31. Juli bis 4. August 2017 in Freiburg in der Schweiz
Expertinnen und Experten diskutieren aktuelle Fragen des Fachs.Donnerstag, 03.08.2017
15.30 – 17.00 Uhr
Pérolles 21 – G140
Der amtlich deutschsprachige Raum ist bekanntlich alles andere als einheitlich und uniform. Was bedeutet diese kulturelle und sprachliche Diversität und Vielfältigkeit für den Deutschunterricht?
Im ersten Teil des Podiums wird gefragt, was mit „Kultur(en?)“ des deutschsprachigen Raums überhaupt gemeint ist. Wie kann man diesen Gegenstand fassen, unterrichtsnah erforschen und für die Praxis nutzbar machen? Welche (landeskundlichen und/oder kulturwissenschaftlichen) Inhalte sollen mit welchen Zielen auf welche Weise gelehrt, gelernt und evaluiert werden? Und wie kann dabei die Vielfalt des DACHL-Raums angemessen berücksichtigt werden?
Im zweiten Teil des Podiums geht es um die Diversität (in) der deutschen Sprache. Deutsch ist genauso bunt und vielfältig wie die Länder und Regionen, in den es zu Hause ist. Wie wird bzw. wie soll im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache mit standardsprachlicher, regionaler und dialektaler Variation umgegangen werden? Wie wirken sich unterschiedliche Zielgruppen, Lernorte, Lernziele oder Sprachniveaus auf den (rezeptiven) Umgang mit sprachlicher Vielfalt aus? Welche Normen sollen wir als Deutschlehrer/innen vermitteln?
Ist sprachliche und kulturelle Heterogenität ein Problem für das Lehren und Lernen von Deutsch? Oder am Ende sogar eine Chance? In diesem Podium soll diskutiert werden, ob Forscher/innen oder Praktiker/innen die Vielfältigkeit des DACHL-Raums am besten einfach ignorieren oder ob sie sich doch irgendwie in die Theorie und Praxis von DaF/DaZ integrieren lässt – und wenn ja, wie.
Leitung: Sara Hägi-Mead
Teilnehmende:
Nivin El-Sioufy / Goethe-Institut München
Martin Herold / Deutsche Auslandsgesellschaft
Malick Ndao / Multiplikator für DaF und Vorsitzender des Senegalesischen Deutschlehrerverbands
Hannes Schweiger / Universität Wien
Donnerstag, 03.08.2017
15.30 – 17.00 Uhr
Pérolles 21 – A140
Donnerstag, 03.08.2017
15.30 – 17.00 Uhr
Pérolles 21 – E140
Im DaF- und DaZ-Kontext unterrichten Personen mit unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungen, Qualifikationen und demzufolge auch Vorstellungen über den Beruf DaF-/DaZ-Lehrer/in. Metaphern wie die Lehrperson als Gärtner/in, Animateur/in oder Sozialarbeiter/in, wie man sie in der Fachliteratur bisweilen antrifft, widerspiegeln die diversen Vorstellungen, wie Lehrende sich selbst im Unterricht sehen. Massgeblich beeinflusst werden diese Rollenverständnisse auch durch unterschiedliche Lehr- und Lerntheorien, Lehr- und Lernkulturen und Lehr- und Lernkontexte.
In diesem Podium zum Berufs- und Selbstverständnis von Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern geht es um Fragen wie: Welche Faktoren – wie z. B. Status, Ausbildung, Haltungen, Werte, Zielgruppen, Anforderungen oder Erwartungen – haben einen Einfluss auf das Rollenverständnis und das Berufsethos von Lehrpersonen? Wann entstehen Rollenkonflikte, wie lassen sich diese lösen und wer kann dabei Unterstützung bieten? Sollte der Titel „Deutsch als Fremd-/Zweitsprache-Lehrer/in“ geschützt werden? Was ist mit muttersprachliche Laien, die (z.B. Geflüchteten) freiwillig DaZ-Unterricht erteilen oder Deutschlehrkräften, die nur als Erstsprachenlehrende ausgebildet sind, nun aber auch (oder gar vor allem) DaZ-Lernende unterrichten (müssen)? In der Schule schließlich sollten alle Lehrenden (auch in Fächern wie Biologie oder Geschichte) das Lernen von Deutsch als Zweit- und Bildungssprache fördern. Sind auch sie DaZLehrpersonen? Wie eng darf – oder muss – das Berufsleitbild definiert sein? Und was bedeutet das für den Lehrberuf und die Professionalisierung von Sprachkursleitenden?
Leitung: Klaus-Börge Boeckmann / PH Steiermark
Teilnehmende:
Anna Maria Curci / LEND (Lingua e nuova didattica), Rom
Karin Ende / Goethe-Institut Casablanca
Zeynep Kalkavan-Aydin / PH Freiburg im Breisgau
Tanja Tajmel / Universität Berlin
Christian Sinn / PH St. Gallen