Blog #1
Välkomna till Sverige!

… so oder so ähnlich heißt es für mich ab Anfang Oktober in Schwedens drittgrößter Stadt – Malmö. Doch mein – und ich denke genauso jedes andere – SCHULWÄRTS!-Praktikum beginnt nicht erst am Tag der Abreise. Ganz im Gegenteil: Wochen und mitunter Monate sind wir als Stipendiat*innen mit Organisation, Planung und Strukturierung unseres Aufenthaltes beschäftigt. Dazu zählt die Mailkorrespondenz mit den Verantwortlichen des Goethe-Instituts in Deutschland und – in meinem Fall – Schweden, das Vorbereitungsseminar mit anderen Stipendiat*innen und sicher auch der ein oder andere Gedanke an die Unterrichtsstunden im Ausland.
 
Der Mehrwert guter Organisation
 
All das hört sich nun wahrscheinlich nach viel Arbeit an und ja, etwas Geduld und Anstrengung gehören tatsächlich dazu, um nicht zuletzt die Bürokratie zu erledigen. Niemand sollte aber vernachlässigen, dass jener Aufwand das Ziel verfolgt, den Auslandsaufenthalt so angenehm wie nur möglich zu gestalten und keine zusätzlichen Hürden während der Praktikumszeit entstehen zu lassen. Schließlich habe ich persönlich die notwendigen Schritte niemals als störend empfunden. Im Rahmen der immer angenehmen Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen des Goethe-Instituts ließen sich alle notwendigen Etappen auf dem Weg nach Malmö problemlos bewältigen!
Das Ausreiseseminar Anfang August 2019 gehörte zweifellos zu den spannendsten Punkten der Vorbereitungsphase. Da zum Zeitpunkt des Seminars in der Zentrale des Goethe-Instituts in München gerade Umbaumaßnahmen stattfanden, wurde unser Seminar in die Akademie für Politische Bildung Tutzing verlegt. Dass die Akademie, eine Einrichtung des Freistaats Bayern, direkt am wunderschönen Starnberger See gelegen ist und über einen hauseigenen Steg zu selbigem verfügt, war in den heißen Sommermonaten sicher kein Nachteil für alle Teilnehmenden. Nichtsdestotrotz bot das insgesamt dreitägige Seminar eine ganze Menge Module unterschiedlichster Themen – von methodischen Grundlagen des DaF/DaZ-Unterrichts über eine Arabischstunde bis zu Erfahrungsbericht ehemaliger Stipendiat*innen. Trotz aller Aufgaben und Module zählen die ersten Kontakte zu zahlreichen anderen Praktikant*innen sowie die genauso offene wie ungezwungene Arbeitsatmosphäre zu den reichhaltigsten Erfahrungen der Seminarzeit!

  • Alle Stipendiat*innen des Ausreiseseminars © Houda Youssef

    Alle Stipendiat*innen des Ausreiseseminars

  • Der Seezugang der Akademie für Politische Bildung Tutzing © Stefan Zielasko

    Der Seezugang der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Im Labyrinth der Wohnungsangebote
 
Nach Abschluss des Ausreiseseminars warteten jedoch bereits die nächsten kleinen und größeren Hürden. Zu letzteren zählt ganz klar – die Wohnungssuche. Keine Frage: Auch das ist weder ein Alleinstellungsmerkmal meiner Person als Stipendiat noch der Stadt Malmö; andere Praktikant*innen in anderen Ländern müssen ebenso eine Unterkunft finden und sehen sich ganz unterschiedlichen Spezifika der Wohnungssuche ausgesetzt. Für Schweden seien an dieser Stelle aber folgende Punkte angemerkt, vielleicht helfen sie dir ja als zukünftige(r) SCHULWÄRTS-Praktikant*in im schönen Norden Europas:
 
  1. Stadtunabhängig gibt es auf Facebook verschiedenste Gruppen, wobei WGs (schwedisch: Kollektiv) oder auch private Vermieter täglich Anzeigen posten. Genauso stellen sich Wohnungs- bzw. Zimmersuchende kurz vor und versuchen so Kontakte herzustellen. Für Malmö sind hier die Gruppen Kollektiv i Skåne und Lägenheter i Malmö empfehlenswert und hilfreich.
  2. Unverzichtbar – nicht nur für die Wohnungssuche – im gesamten schwedischen Raum ist die Website blocket.se. Hier werden vor allem Zimmer zur Zwischenmiete angeboten und man kann außerdem sein eigenes Profil erstellen, worüber Vermietende direkt Kontakt aufnehmen können. Ein Nachteil von blocket.se, letzten Endes vergleichbar mit ebay Kleinanzeigen für einfach alles, ist, dass es ausschließlich auf Schwedisch verfügbar ist. Freundlicherweise stellt die Universität Malmö eine Art Bedienungsanleitung für blocket.se unter folgendem Link bereit: https://mau.se/en/after-admission/housing/
  3. Weitere, jedoch aus verschiedensten Gründen nicht wirklich zu empfehlende Seiten sind außerdem housinganywhere.com, Qasa.se, Samtrygg.se oder Boplastsyd.com. Entweder muss man auf diesen Seiten eine Anmeldegebühr bezahlen oder es gibt allgemein nur sehr wenige Angebote. Insgesamt also nicht so sehr zu empfehlen, was nicht bedeutet, dass man hier nicht fündig werden kann.
 
Schwedisch – Aller Anfang ist schwer
 
Ich selbst bin dann über eine der aufgeführten Facebook-Gruppen untergekommen und habe in Malmö einen Schulweg von fünf Minuten. Besser geht also kaum. Außerdem habe ich durch Zufall schon sehr früh meinen “Mentor” über besagte Gruppe kennengelernt. Er hatte meinen Post gelesen und sich an meinen Namen erinnert, sodass er mich dann persönlich anschrieb. Schon jetzt bin ich also mit den Begebenheiten vor Ort und einigen allgemeinen Informationen zum Schulalltag am Malmö Idrottsgymnasium, meiner Praktikumsschule, vertraut.
Abschließend setze ich mich auch bereits einige Wochen mit dem wohl entscheidensten Aspekt Schwedens auseinander – Schwedisch! Obwohl die Schwed*innen die besten Englischkompetenzen im internationalen Vergleich aufweisen und Schwedisch wie Deutsch und Englisch zu den germanischen Sprachen zählt, möchte ich mich nicht darauf verlassen und mir zumindest einige Schwedischkenntnisse aneignen. Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Schaden wird es jedenfalls auch im Deutschunterricht für Erklärungen oder Ähnliches nicht und die Schüler*innen werden sicher auch etwas über meine begrenzten Fähigkeiten schmunzeln können. Ich bleibe jedenfalls dran.
 
Eine Seite aus meinem aktuellen Schwedischlehrbuch © © Stefan Zielasko Eine Seite aus meinem aktuellen Schwedischlehrbuch © Stefan Zielasko

Soviel für heute. Bis zum nächsten Mal, dann aus Malmö!
 
Hey då :)
 

Top