Seit 2003 ehrt das Goethe-Institut einmal jährlich eine herausragende filmische Arbeit mit dem Dokumentarfilmpreis. Im Wechsel wird dieser seit 2022 auf wichtigen deutschen Dokumentarfilmfestivals, dem DOK.fest München, dem Festival DOK Leipzig, der Duisburger Filmwoche und dem Kasseler Dokfest, vergeben. Mit dem Preis würdigt das Goethe-Institut einen abendfüllenden deutschen Dokumentarfilm der offiziellen Auswahl.
2023 präsentiert sich der Preis erstmalig in neuem Gewand. Unter Aspekten der Nachhaltigkeit und in Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste in München ist ein neues Konzept für die Preisstatuette erarbeitet worden: Aus der Trophäe ist ein Schal geworden (Design von Lukas Schreiber).
Ein Film geht um die Welt
Die Auszeichnung mit dem Dokumentarfilmpreis umfasst ein Preisgeld von 2.000 Euro. Das Goethe-Institut erwirbt außerdem die weltweiten nicht-kommerziellen Vorführrechte des Films, so dass er an allen Instituten und filmischen Partnerinstitutionen gezeigt werden kann. Darüber hinaus übernimmt das Goethe-Institut die Untertitelung in acht Sprachen; so wird der Film einem Publikum in aller Welt zugänglich. Neben primär cineastischen Kriterien sollte der Film einen Deutschlandbezug in Verbindung mit einer interkulturellen oder globalen Perspektive aufweisen, damit er weltweit eingesetzt und einen Beitrag zu den gesellschaftspolitischen Diskursen in den Gastländern leisten kann.
Die Jury
Die Jury besteht aus der Preisträger*in des Vorjahres – sofern die Person selbst nicht am laufenden Wettbewerb teilnimmt – sowie zwei Filmexpert*innen des Goethe-Instituts. Denn entscheidend für die Auswahl ist neben filmästhetischen Aspekten, dass der Film in allen Weltregionen einsetzbar ist sowie einen Beitrag zu den gesellschaftspolitischen Diskursen in den zahlreichen Gastländern des Goethe-Instituts leisten kann.
Die Dokumentarfilmförderung des Goethe-Instituts
Das Goethe-Institut ist Botschafter des deutschen Films weltweit. 159 Goethe-Institute in 98 Ländern zeigen die neuesten Entwicklungen der deutschen Filmkunst. Aufgrund seiner besonderen Filmästhetik und seiner Vielseitigkeit war der deutsche Dokumentarfilm im Repertoire des Goethe-Instituts schon immer eine feste Größe. Seine künstlerische Qualität wird inzwischen weit über die deutschen Grenzen hinaus gewürdigt. Gerade in Zeiten, in denen der Dokumentarfilm verstärkt um Aufmerksamkeit kämpft, ist die Förderung des Dokumentarfilms für das Goethe-Institut eine vordringliche Aufgabe: Derzeit sind mehr als die Hälfte aller Filme des Goethe-Instituts dokumentarisch.
Bisherige Preisträger des Dokumentarfilmpreises
2023: EINHUNDERTVIER (Jonathan Schörnig)
2022: LIEBE, D-MARK UND TOD (Cem Kaya)
2021: REPUBLIC OF SILENCE (Diana El Jeiroudi)
2020: DIE WÄCHTERIN (Martina Priessner)
2019: IN THE NAME OF SCHEHERAZADE ODER DER ERSTE BIERGARTEN IN TEHERAN (Narges Kalhor)
2018: EXIT (Karen Winther)
2017: WILDES HERZ (Charly Hübner, Sebastian Schultz)
2016: ZWISCHEN DEN STÜHLEN (Jakob Schmidt)
2015: OVERGAMES (Lutz Dammbeck)
2014: DIE BÖHMS - ARCHITEKTUR EINER Familie (Maurizius Staerkle-Drux)
2013: LAND IN SICHT (Judith Keil und Antje Kruska)
2012: VERGISS MEIN NICHT (David Sieveking)
2011: PEAK (Hannes Lang)
2010: HOW TO MAKE A BOOK WITH STEIDL (Gereon Wetze und Jörg Adolph)
2009: SHANGHAI FICTION (Julia Albrecht und Busso von Müller)
2008: ZULETZT BEFREIT MICH DOCH DER TOD (Beate Middeke)
2007: THE HALFMOON FILES (Philip Scheffner)
2006: DIE UNZERBRECHLICHEN (Dominik Wessely)
2005: MEIN BRUDER - WE'LL MEET AGAIN (Thomas Heise)
2004: HAT WOLFF VON AMERONGEN KONKURSDELIKTE BEGANGEN? (Gerhard Friedl)
2003: FÜR DEN SCHWUNG SIND SIE ZUSTÄNDIG (Margarete Fuchs)