Blog #2
Über Norrbotten nach Uppsala

Bevor ich mich in den schwedischen Schulalltag stürze, bleiben mir noch ein paar Tage, um ein wenig durch Schweden zu reisen.

So buche ich meinen Flug nicht nach Stockholm, sondern nach Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens, circa 250 km nördlich des Polarkreises. Bereits bei Ankunft fällt das große Eisenerzbergwerk auf und in der Tat spielt der Bergbau für diese Stadt eine große Rolle. Zahlreiche Einwohner arbeiten für den Bergwerkskonzern LKAB, die Eisenerzmine wird ständig weiter ausgebaut – und zwar in Richtung der Stadt. So kommt es, dass Kiruna langsam umzieht, da der Boden im Bereich der Stadt mit weiterem Vorrücken der Mine irgendwann instabil werden würde. So entschied der Stadtrat bereits 2004, dass die Stadt nach und nach einige Kilometer östlich neu aufgebaut wird. Einen großen Teil der Kosten übernimmt dabei LKAB. Eisenerz zählt übrigens zu den wichtigsten Exportgüter Schwedens, das in Schweden abgebaute Erz gilt aufgrund seines hohen Eisengehalts als besonders hochwertig.

Erzbergbau in Nordschweden © © Sabrina Fischer Erzbergbau in Nordschweden © Sabrina Fischer
Für mich geht es von Kiruna aus weiter in den Abisko Nationalpark. Hier verbringe ich einige sonnige Tag mit Wandern. In Abisko beginnt bzw. endet der nördliche Kungsleden, ein Fernwanderweg, der über circa 450 km von Abisko bis Hemavan führt. Die Landschaft und die Begegnungen mit Wandernden unterwegs sind inspirierend. So nehme ich mir vor, eines Tages wiederzukommen und selbst diese Herausforderung anzunehmen. Abgesehen von der bunten Herbstlandschaft und den endlosen Wanderwegen ist Abisko ein guter Ort, um nach Polarlichtern Ausschau zu halten. Wer sich dafür interessiert, kann sich auch von Deutschland aus die Live-Kamera der Aurora Sky Station anschauen.
Wald in Nordschweden © © Sabrina Fischer Wald in Nordschweden © Sabrina Fischer
Langsam aber zielstrebig reise ich nun immer gen Süden: Ziel Uppsala. Unterwegs lerne ich die endlosen Wälder, die Küste Schwedens, sowie die Städte Umeå und Luleå kennen. Die Reise lohnt sich. Und so komme ich mit viel Vorfreude darauf, noch mehr über Schweden zu erfahren, in Uppsala an.
Am Tag vor meinem eigentlichen Start ins Praktikum besichtige ich die Stadt zunächst als Tourist: schaue mir den Dom an, gehe ins „Upplands Museum“ und beschäftige mich in Gamla Uppsala mit der frühen Geschichte dieses Ortes. Mal schauen, wie sich mein Blick auf die Stadt aus Sicht einer „temporären Einwohnerin“ verändern wird. Ich bin gespannt.

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