Blog #7
Ein Empfang bei der Deutschen Botschaft – 30 Jahre Mauerfall

An einem normalen Schultag erhielt ich von Petra eine Nachricht: „Wurdest du auch von der Deutschen Botschaft eingeladen?“ Keine Ahnung! Schnell mal in meine E-Mails geguckt – da war tatsächlich eine Einladung der Deutschen Botschaft in Tbilisi:

 „Zur Feier des 30. Jahrestages des Falls der Berliner Mauer geben sich der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Hubert Knirsch und Frau Eva Maria Knirsch die Ehre, Frau Hanna Schnittger und Partner zu einem Empfang […] einzuladen.“

Sie geben sich die Ehre! Ich denke, es ist angemessen, da mal für einen Augenblick auszurasten (auch wenn diese Email natürlich einfach mechanisch erstellt und an viele andere geschickt wurde). Da muss man sich auch nicht überlegen, ob man Zeit hat oder nicht! Also stand fest: wir gehen zum Empfang der Deutschen Botschaft in ein Nobelhotel. Nur mit einem Partner hier vor Ort konnte ich nicht dienen, da mein Freund an dem Wochenende zuvor zu Besuch kam.

Zum Glück muss ich mich in meiner Schule in einem schicken Dresscode kleiden, so war zumindest klar, ich werde etwas zum Anziehen finden! Blieb nur die Frage was. Beim Ausreiseseminar im Goethe-Institut wurden wir auch darauf vorbereitet, dass eine solche Situation kommen könnte. Ich konnte mir das da noch nicht vorstellen - aber hier war sie nun! Petra hatte sich natürlich auch vor ihrer Abreise auf eine solche Situation vorbereitet und so fiel unsere Wahl auf schwarze Kleider. Petra hatte Glück, sie konnte sogar ihren Partner mitbringen, weil er seinen Besuch für das Empfangswochenende geplant hatte.
Kann man eine kurze Vorgeschichte noch länger erzählen? Bestimmt! Dieser Eintrag benötigt es, in die Länge gezogen zu werden – weil letztendlich am Abend des Empfangs nicht so viel passiert ist.
 
Der Abend des Empfangs
 
Am Abend des Empfangs wollte ich mit dem Taxi zum Treffpunkt fahren, an dem ich mich mit Petra und ihrem Freund treffen wollte. In Tbilisi gibt es einige Taxiapps, mit denen man sich Taxis bestellen kann. Man gibt ein, wo man ist und wo man hinmöchte. Diese Alternative zum normalen Taxi ist sehr gut, da einem der Preis direkt fix gesagt wird, so kann der Preis nicht plötzlich am Ziel erhöht werden. Ich habe mir mit dieser App ein Taxi bestellen wollen und normalerweise muss man zwei bis fünf Minuten warten, wobei man bei 5 Minuten Wartezeit ein anderes Taxi bestellt, das ist einfach zu lange für die Verhältnisse hier! Ich musste aber fast 20 Minuten auf mein Taxi warten, so kam ich natürlich zu spät. Und das an einem Abend, an dem so viele Deutsche zusammenkommen! Hatte aber zum Glück keinen gestört.
Am Ballsaal des Hotels angekommen mussten wir durch eine Sicherheitskontrolle. Nachdem ich meinen Mantel abgegeben hatte, fragte uns eine Dame, ob wir den Botschafter begrüßen möchten. Wir reihten uns also auf dem roten Teppich ein, um dem Botschafter und seiner Frau die Hand zu schütteln – und einigen anderen wichtigen Personen.

Der Botschafter und seine Frau hatten Petra vor einigen Wochen beim Wandern getroffen und erkannten sie wieder, weshalb wir dann etwas Smalltalk auf dem roten Teppich betrieben. Die Frau vom Botschafter versicherte uns, dass wir später noch mit ihr reden würden. Tatsächlich, wir führten später bei einem Glas Wein (oder Cola) ein nettes Gespräch über unser Praktikum hier und unsere Eindrücke über die Unterschiede von Georgien zu Deutschland.

In dem Ballsaal war an drei Wänden entlang ein riesiges Buffet aufgebaut, hauptsächlich mit deutschem Essen wie Schnitzel, Apfelstrudel, Spätzle, Wurstsalat etc. Aber es gab auch einige leckere georgische Spezialitäten. Außerdem gab es einige Bierstände und eine große Menge an Wein, Sekt, Säften und Cola.
Vor der Eröffnung des Buffets – mein Highlight an diesem Abend – gab es die Eröffnung durch den Botschafter und die Präsidentin von Georgien. Außerdem sang der georgische Nationalchor die deutsche, die europäische und die georgische Hymne. Das war sehr nett.

Als weiteres Highlight hat eine Zementfirma ein Stück Mauer nachgebaut, an dem man Fotos schießen lassen konnte, die später ausgedruckt wurden.

Es wurde danach viel gegessen und geredet, insgesamt ist aber neben der Eröffnungsrede nichts passiert. Das war der Empfangsabend. Sehr interessant und lecker!

  • Petra und ich © Hanna Schnittger

  • Auf dem roten Teppich © Hanna Schnittger

  • Das Buffet © Hanna Schnittger

  • Die Bühne © Hanna Schnittger

  • Die Tischdeko © Hanna Schnittger

  • Petra und ich vor der "Mauer" © Hanna Schnittger

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