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Ein langer Weg zum Ziel

Hei!
Ich bin Maika und absolviere ein dreimonatiges SCHULWÄRTS!-Praktikum an einer Schule in Südnorwegen. Hier möchte ich euch berichten, wie es dazu gekommen ist und was ich dort erlebe.
 
Vorbereitungen und Vorfreude

Während meines letzten Semesters vor meinem Abschluss an der Uni hatte ich einen Gedanken, der mich beschäftigte. Ich wollte, bevor ich das Referendariat an einer deutschen Schule beginnen würde, noch etwas mehr erleben, mehr sehen und erfahren; etwas, wovon ich nachhaltig profitieren würde und etwas, das mich bereichert. Ins Ausland zu gehen lag nahe; es sollte natürlich zusätzlich etwas Sinnvolles sein. Als ich das SCHULWÄRTS!-Programm fand, wusste ich, dass ich mich darauf bewerben wollte - es kombiniert schließlich das Auslandserlebnis mit der Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Schulalltag zu sammeln.
 
Ich bewarb mich im Herbst 2019. Ungefähr zur Weihnachtszeit bekam ich Bescheid, dass ich einen Platz erhalten hatte: Im März 2020 sollte es für mich nach Georgien gehen!
 
Man kann sich vorstellen, ich war aufgeregt. Ein Land, in dem ich noch nie zuvor gewesen war, dessen Sprache ich nicht spreche, dessen Schrift ich noch nicht einmal lesen kann. Und dann direkt Unterrichten in einer kleinen Schule auf dem Land!
Voller Vorfreude stürzte ich mich in die Vorbereitungen, las mich ein in die Geschichte und Kultur Georgiens, versuchte mit YouTube-Tutorials erste Vokabeln richtig auszusprechen und kaufte mir ein Erstklässlerheft, in das ich georgische Buchstaben malte.
 
Ich wurde zu dieser Zeit nicht nur vom Goethe-Institut in München betreut, sondern hatte auch Kontakt zum Goethe-Institut in Georgien und sogar schon zu meiner Betreuungslehrerin an meiner georgischen Schule. Wenn ich also Fragen oder Sorgen hatte, war immer jemand da, den ich ansprechen konnte.
 
Und dann…

Endlich kam der langersehnte März, mein Ausreiseseminar in München sollte nun in der Woche vor meiner Abreise stattfinden. Ich packte meinen Koffer, ich kaufte kleine Mitbringsel für meine Betreuungslehrerin in Georgien. Ich beobachtete mit Sorge, wie die Corona-Fallzahlen in Deutschland auf einmal in die Höhe schossen. Und für wie so viele andere auch veränderte sich in diesen Wochen im März 2020 meine Welt.
 
Das Ausreiseseminar in München musste abgesagt werden. Die Grenzen in Georgien wurden geschlossen, es gab einen Lockdown, der natürlich auch die Schulen betraf. An ein Schulpraktikum war nicht mehr zu denken.
Ich saß Zuhause und hoffte, dass sich die Situation irgendwie zum Guten wenden würde. Beim Goethe-Institut sagte ich Bescheid, dass ich, sollte sich die Möglichkeit ergeben doch noch ein Praktikum zu absolvieren, ich bereit dazu wäre. Dann wartete ich.
 
Neue Wege

Im Spätsommer schließlich, als ich schon fast nicht mehr damit gerechnet hatte, die Überraschung. Ich wurde informiert, dass mich eine Schule gerne haben würde - nicht in Georgien, sondern in Norwegen! Ich sagte sofort zu und innerhalb von zweieinhalb Wochen hatte ich ein Online-Ausreiseseminar besucht und alle Vorbereitungen getroffen; ich war startklar.

Die Reise beginnt © © Maika Faller Die Reise beginnt © Maika Faller

Natürlich waren es immer noch ungewöhnliche Zeiten. Es galt Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und auf die Gesundheit zu achten. Dazu gehörte auch, dass ich direkt nach meiner Ankunft in Norwegen zehn Tage in Quarantäne musste. Ohne die wunderbare Unterstützung meiner betreuenden Lehrerin vor Ort wäre die Organisation der Einreise sehr schwierig geworden. Sie aber half mir dabei, eine quarantänegerechte Wohnung zu finden, informierte mich über  die Infektionsschutzmaßnahmen in Norwegen und unterstütze mich in jeglicher Art.
 
Und so bin ich nun doch noch bei einem SCHULWÄRTS!-Praktikum im Ausland gelandet. Es ist jetzt ein Jahr vergangen, seitdem ich mich beworben habe. Ich bin dem SCHULWÄRTS!-Team unglaublich dankbar, dass sie es trotz der widrigen Umstände geschafft haben, mich hierher zu schicken.
 
Der Ausblick aus meinem Fenster © © Maika Faller Der Ausblick aus meinem Fenster © Maika Faller

Ankunft

Jetzt heißt es für mich, die Quarantänezeit abzusitzen. Ich schaue aus dem Fenster und beobachte das mir unbekannte Land da draußen von meiner Wohnung aus. Ich habe viel Zeit, um mir schon einmal Gedanken zum Unterricht zu machen. Ich lese Briefe, die die Schüler*innen an mich geschrieben haben. Und ich kann es kaum erwarten, dass ich endlich mein Praktikum an der Vidaregåande Skule Bryne anfangen kann!

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