Blog #4
Łódź

So viele Sonderzeichen – wie spricht man das eigentlich aus? Łódź wird auf Polnisch „Wudsch“ (IPA: wutɕ) ausgesprochen und hat somit einen recht weichen Klang, im Gegensatz zu der in Deutschland weit verbreiteten Aussprache „Lotsch“. Es ist außerdem auch das polnische Wort für Boot, weshalb wahrscheinlich auch das Stadtwappen ein Boot beinhaltet.

Was ich vorher auch noch nicht gewusst hatte: Łódź ist die drittgrößte Stadt Polens. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, habe ich mich hier direkt von Anfang an wohl gefühlt. Meiner Meinung nach gibt es die perfekte Menge an Angeboten und Sehenswürdigkeiten, ohne direkt von Tourist*innen überlaufen zu sein. 

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Piotrkowska, eine Straße, die mit einer Länge von 4,2 Kilometern die längste Einkaufsstraße Europas ist. Aber nicht nur hier gibt es die wunderschönen Kamienica-Häuser, diese prägen auch das gesamte Innenstadtgebiet, was der Stadt einen besonderen Charme verleiht.

  • Piotrkowska in Lodz © Inken Heinz

  • Piotrkowska in Lodz © Inken Heinz

  • Piotrkowska in Lodz © Inken Heinz

  • Kamienica © Inken Heinz

Anschließend an die Piotrkowska gibt es eine Seitengasse, die Pasaż Róży. Deren Häuser sind komplett mit Spiegelscherben verziert, in denen sich die Sonne an schönen Tagen spiegelt. Dieses Kunstwerk entstand im Rahmen des Festiwal Łódź Czterech Kultur (Festival der vier Kulturen) und symbolisiert die Rekonstruktion der Netzhaut der Tochter der Künstlerin, die an Augenkrebs erkrankt war.
  • Pasaż Róży in Lodz © Inken Heinz

  • Pasaż Róży in Lodz © Inken Heinz

Im früheren Palast der Poznański-Familie befindet sich das Museum der Stadtgeschichte. Hier werden vor allem das einst friedliche Zusammenleben von Juden, Russen, Deutschen und Polen in der Stadt und die Bedeutung der Textilproduktion für den wirtschaftlichen Aufschwung thematisiert. Über einen dritten wichtigen Aspekt von Łódź, der Filmproduktion, kann man sich im Filmmuseum informieren.
Muzeum Miasta © © Inken Heinz Muzeum Miasta © Inken Heinz
Direkt ans Stadtmuseum anschließend liegt die Manufaktura, ein umgebautes Fabrikgelände, das nun ein Ort für verschiedene Veranstaltungen und Unterhaltungsangeboten ist. Durch die Nähe zu meiner Wohnung ist dies auch ein Ort, den ich öfter aufsuche. Ein weiteres umfunktioniertes Fabrikgelände ist das Viertel Księży Młyn. Auch hier kann man alte Gebäude der Textilproduktion betrachten, die teilweise saniert worden sind.
  • Manufaktura in Lodz © Inken Heinz

  • Manufaktura in Lodz © Inken Heinz

  • Księży Młyn © Inken Heinz

Łódź besteht aber nicht nur aus Bauwerken, auch an Natur hat die Stadt viel zu bieten. Es gibt mehrere Parks, die zum Spazieren einladen, und an den botanischen Garten schließt ein Palmenhaus an.
  • Park in Lodz © Inken Heinz

  • Park in Lodz © Inken Heinz

  • Im Palmenhaus © Inken Heinz

Ein besonderes Erlebnis ist auch das Fahren mit der Straßenbahn. Zusätzlich zu den modernen Bahnen fahren auch noch ältere Modelle, in denen ich sehr gerne unterwegs bin. Das öffentliche Nahverkehrsnetz ist super ausgebaut und man kommt relativ schnell in alle Teile der Stadt. Ich würde allen zukünftigen Praktikant*innen in Łódź empfehlen, sich eine Migawka zuzulegen, das ist eine Karte, auf der Dauerfahrkarten abgespeichert werden können. Für eine 90-Tages-Fahrkarte zahlt man somit nämlich umgerechnet nur 30 Euro.
Straßenbahn in Lodz © © Inken Heinz Straßenbahn in Lodz © Inken Heinz
Ich habe Łódź lieben gelernt und ich bin mir sicher, dass ich nicht zum letzten Mal in dieser Stadt sein werde. Danke an SCHULWÄRTS!, dass ihr es mir ermöglicht, in dieser Stadt zu leben!

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