Blog #4
Jeden Tag ein neues Erlebnis
Servus Ihr Lieben! :)
Ich dachte, mich kann in diesem Land nichts mehr schockieren, da war ich aber noch nicht im „Mogamma“. Lest selbst, was ich dort erlebt habe und welche Projekte in der Schule veranstaltet wurden!
Abenteuer „Mogamma“
Vor etwa vier Wochen bin ich mit einem Touristenvisum nach Ägypten eingereist. Das Touristenvisum ist jedoch nur 28 Tage gültig, was bedeutet, dass ich mein Visum verlängern lassen muss. Die Verlängerung habe ich mit dem Besuch im Goethe-Institut in Kairo verknüpft.
Erst besuchte ich meinen Ansprechpartnern, den Experten für Unterricht und schaute mir das neue Gebäude des Goethe-Instituts in Dokki an. Danach bin ich mit dem Shuttlebus in die Verwaltung des Goethe-Instituts nahe des Tahirplatzes gefahren. Von dort aus machte ich mich mit zwei Mitarbeitern auf dem Weg ins „Mogamma“. Das „Mogamma“ ist ein riesiger Verwaltungskomplex am Tahirplatz und in ihr befindet sich die Immigrationsbehörde Ägyptens. Vor dem Gebäude sah man schon eine lange Schlange von Männer, die bis über den Tahirplatz reichte. Im Inneren des „Mogamma“ herrschte Chaos. Es war total überfüllt und keiner wusste, an wen man sich wenden konnte. Gott sei Dank hatte ich die beiden Mitarbeiter vom Goethe-Institut dabei. Sie kannten sich aus und erledigten den Vorgang für mich. Jedoch konnte ich nur meinen Antrag abgeben und musste am nächsten Tag nochmals kommen.
Am darauffolgenden Vormittag gab ich dann meinen Reisepass ab und konnte diesen am Nachmittag wieder abholen. Die Zeit überbrückte ich, indem ich das ägyptische Museum, welches ebenfalls am Tahirplatz liegt, besuchte. Als ich meinen Pass abholen wollte, bildete sich bereits einen große Menschentraube vor dem Schalter. Es war sehr chaotisch. Die Mitarbeiter des „Mogamma“ riefen willkürlich irgendwelche Namen und diese Personen konnten dann ihren Pass abholen. Nach zwei Stunden leerte sich der Raum allmählich und ich bekam erste Zweifel, ob mein Pass überhaupt noch auffindbar ist. Bei dem Papierchaos hinter dem Schalter wäre dies kein Wunder gewesen. Die Registrierung erfolgte handschriftlich in einem Buch. In der ganzen Behörde waren keine Computer zu sehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhielt ich dann endlich meinen Pass mit verlängertem Visum, Alhamdulillah!
Ich habe eine eigene AG an der Schule, die sich „deutsche Kultur“ nennt. Es nehmen Schüler aus der siebten, achten und neunten Klasse teil. Die AG findet dreistündig einmal wöchentlich statt. Zuerst wird gemeinsam ein schnelles deutsches Gericht gekocht. Danach folgt ein Theorieteil zu einem Thema, das mit deutscher Kultur zu tun hat.
In der ersten Stunde bereiteten die Kinder Pfannkuchen zu. Daraufhin wurde das Thema „Deutsche Feste und Bräuche“ behandelt. Dabei standen vier Feste im Mittelpunkt, welche den Schüler*innen noch nicht bekannt waren: Richtfest, Maifeiertag, Karneval der Kulturen und Neujahr. Hierzu gestalteten die Schüler*innen mithilfe von Informationstexten Plakate. Diese wurden anschließend vor der Gruppe präsentiert. Danach konnten die Schüler*innen kreative Einladungskarten zu den jeweiligen Festen erstellen. Am Ende folgte eine Reflexion der AG.
Die Kinder arbeiteten sehr fleißig mit und waren sehr interessiert. Besonders gut hat ihnen das Backen der Pfannkuchen gefallen. Ich bin schon auf die nächste Einheit gespannt.
Sonne, Mond und Sterne
Im Kindergarten findet zurzeit das Laternenbasteln statt. Jeden Tag ist eine andere Kindergartengruppe an der Reihe. Die Eltern der Kinder finden sich in der Schule ein, um gemeinsam mit ihren Kindern eine Laterne zu gestalten.
Vor dem Basteln singen die Schüler*innen voller Stolz ihre erlernten Laternenlieder. Danach geht es zusammen mit den Eltern ans Basteln der Laternen. Dabei entstehen verschiedene kreative Exemplare.
Im Anschluss werden die Eltern mit ihrem Kind und der gebastelten Laternen fotografiert. Für viele Eltern ist dies auch eine schöne Gelegenheit, um sich miteinander auszutauschen und Kontakte zu schließen.
Am 11. November findet dann in der Schule ein Laternenfest statt, an welchem ein Laternenumzug um die Schule zieht.
Projekttag „Eureka“
An einem Samstag fand in der Schule der Projekttag „Eureka“ statt. Hierbei handelt es sich um ein naturwissenschaftliches Projekt. Die Schüler*innen der siebten, achten und neunten Klassen haben zu diesem Thema verschiedene Theaterstücke aufgeführt. Die Eltern der Schüler*innen waren zu Gast an der Schule und haben mit Spannung die Aufführungen verfolgt. Auf dem Schulhof wurden Getränke und Essen angeboten. Auch gab es diverse Aktivitäten wie etwa Kinderschminken und Fußball spielen.