Blog #4
Ein typischer Praktikumstag
Ein typischer Praktikumstag begann mit meinem Schulweg, der ungefähr acht Minuten dauerte und über eine sehr stark befahrene vierspurige Straße führte, welche ich nach ein paar Wochen sehr souverän zu überqueren gelernt hatte.
An der Schule angekommen schaute ich zuerst im Lehrerzimmer vorbei, um zu sehen, ob es irgendwelche Ausfälle oder Verschiebungen gab. Wenn ich früh genug dort war, machte ich noch einen Abstecher auf die Dachterrasse, um mir die Morgengymnastik anzuschauen, zu welcher sich die gesamte Schule auf dem Sportplatz versammelte.
Ansonsten begann meine erste Stunde um 8:55 Uhr. Kurz davor kam ein Schüler oder eine Schülerin in das Lehrerzimmer, der oder die mir automatisch Huis portables Mikrophon, das Deutschbuch und den Laptop in das Klassenzimmer trug und letzteren gleich an den Bildschirm anschloss. Was für ein Service! Ich begrüßte die Klasse mit: „Guten Morgen, liebe Schülerinnen und Schüler!“ und die Klasse antwortete im Stehen: „Guten Morgen, Frau Lara“. Ich fragte: „Wie geht’s?“ und die Schüler*innen antworteten: „Danke, gut und dir?“. Ich wiederum: „Danke, auch gut. Setzt euch.“. Manchmal vergaß ich ausversehen die Frage, wie es ihnen gehe und selbst dann sagten die Schüler*innen von sich aus: „Danke, gut und dir?“.
Um 9:40 Uhr ging es für die Schüler*innen mit der Augengymnastik weiter und ich ging in einem der an die Schule angrenzenden Läden frühstücken, da ich nun ein oder zwei Freistunden hatte. Entweder holte ich mir Baozi, eine Art Dampfnudel mit Füllung oder meinen persönlichen Favorit: Nudelsuppe mit Sojamilch.
Von 11:05 bis 11:50 Uhr hielt ich meine nächste Stunde. Danach aß ich Mittag in der Schulmensa. Nach dem Mittagessen ging ich nach Hause, da sich nun alle Lehrer*innen im Lehrerzimmer in Feldbetten zum Mittagsschlaf hinlegten.
Ab Dezember übernahm ich auch einmal pro Woche den English Corner, in welchem einmal pro Woche eine Stunde englische Konversation zu einem bestimmten Thema geübt wurde. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Es waren besonders interessierte Schüler*innen und die Klassengröße war mit 20 Schüler*innen sehr angenehm.
Kleine Überraschungen
Erst am Nachmittag wurde ich von Ruby aufgeklärt, dass kommendes Wochenende – das letzte Wochenende vor den Ferien – das sogenannte Wintercamp an der Schule stattfinden sollte. Dort wurden für die Schüler*innen verschiedene Aktivitäten wie Sportarten, Kochen oder Spiele angeboten. Auf dem Plakat wurde damit geworben, dass die Foreign Teachers Englisch-Stunden halten werden. Also hielt ich am Wintercamp gemeinsam mit den anderen Foreign Teachers Englisch-Unterricht und half außerdem noch beim Dumplings-Kochkurs mit. Es war schön, die Schüler*innen zum Abschied nochmal außerhalb des Unterrichts zu sehen und die Dumplings waren sehr lecker.