Keine Fachkräfte ohne Lehrkräfte
Deutschlehrende als Schlüsselakteure in der Fachkräfteintegration
Bei der vom Goethe-Institut organisierten Konferenz am 10. und 11. Juni in Berlin diskutierten Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Fachkreisen die Zusammenhänge zwischen der Gewinnung und Qualifizierung von Deutschlehrkräften im In- und Ausland und dem dringenden Fachkräftebedarf.Fachkräftemangel bewältigen: Deutschkenntnisse und Lehrkräfte im Fokus
In Diskussionen und Workshops diskutierten Expert*innen die Bedeutung der deutschen Sprache für eine erfolgreiche Fachkräfteintegration, aktuelle Trends und Entwicklungen in der Lehrkräftequalifizierung sowie die Rolle von Deutschland im Wettbewerb um internationale Talente. Lehrkräfte und Projektleitende aus den Goethe-Instituten in Deutschland und im Ausland berichteten von ihren Erfahrungen und zeigten Perspektiven aus diversen Herkunftsländern auf.OECD-Befragung zeigt Bedeutung von Sprachkenntnissen für ausländische Fachkräfte
Zum Einstieg präsentierte Dr. Thomas Liebig, leitender Ökonom in der Abteilung für Internationale Migration der OECD die Ergebnisse einer aktuellen OECD-Studie, die die Bedeutung von Sprachkenntnissen für eine erfolgreiche Arbeitsmigration hervorhebt. Deutschkenntnisse sind nicht nur für die Arbeitnehmenden, sondern auch für die Arbeitgeber von entscheidender Bedeutung. Die Studie zeigt eine hohe Bereitschaft der ausländischen Fachkräfte, bereits vor der Einreise Deutsch zu lernen. Verbesserungsbedarfe bestünden allerdings noch hinsichtlich der Kosten und der Verfügbarkeit von Kursangeboten im Ausland, so Liebig.
Dr. Thomas Liebig (OECD) hält die Keynote zur Eröffnung der Veranstaltung | © Bernhard Ludewig
Erfolgreiche Fachkräftemigration bedarf Kooperation und erfordert Unterstützung im In- und Ausland
Diskussionen mit Vertreter*innen aus der Wirtschaft machen deutlich: Der Fachkräftemangel, besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, ist gravierend. Diese Unternehmen benötigen Unterstützung, um die Auslandsanwerbung zu bewältigen und sich mit den Prozessen vertraut zu machen. Essenziell sind hierbei der Ausbau der Beratungsangebote für Unternehmen und die Schaffung von Kümmererstrukturen für Fachkräfte. Ein zentrales Fazit des Austausches vor Ort ist, dass eine noch stärkere Zusammenarbeit des Goethe-Instituts mit Partner*innen im In- und Ausland notwendig ist, um diese Herausforderungen zu meistern.
Diskussion zum Thema "Deutschland im Wettbewerb um internationale Talente: Strategien für eine gelungene Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte" | © Bernhard Ludewig
Steigende Anforderungen an Lehrkräfte
Der Bedarf an qualifizierten Deutschlehrkräften ist enorm, besonders in den Ländern, die im Fokus der Fachkräftezuwanderung stehen. Dies betrifft auch die Deutschlehrkräfte in lokalen Bildungssystemen. Der Ausbau der Studien- und Ausbildungsangebote ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Hochschulen im In- und Ausland zusammen mit den Mittlern. Berufsspezifische und lebensnahe Inhalte müssen in den Unterricht integriert werden, wobei der Zeit- und Erfolgsdruck der Fachkräfte berücksichtigt werden muss. Es ist wichtig, dass Lehrkräfte Deutschland aus persönlichen Erfahrungen kennen, was durch mehr Stipendienprogramme gefördert werden könnte. Trotz einer oft geringen Entlohnung bedarf es einer verstärkten Bewerbung des erfüllenden Berufs "Lehrkraft", um diesen attraktiver zu machen.
Diskussion mit Prof. Dr. Vibah Surana zu aktuellen Trends und Entwicklungen in der akademischen Lehrkräftequalifizierung | © Bernhard Ludewig
Fazit: Neue Kooperationen zur Verbesserung der Fachkräftemigration
Die zweitägige Fachkonferenz hat wichtige Erkenntnisse und Handlungsfelder aufgezeigt. Die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Bereich der Fachkräftemigration müssen intensiviert werden, um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Qualifizierte Lehrkräfte und die Förderung der Sprachkenntnisse spielen dabei eine zentrale Rolle. Es ist an der Zeit, die bestehenden Strukturen zu erweitern und zu verbessern sowie neue Kooperationen zu schaffen, um eine erfolgreiche Integration von Fachkräften zu gewährleisten.Eindrücke von zwei Tagen Austausch und Vernetzung

Teilnehmer*innen auf dem Markt der Ideen, bei dem Projekte zu den Themen Fachkräfteeinwanderung und Lehrkräftequalifizierung vorgestellt wurden | © Bernhard Ludewig

Ein Infohaus mit Informationen zum Leben und Arbeiten in Deutschland | © Bernhard Ludewig

Teilnehmer*innen im Publikum während der Podiumsdiskussion zur Eröffnung der Konferenz | © Bernhard Ludewig

Moderatorin Amira El Ahl eröffnet den ersten Tag der Konferenz | © Bernhard Ludewig

Begrüßung durch den Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert zur Eröffnung der Konferenz | © Bernhard Ludewig

Tamara Carranza Porras und Houssame Mabrouk erzählen von ihrer Ankunft und ihren Erfahrungen in Deutschland | © Bernhard Ludewig

Podiumsdiskussion zum Thema "Ausländische Fachkräfte für Deutschland: Vorbereitung, Integration und nachhaltige Lösungen für eine erfolgreiche Einwanderungsgesellschaft" | © Bernhard Ludewig

Workshop zum Thema "Deutsch lernen für den beruflichen Erfolg" | © Bernhard Ludewig

Workshop zum Thema "Passgenauer Sprachunterricht für ausländische Fachkräfte" | © Bernhard Ludewig

Podiumsdiskussion zum Thema "Deutschland im Wettbewerb um internationale Talente" | © Bernhard Ludewig

Fragen aus dem Publikum bei der Podiumsdiskussion zum Thema "Deutschland im Wettbewerb um internationale Talente" | © Bernhard Ludewig

Empfang & Networking im Innenhof der Alten Münze | © Bernhard Ludewig

DJ Set von SENU aus dem Kollektiv SLIC Unit beim Empfang im Rahmen der Konferenz | © Bernhard Ludewig

Teilnehmer*innen auf dem Markt der Ideen | © Bernhard Ludewig

Die Moderatorin Amira El Ahl begrüßt die Teilnehmer*innen am zweiten Tag der Konferenz | © Bernhard Ludewig

Grußwort der Präsidentin des Goethe-Instituts Prof. Dr. Carola Lentz | © Bernhard Ludewig

Podiumsdiskussion zum Thema "Aktuelle Trends und Entwicklungen in der akademischen Lehrkräftequalifizierung" | © Bernhard Ludewig

Podiumsdiskussion zum Thema "Ausländische Fachkräfte für Deutschland" | © Bernhard Ludewig

Das Publikum im Loft der Alten Münze während einer Podiumsdiskussion | © Bernhard Ludewig

Teilnehmerinnen der Konferenz "Keine Fachkräfte ohne Lehrkräfte - Deutschlehrende als Schlüsselakteure in der Fachkräfteintegration" | © Bernhard Ludewig

Constanze Niederhaus von der Universität Paderborn während des Workshops "Deutsch für den Beruf unterrichten". | © Bernhard Ludewig

Claudia Schilling, Expertin für Unterricht am Goethe-Institut Nairobi während des Workshops "Erfolgreiches Ankommen bereits im Ausland gestalten" | © Bernhard Ludewig

Workshop zum Thema "Berufssprachkurse Chancen und Herausforderungen" mit Frederike Navarro (BAMF) und Sebastian Otto (Deutschlehrer, BSW) | Bernhard Ludewig

Rückblick auf die Ergebnisse der Konferenz mit Christoph Mohr, Leiter der Abteilung DaF-Vernetzung und Jan Sprenger, Leiter der Abteilung DaF-Unterricht/DLL des Goethe-Instituts | © Bernhard Ludewig