Blog #12
Oodi, Kekri, Einhörner und mehr
Am Wochenende vom 01.11 bis zum 03.11 hat mich Annika in Espoo besucht. Ich habe ihr an diesem Wochenende ein bisschen Helsinki und die Umgebung gezeigt. In diesem Eintrag werde ich euch auch einige Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben, vorstellen.
Am Freitag habe ich Annika vom Busbahnhof in Kamppi abgeholt. Danach sind wir erstmal zu Oodi gegangen. Dies ist die neue Bibliothek in Helsinki. Jedoch würde ich sie nicht als klassische Bibliothek bezeichnen, sondern mehr als Gemeinschaftszentrum. Oodi hat drei Stockwerke. Und jedes Stockwerk hat viel zu bieten. Im untersten Stockwerk befindet sich ein Restaurant und die allgemeine Informationsstelle. Ab der zweiten Etage wird es dann interessanter. Dort gibt es viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen und kreativ zu werden. Es gibt Einzel- und Gruppenarbeitsräume, Computerarbeitsplätze, Nähmaschinen, 3D-Drucker, Audio- und Tonstudios, einen Drucker für A0 oder größer, einen Raum nur zum Computerspielen und mehrere kleine Räume mit Spielekonsolen, die man reservieren konnte. In der dritten Etage waren, in einem riesigen Raum, dann die Bücher versteckt. Trotz der Größe des Raumes war es erstaunlich ruhig, und das nicht, weil alle so leise waren. Irgendwie haben es die Architekten der Oodi Bibliothek geschafft, die Akustik des Raumes so zu gestalten, das, trotz großen Andrang, nur ein Gemurmel zu hören ist. Im Allgemeinen ist die Oodi Bibliothek sehr gemütlich gestaltet. Im Verhältnis zur Größe der Bibliothek, sind es doch ganz schön wenige Bücher. Aber Annika und ich haben vermutet, dass es bestimmt auch eine große Online-Bibliothek gibt.
Am Samstagmorgen haben wir dann den Markt und die Markthalle Kauppatori besucht. Leider waren sowohl in der Halle, als auch auf dem Marktplatz viele Stände geschlossen. Trotzdem war die Atmosphäre in der Markthalle echt schön. Es ist eine ältere, kleine Markthalle mit zwei großen Gängen, die man auf und ab wandern kann.
Anschließend haben wir wieder eine kostenlose Stadtrundführung von den Green Caps gemacht. Das meiste was wir dort gesehen habe, habe ich schon in meinem Beitrag „Ein Tag in Helsinki“ berichtet. Doch eine interessante Sache möchte ich euch noch mitteilen. In Helsinki sind auf den Häuserblöcken Tierfotos angebracht. Diese wurden angebracht, damit sich in früheren Zeiten auch Leute zurecht finden konnten, die nicht lesen konnten. Dabei sind die einzelnen Gebiete bestimmten Themen zugeordnet. So gibt es einen Stadtteil, wo die Blöcke nach Fischen, in einem anderen nach Vögeln und in einem anderen nach domestizierten Tieren benannt sind. In dem letztgenannten Gebiet gibt es einen Häuserblock, der wohl nach dem geläufigsten domestizierten Tier benannt worden ist. Ein Bild seht ihr hier:
Nach einer kurzen Stärkung sind wir dann nach Suomenlinna gefahren. Auch wenn ich dort bereits war und auch euch schon darüber berichtet habe, möchte ich es doch auch hier in den Eintrag aufnehmen. Denn kurz bevor die Fähre betreten haben, wurde uns ein Flyer in die Hand gedrückt. Am Samstag wurde auf Suomenlinna Kekri gefeiert. Dies ist ein altes finnischen Fest, welches ein Äquivalent zu Halloween darstellt. Es wird das Ende der Erntesaison und der Beginn des Winters gefeiert. Dieses Fest wird normalerweise nicht mehr in Finnland gefeiert, wurde aber von der Verwaltung von Suomenlinna wieder erweckt. Die Insel war geschmückt und es gab viele Sachen zu tun. Hier stelle ich euch ein paar Bilder rein, durch die ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen könnt: In das Herz der Ziege konnte man seine Wünsche und Sorgen legen. Am Ende des Abends wurde diese dann verbrannt, wodurch diese zu den Vorfahren aufsteigen sollten.
Im Großen und Ganzen war das Kekrifest auf Suomenlinna sehr schön gestaltet und es hat Spaß gemacht. Irgendwann wurde es dann dunkel und uns wurde kalt. Wir haben auch nicht alles gesehen. Es war sehr viel Programm. Wenn ihr zum Kekri in Helsinki seid, dann schaut doch einmal auf Suomenlinna vorbei. Wenn es dunkel wird, hat man auch einen schönen Blick auf Helsinki. Allerdings auch hier wieder, sieht es in echt immer noch besser aus.