Irina Hron forscht und lehrt am Institut für Anglistik, Germanistik und Romanistik der Universität Kopenhagen. Zuvor war sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Agder, der Universität Stockholm, der Universität Wien und der Universität Göteborg tätig. 2019 Gastprofessur an der Universität Wien. Hron ist Begründerin der Reihe LESESZENEN, die sie im Universitätsverlag Winter herausgibt. Sie ist zudem Übersetzerin zeitgenössischer norwegischer Literatur ins Deutsche. Mit dem Werk Franz Kafkas hat sie sich sowohl als Forscherin als auch als Forschungsvermittlerin intensiv beschäftigt.

 

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