Seit 1955 verleiht das Goethe-Institut einmal im Jahr die Goethe-Medaille als offizielles Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Goethe-Medaille werden Persönlichkeiten aus aller Welt – seit einiger Zeit drei Kulturakteur*innen pro Jahr aus unterschiedlichen Regionen – geehrt, die sich in besonderer Weise um die Vermittlung der deutschen Sprache sowie den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben. Die Goethe-Medaille ist der wichtigste Preis der auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland.
Zu den insgesamt weit über dreihundert Preisträger*innen gehören unter anderem: Daniel Barenboim, David Cornwell alias John le Carré, Ágnes Heller, Petros Markaris, Jorge Semprún, Robert Wilson, Neil MacGregor, Helen Wolff, Juri Andruchowytsch, Irina Scherbakowa, Shirin Neshat, Ariane Mnouchkine, Yoko Tawada, Sofia Gubaidulina, Dogan Akhanli und Princess Marilyn Douala Manga Bell.
Die Kandidat*innen für die Goethe-Medaille werden von den Goethe-Instituten in aller Welt in Abstimmung mit den deutschen Auslandsvertretungen nominiert. Aus diesen Vorschlägen entwickelt die Kommission zur Verleihung der Goethe-Medaille, die sich aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur zusammensetzt, eine Auswahl von Preisträger*innen, die das Präsidium des Goethe-Instituts bestätigen muss. Die Goethe-Medaille basiert auf dem engen Austausch der Mitarbeiter*innen des Goethe-Instituts in aller Welt mit den unterschiedlichen lokalen Kulturszenen und ihrer Beobachtung zeitgenössischer kultureller und zivilgesellschaftlicher Entwicklungen. Die Verleihung der Goethe-Medaille macht dem Publikum in Deutschland weltweit relevante kulturelle Themen, Akteur*innen und zukunftsweisende Strömungen bekannt und unterstützt die Internationalisierung der deutschen Kulturlandschaft.
Seit 1992 findet die Verleihung der Medaille in Weimar statt, seit 2009 am 28. August, Goethes Geburtstag. Gemeinsam mit dem Kunstfest Weimar richtet das Goethe-Institut ein Begleitprogramm aus, das Möglichkeiten zur Begegnung mit den Preisträger*innen bietet. Seit 2022 können die Preisträger*innen im Rahmen einer Netzwerkreise nach Deutschland ihre Beziehungen zu in Deutschland arbeitenden Institutionen und Personen stärken oder neu knüpfen.