Blogeintrag 1
​Meine ersten Tage in China

Heute ist mein dritter Tag in China und bisher fühle ich mich sehr wohl hier. Angefangen hat mein China-Abenteuer in Shanghai, wo ich mich mit meiner Betreuerin Ruyu getroffen habe. Sie hat mir schon vor einigen Wochen empfohlen, WeChat zu installieren und weil ich mir am Flughafen eine SIM-Karte gekauft habe, konnten wir uns relativ leicht finden, obwohl ich über 60 Kilometer durch die Stadt fahren musste. Wir sind für einige Stunden in Shanghai geblieben, haben uns den Bund angeschaut und ich habe erste Erfahrungen mit authentischem chinesischen Essen gemacht. Schon jetzt kann ich sagen, dass das Essen in einem chinesischen Restaurant in Deutschland nichts mit dem gemein hat, was es hier gibt.

Willkommen in der „Universitätsstraße“!

Abends sind wir mit dem Zug nach Zhenjiang gefahren, der Stadt, in der meine Schule liegt. Ruyu hat mir erklärt, dass die Schule in einem Vorort liegt und ich am besten mit dem Taxi von A nach B komme. Da hier quasi niemand Englisch spricht, war ich sehr froh, dass Ruyu mich zur Schule gebracht hat. Dort angekommen hat sie mir mein Zimmer gezeigt und mir Maggie, die Physiklehrerin, vorgestellt, die auch im Wohnheim wohnt.
 
Mit beiden war ich am Tag danach und nach 15 Stunden Schlaf in der „Universitätsstraße“ essen. Das ist wohl eine typische Straße die neben Universitäten errichtet wird, in der es etliche Stände, Shops und viele Restaurants gibt. Wir haben uns im Restaurant für eine Fischsuppe entschieden und diese mit unterschiedlichen weiteren Zutaten (Süßkartoffel, Algen, ???) versehen. Welchen Fisch wir verzehren wollten, konnten wir uns vorher aussuchen.
  • Shanghai - Phantastisch © Anna Becker

    Shanghai - Phantastisch

  • Zhenjiangs Universitätsstraße © Anna Becker

    Zhenjiangs Universitätsstraße

  • Fischsuppe mit Ruyu und Maggie © Anna Becker

    Fischsuppe mit Ruyu und Maggie

  • Fischsuppe © Anna Becker

    Fischsuppe

ERSTE EINDRÜCKE VOM SCHULALLTAG

Am Montag war dann mein erster Tag an der Schule. Die Schule startet für die Kinder um 7:30 Uhr und endet um 18:00 Uhr, anschließend findet noch eine Hausaufgabenbetreuung statt die je nach Jahrgang bis 21:30 Uhr dauern kann. Um der Müdigkeit vorzubeugen, müssen die Kinder vor dem Schulbeginn und einer großen Pause 800 Meter joggen. Zusätzlich sind sowohl die Kinder als auch die Lehrer dazu verpflichtet eine Stunde Mittagsschlaf zu machen. Das kam mir natürlich ganz gelegen ;)
 
Die Lehrer sind, egal wie viele Stunden sie an einem Tag unterrichten, von spätestens 8 Uhr bis 17:30 Uhr an der Schule. Sie verbringen den Tag im Unterricht oder im Lehrerzimmer (immer acht Lehrer in einem Zimmer), wo sie ihren Unterricht und andere schulische Aktivitäten vorbereiten. An diesen Rhythmus muss ich mich erst noch gewöhnen.
Bisher wurde erst zweimal Deutsch unterrichtet in dieser Woche. In beiden Klassen haben sich die Schüler sehr gefreut, dass ich ihren Unterricht begleiten werde. Sie haben applaudiert und mir viele Fragen gestellt. Nachdem ich ein wenig über mich erzählt habe, haben die Schüler deutsche Namen bekommen, was auch mir das Leben in Zukunft erleichtern wird, da mir die Aussprache der chinesischen Namen (noch) sehr schwer fällt.

Auf einen Tee mit dem Schulleiter

Heute Mittag wurde ich vom Schulleiter zu einer traditionellen Teezeremonie eingeladen. Da auch er kein Englisch spricht, ist Ruyu als Übersetzerin mitgekommen. Er hat mir erzählt, wie sehr er den Teamgeist der deutschen Nationalmannschaft respektiert und dass er die deutsche Kultur sehr interessant findet. Da er sehr beschäftigt ist, haben wir nur 20 Minuten miteinander gesprochen. Trotz dessen war es eine tolle Erfahrung.
 
Am Donnerstag wird die Schule wahrscheinlich von einer deutschen Austauschgruppe besucht und am Freitag darf ich mit auf einen Schulausflug. Wohin es genau geht, ist mir noch nicht klar, aber ich freue mich trotzdem, dass ich die nächste Ecke in China entdecken kann. Für die Zukunft muss ich mir unbedingt ein paar wichtige Adressen auf Chinesisch aufschreiben, damit ich eigenständig die Stadt und das Land erkunden kann.

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