Blog #3
Das Science Symposium

In meiner ersten Woche in Thailand ist fast der gesamte Unterricht ausgefallen, weil ein großes Science Symposium an der Schule stattfand. Es gibt in Thailand zwölf Princess Chulabhorn Science Highschools, die eng miteinander verbunden sind. Princess Chulabhorn ist die Schwester des jetzigen Königs. Sie hat selbst Chemie studiert und setzt sich für wissenschaftliche Bildung in Thailand ein. In den 1990ern wurden mehrere Schulen mit Internaten in ihrem Namen gegründet.

Während des Symposiums kommen jedes Jahr die drei Schulen in Nordthailand zusammen. So kamen jeweils etwa 70 Schüler*innen aus Chiang Rai und aus Lopburi an meine Schule. Alle Schüler*innen meiner Schule, die keine Aufgaben für das Symposium hatten, durften für ein verlängertes Wochenende zu ihren Familien fahren. Für mich war es eine spannende Gelegenheit den wissenschaftlichen Unterricht (besonders in Biologie) genauer kennenzulernen.

Über 100 Projektposter aus der Biologie, Chemie, Mathe, Physik oder Informatik wurden ausgestellt
Über 100 Projektposter aus der Biologie, Chemie, Mathe, Physik oder Informatik wurden ausgestellt | © Janne Reinecker
Ein sehr interessantes Projekt über eine biologische Verpackung aus Wasserhyazinthen, Aktivkohle und der Schale von Mangostin
Ein sehr interessantes Projekt über eine biologische Verpackung aus Wasserhyazinthen, Aktivkohle und der Schale von Mangostin | © Janne Reinecker
Das Symposium ging über drei Tage. Am ersten Tag reisten die Gäste an und es gab eine offizielle Willkommensrede (auf Englisch). Am zweiten Tag war das eigentliche Symposium. In kleinen Gruppen mit zwei oder drei Schüler*innen wurden wissenschaftliche Projekte auf Englisch präsentiert. Ich habe bei einer der Biologiegruppen zugeschaut. In meinem Raum gab es sechs Vorträge über jeweils zehn Minuten mit anschließender Diskussion über fünf Minuten. In jedem Raum waren jeweils drei Dozenten aus den umliegenden Universitäten. Die Dozenten haben viele Fragen gestellt und zu Diskussionen angeregt. Am Nachmittag wurden Poster präsentiert. Jede Projektgruppe hat ein großformatiges Poster in einem möglichst wissenschaftlichen Stil erstellt. Überall wurden ausführlich Material und Methoden erklärt, Quellen angegeben und ein Abstract formuliert. Ich bin wirklich überrascht, wie professionell alles gestaltet wurde. An diesen Science Schools wird das wissenschaftliche Arbeiten sehr intensiv geübt und auch die Englischkenntnisse sind deutlich besser, als an der Schule, die ich während meines Freiwilligendienstes nach dem Abitur kennengelernt habe.

Am letzten Tag fanden Ausflüge innerhalb der Provinz Phitsanulok statt. Ich durfte an einem Ausflug nach Ban Mung und Wat Yai teilnehmen. Ban Mung ist ein kleiner Ort, der von großen Kreidefelsen umgeben ist. Dort haben wir mit den Schüler*innen einen Spaziergang entlang der Felsen gemacht, konnten sehr viele freche Affen sehen und haben mehrere Höhlen mit Fledermäusen besichtigt.
  • In einer der Höhlen mit zwei Biologielehrerinnen © Janne Reinecker

    In einer der Höhlen mit zwei Biologielehrerinnen

  • Kleine Wanderpause – Straßenhunde gibt es überall... © Janne Reinecker

    Kleine Wanderpause – Straßenhunde gibt es überall...

  • Schlauer Affe beim "Shoppen" im Mülleimer © Janne Reinecker

    Schlauer Affe beim "Shoppen" im Mülleimer

Nach einer Mittagspause ging es noch zu einem berühmten Tempel in der Stadt Phitsanulok. Im Wat Yai (übersetzt: großer Tempel) steht eine wichtige Buddhastatue, deren Nachbildung auch in Grand Palace in Bangkok zu besuchen ist. Am letzten Abend gab es noch eine große Pyjamaparty für alle Schüler. Ich war sehr amüsiert darüber, dass alle Schüler nicht nur eine Schuluniform besitzen, sondern auch einen Schul-Schlafanzug :D
Pyjamaparty für die Schüler*innen
Pyjamaparty für die Schüler*innen | © Janne Reinecker

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