Blog #1
Theo, wir fahr‘n nach Lodz

Diesen Satz habe ich von so ziemlich jeder Person zu hören bekommen, der ich erzählt habe, wo ich die nächsten Monate in Polen verbringen werde. Zu Łódź selbst möchte ich jetzt noch gar nichts schreiben, da ich dieser tollen Stadt einen eigenen Blogeintrag widmen möchte, wenn ich schon etwas länger hier gelebt habe.

3 Monate vorher
Hier begannen erstmals die Vorbereitungen für mein Praktikum. Unterstützt wurden wir Stipendiat*innen dabei durch das SCHULWÄRTS!-Team, das für uns ein Ausreiseseminar gestaltet hat. Dort haben wir vier Tage lang - coronabedingt im digitalen Format – alle Themen behandelt, die für uns als ausreisende Stipendiat*innen wichtig sind. Unter anderem ging es dabei um das Goethe-Institut und das Projekt SCHULWÄRTS!, Grundlagen des DaF-Unterrichts (Deutsch als Fremdsprache) und um interkulturelles Verständnis. Während des Seminars hatten wir immer wieder die Möglichkeit, uns mit den anderen Stipendiat*innen zu den Themen auszutauschen und uns so schon etwas kennenzulernen. Besonders hilfreich war der Erfahrungsbericht von einer ehemaligen Stipendiatin, die gerade aus Polen zurückgekommen war und uns so alle offenen Fragen beantworten konnte.

2 Monate vorher
Es steht also fest, ich komme nach Łódź. Über diese Nachricht habe ich mich sehr gefreut und ich habe direkt die Kontaktdaten des Goethe-Instituts in Warschau und von meiner betreuenden Lehrkraft bekommen, sodass ich mich dort vorstellen konnte. Anstrengender hingegen gestaltete sich die Wohnungssuche. Ich wusste, dass ich gerne in einer WG mit anderen jungen Leuten wohnen wollte, möglichst zentral und am besten zu einem erschwinglichen Preis. Also habe ich auf diversen Plattformen gesucht, was erstmal erfolglos war, da oftmals eine Mindestmietdauer von zwölf Monaten gefordert wurde. Am Ende habe ich ein Zimmer bei einer Firma gefunden, die ihre Wohnungen für internationale Studierende ausschreibt und dementsprechend auch auf die Bedürfnisse abgestimmt ist. Wenn ihr selbst auf Wohnungssuche für euer Praktikum in Polen seid, schaut am besten mal auf Facebook, OLX, Gumtree oder den Maklerseiten für eure Stadt vorbei, da dort oftmals passende Zimmer und Wohnungen angeboten werden.

1 Monat vorher
Ein Zimmer hatte ich schonmal, jetzt stellte sich die Frage, wie ich am besten nach Łódź komme. Fliegen kam für mich nicht infrage, also habe ich nach verschiedenen Zugverbindungen gesucht, wo es auch einige gute gab. Der einzige Nachteil: dreizehn Stunden Fahrt. Doch dazu sollte es nicht kommen. Als ich im Dorf meiner Eltern mit einer Polin sprechen geübt habe, stellte sich heraus, dass ihr Bruder genau an diesem Wochenende nach Łódź fahren wird und mich mitnehmen kann. Die dreizehn Stunden reduzierten sich somit auf zehn.

Anreisetag
Um 9:30 Uhr morgens ging es dann los. Insgesamt war es eine sehr angenehme Fahrt, die Autobahnen waren relativ leer und ich habe mich gut mit meinem Fahrer verstanden. Die Kommunikationssprache im Auto war Polnisch, und trotz mangelndem Wortschatz meinerseits konnten wir uns ausreichend verständigen. Gegen halb acht waren wir dann endlich in Łódź angekommen und ich wurde noch zu meiner Wohnung gefahren. Dort wurde ich von einer Mitarbeiterin der Maklerfirma in Empfang genommen, die mir mein Zimmer gezeigt hat und die Schlüssel übergeben hat. Vollkommen erschöpft, aber dennoch glücklich dachte ich mir an diesem Abend: Jestem w Polsce!

Piotrkowska
© Inken Heinz

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