Standpunkte zum Lernen und Lehren von Deutsch als Fremdsprache

Aktuelle Entwicklungen etwa in Politik, Wirtschaft, Medienlandschaft oder auch Didaktik stellen Lehrende und Lernende von Deutsch als Fremdsprache (DaF) vor immer neue Herausforderungen. Die vom Beirat Sprache des Goethe-Instituts herausgegebenen „Standpunkte zum Lernen und Lehren von Deutsch als Fremdsprache“ wollen aktuelle Problematiken aufzeigen, zur Reflexion anregen und lernorientierte Lösungsmodelle für die Praxis anbieten.

1998 veröffentlichte der Beirat Sprache des Goethe-Instituts mit seinen „Thesen zur Vermittlung des Deutschen als Fremdsprache“ (1998) erstmals ein Eckpunktepapier zum Erwerb und zur Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache (DaF). Inzwischen haben sich die Anforderung an den Fremdsprachenunterricht weiterentwickelt. Zudem liegen über die verschiedenen Faktoren des Sprachenerwerbs neue Erkenntnisse vor.

Mit seinen „Standpunkten zum Lernen und Lehren von Deutsch als Fremdsprache“ will der Beirat Sprache Lehrenden von Deutsch als Fremdsprache weltweit Orientierung geben. Die Standpunkte wollen Hilfestellungen geben, die konkrete Unterrichtssituation in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Als Denkanstöße wollen sie zur Reflexion und Diskussion anregen – und über Hinweise zu weiterführender Literatur zur tiefergehenden Lektüre einladen.

Die „Standpunkte zum Lernen und Lehren von Deutsch als Fremdsprache“ wurden gemeinschaftlich konzipiert. Autorinnen und Autoren sind Hans-Joachim Althaus, Jannis Androutsopoulos, Christian Fandrych, Ingrid Gogolin, Georges Lüdi, Udo Ohm, Claudia Riemer und Michaela Sambanis. Folgende Fragen stehen im Zentrum:

Welches Deutsch sollte im Unterricht heute gelehrt werden? Gibt es nur ein Deutsch oder gibt es mehrere? Von wem und warum wird die deutsche Sprache gelernt und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Unterricht? Welche Kompetenzen bringen die Lernenden heute bereits mit in den Unterricht? Welche Forschungsergebnisse zum Sprachenlernen sind von besonderem Interesse? Und was müssen Sprachlehrerinnen und –lehrer heute wissen und können, um lernerorientiert unterrichten zu können?

Die Themenblöcke im Einzelnen:

  1. Welches Deutsch?

  2. Wer lernt Deutsch?

  3. Wie wird Deutsch gelernt?

  4. Lernumgebungen und Formen des Lernens

  5. Welche neueren Erkenntnisse aus der Forschung gibt es zum Lernen von Sprache?

  6. Mehrsprachigkeit

  7. Qualifizierung von Deutschlehrenden

Jeder Themenblock umfasst mehrere Beiträge. Ab dem 4. Mai wird wöchentlich ein neuer Beitrag der „Standpunkte zum Lernen und Lehren von Deutsch als Fremdsprache“ veröffentlicht.

Mehrsprachigkeit als Start und Ziel Illustration: Melih Bilgil

Welches Deutsch?

  • Welches Deutsch? Standardisierung
    Deutsch und seine Normen

    Vor allem in Deutschland, Österreich und Teilen der Schweiz ist Deutsch Standardsprache. Aber wie ist das Deutsche als Standardsprache entstanden? Und wie hat sich das Verständnis vom Standarddeutschen in den letzten Jahrzehnten verändert?

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    Deutsch und seine Normen Illustration: Melih Bilgil

  • Welches Deutsch? Kommunikative Zwecke und Kontexte
    Sprachkompetenz vermitteln

    In Sprachgemeinschaften bestehen im Hinblick auf typische Arten des Sprechens und Schreibens mehr oder weniger feste Erwartungen. Welche Rolle spielen verschiedene Zwecke und Kontexte sprachlicher Kommunikation dabei? Und was bedeutet dies für die Wahl des angemessenen Stils?

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    Sprachkompetenz vermitteln Illustration: Melih Bilgil

  • Welches Deutsch? Deutsch im DaF-Unterricht
    Verschiedene Kontexte lehren

    Wir leben im Zeitalter medialer Vielfalt und heterogener Lerninteressen. Welches Deutsch ist da in welchem Kontext sinnvoll? Und: Wie muss der DaF-Unterricht auf diesen Wandel der Kommunikationskultur und der genutzten Sprachstile reagieren? Einige Vorschläge.

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    Verschiedene Kontexte lehren Illustration: Melih Bilgil

Wie wird Deutsch gelernt?

  • Wie wird Deutsch gelernt? Sprachlernen als Prozess
    Sprache lernen und erwerben

    Wie werden Fremdsprachen erlernt und Zweitsprachen erworben? Viele Antworten auf diese Fragen bleiben in der Forschung hypothetisch. Aber es gibt auch gesicherte Erkenntnisse. Ein Überblick.

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    Sprache lernen und erwerben Illustration: Melih Bilgil

  • Wie wird Deutsch gelernt? Mehrsprachigkeit
    Mehrsprachigkeit als Start und Ziel

    Welchen Einfluss hat es auf das Lernen einer Fremdsprache, wenn der lernende Mensch bereits Kenntnisse in zwei oder mehr Sprachen besitzt? Und welche Folgen hat es für den Fremdsprachenunterricht, wenn die Lernenden Erfahrungen in vielen verschiedenen Sprachen mit in die Klasse bringen? Die Mehrsprachigkeitsforschung gibt auf diese Fragen erste Antworten.

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    Mehrsprachigkeit als Start und Ziel Illustration: Melih Bilgil

  • Wie wird Deutsch gelernt? Sprachlernen als Internalisierung
    Die Sprache der Anderen

    Wir lernen immer die Sprache der Anderen. Der Motor für die Sprachentwicklung ist die Auseinandersetzung mit der jeweiligen sprachlichen Umgebung. Wie aber funktioniert das im konkreten Fall? Und wie lässt es sich für das Erlernen einer Fremdsprache nutzen?

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    Die Sprache der Anderen Illustration: Melih Bilgil

Lernumgebungen und Formen des Lernens

  • Lernumgebungen und Formen des Lernens: Lehr- und Lernorte
    Schauplätze des Deutschlernens

    Oft wird Deutsch nicht nur im Unterrichtsraum, sondern an vielen verschiedenen Schauplätzen gelernt. Welche Funktion können diese Schauplätze übernehmen? Und welcher Stellenwert kommt dem Kursraum im Netz der Lern- und Lehrorte zu?

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    Schauplätze des Deutschlernens Illustration: Melih Bilgil

  • Lernumgebungen und Formen des Lernens: E-Learning-Angebote
    Lernen ohne Ort?

    Lernen im Klassenzimmer wird immer häufiger durch Online-Angebote ergänzt oder ersetzt. Welche Formen virtuellen Lernens haben sich entwickelt? Welche Rolle spielt dies für Lernraum und Lernumgebung? Und: In welchem Verhältnis stehen „analoges“ und „digitales“ Lernen zueinander?

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    Lernen ohne Ort? Illustration: Melih Bilgil

  • Lernumgebungen und Formen des Lernens: Sprachlernspiele
    Spielerisch Sprache lernen

    Auf spielerische Art und Weise eine Sprache lernen: Geht das überhaupt? Sehr gut sogar! Wenn man die Möglichkeiten des Spiels im Unterricht richtig einzusetzen versteht und wenn man trotz Sprachziel, den Spielspaß nicht aus den Augen verliert.  

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    Spielerisch Sprache lernen Illustration: Melih Bilgil

Neuere Erkenntnisse aus der Forschung

  • Neuere Erkenntnisse aus der Forschung: Die neurowissenschaftliche Perspektive
    Sprache ins Gehirn!

    Ist es tatsächlich schwieriger, eine Fremdsprache als Heranwachsender oder Erwachsener zu lernen und, wenn ja: warum? Die Neurowissenschaften tragen zur Beantwortung bei – und liefern dabei auch Ermutigendes für ältere Lerner.  

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    Sprache ins Gehirn! Illustration: Melih Bilgil

  • Neuere Erkenntnisse aus der Forschung: Kognitive und interaktive Prozesse
    Lernen = Kognition + Interaktion

    Fremdsprachenerwerb ist nicht nur Kopfarbeit, sondern findet auch im sozialen Umfeld statt. Welche Rolle spielt die Interaktion dabei? Und was bedeutet dies praktisch für die Korrektur etwa von Grammatikfehlern oder für den DaF-Unterricht insgesamt?  

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    Lernen = Kognition + Interaktion  Illustration: Melih Bilgil

  • Neuere Erkenntnisse aus der Forschung: Die Perspektive der Bildungsforschung
    Sprache, Bildung – und Erfolg?

    Welche Bedeutung haben sprachliche Fähigkeiten für Bildungserfolg – und, darüber hinausgehend: für gesellschaftliche Teilhabe? Dies ist eine Leitfrage der Bildungsforschung zur Sprachentwicklung – eine Suche nach Antworten mit neuen Erkenntnissen.  

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    Sprache, Bildung – und Erfolg? Illustration: Melih Bilgil

Mehrsprachigkeit

  • Mehrsprachigkeit: Was ist Mehrsprachigkeit?
    In vielen Sprachen sprechen

    Wer von „Mehrsprachigkeit“ spricht, spricht von unterschiedlichen Phänomenen, die recht eng miteinander verknüpft, aber auf ganz unterschiedlichen Ebenen angesiedelt sind. Wie also definiert man Mehrsprachigkeit? Welche Faktoren sind wichtig? Oder gibt es sogar mehrere „Mehrsprachigkeiten“?

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    In vielen Sprachen sprechen Illustration: Melih Bilgil

  • Mehrsprachigkeit: Mehrsprachig werden
    Kreativer und reflexiver

    Mehrsprachige Menschen erwerben jene Sprachen, die sie beherrschen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihrer Biografie – und in verschiedenen Kontexten wie Familie, Schule oder beim Sprachaufenthalt. Vor allem Kindern bringt Mehrsprachigkeit vielfache Vorteile.

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    Kreativer und reflexiver Illustration: Melih Bilgil

  • Mehrsprachigkeit: Mehrsprachigkeit im Alltag
    Sprachenmix und Sprachenwechsel

    In der Großstadt, aber auch in Sprachgrenzgebieten verwenden Menschen im Alltag besonders oft mehrere Sprachen in einer Äußerung. Verläuft gelebte Mehrsprachigkeit tatsächlich so „chaotisch“, wie oftmals angenommen? Oder sind sprachliche Mischphänomene nicht vielmehr ganz „normal“?

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    Sprachenmix und Sprachenwechsel Illustration: Melih Bilgil

Qualifizierung von Deutschlehrenden: Aus-, Fort- und Weiterbildung Entwickeln und vernetzen

Die Ausbildung zum Beruf des Deutschlehrers ist die Basis für eine angemessene Vermittlung von Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache. Wie aber muss eine adäquate Qualifizierung aussehen, um den neuen globalen, aber auch regionalen Herausforderungen begegnen zu können?


 
Qualifizierung von Deutschlehrenden

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