Blog #5
På svenska eller på tyska?

Auch meine zweite Woche in Malmö nähert sich schon ihrem Ende. Die wichtigste Mitteilung dieser Woche ist wohl, dass meine ersten eigenen Stunden mittlerweile hinter mir liegen. Noch zuvor stand aber am Samstag eine kleine Erkundungstour durch Malmö an.
 
Malmö Walking Tour
 
Das Konzept der Free Walking Tour hat sich bereits in zahlreichen Städten etabliert – so auch in Malmö. Es basiert auf kostenlosen Stadtführungen, wobei jede(r) Teilnehmer*in am Ende des Rundgangs über die Höhe seiner oder ihrer Spende entscheidet. Zwar war unsere Führung am Samstag auf Englisch, sie wurde aber von Jennifer geleitet, die nach ihrer Geburt in Finnland über 15 Jahre in Deutschland aufgewachsen ist und seit 2009 in Schweden lebt. Also wurde auch mal ein bisschen Schwedisch oder Deutsch auf den Wegen zwischen den festen Standpunkten der Führung gesprochen. Selbstverständlich können in einer in etwa zweistündigen Stadtführung nicht alle sehenswerten Orte einer Stadt besichtigt werden, trotzdem erfährt man eine ganze Menge über Geschichte, Kultur, Sprache oder empfehlenswerte Restaurants und Cafés. Zu viel will ich aber nicht verraten (und auch nicht auf den folgenden Fotos zeigen), denn meine Worte ersetzen auf keinen Fall Jennifers kompetente Ausführungen. Alle Informationen zum Treffpunkt und zur Organisation der Tour findet man auf www.malmowalkingtours.com

  • Slottsträdgården © Stefan Zielasko

    Unter anderem besuchten wir den Slottsträdgården, der ein kleines Café,

  • Community Garden © Stefan Zielasko

    einen community garden

  • Insektenhotel © Stefan Zielasko

    und das (bald) längste Insektenhotel der Welt vorweisen kann.

  • Malmöhus Slott © Stefan Zielasko

    Sehenswert war auch das Malmöhus Slott, das als ehemaliges Gefängnis diente und heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Unterrichten in Schweden
 
Nach dem erlebnisreichen Wochenende wartete zu Beginn der neuen Woche dann wieder die Arbeit. Besser gesagt zum ersten Mal die richtige Arbeit. Glücklicherweise bekomme ich von Daniel und Kajsa maximale Freiheiten und muss nicht etwa detaillierte Stundenpläne vorab erstellen, worauf ich minutiös aufliste, was ich wann, wie und mit welchen Materialien beabsichtige zu tun. So genügen kurze Absprachen und mir wird anschließend in der Organisation meiner eigenen Stunden freie Hand gelassen. Einige Studierende beziehungsweise junge Lehrende präferieren vielleicht genau das Gegenteil und freuen sich über klare Vorgaben, ich jedoch bin sehr froh über Freiheiten und probiere auch gern mal etwas Unkonventionelles und Neues.
 
Praktisch habe ich in dieser Woche sechs Deutschstunden gehalten und eine Deutschparty mitorganisiert. Zu Beginn der ersten Stunden waren die Schüler*innen noch etwas zurückhaltend und vielleicht auch ein bisschen ängstlich, da sie im Deutschunterricht noch nie mit einem bzw. einer deutschen Muttersprachler*in gesprochen hatten. Die Zurückhaltung wich allerdings sehr schnell und nach einigen Aufgaben war das Eis dann auch gebrochen. Durch die exzellente digitale Ausstattung kann man hier auch wunderbar einfache Anwendungen im Fremdsprachenunterricht einsetzen. Dazu zählt zum Beispiel quizlet.com, wobei man Lernkarteien zu neuen Vokabeln oder anderen Inhalten erstellen kann, die dann im Unterricht selbst in Form von kleinen Wettkämpfen von den Lernenden verinnerlicht werden (so zumindest der didaktische Gedanke).
 
In den wiederum letzten Stunden vor den Ferien (nächste Woche – yes!) bekamen die Schüler*innen Gelegenheit, selbst an der Gestaltung der nächsten Unterrichtseinheiten mitzuwirken, indem sie jeweils drei Schwerpunkte wählen durften, die sie besonders an Deutschland interessieren. Als Schüler*innen eines Sportgymnasiums stellt Sport natürlich den wesentlichsten Aspekt dar. Platz 2 und 3 gehen an die Themenfelder Essen und Geschichte. In diesem Zusammenhang habe ich zufällig entdeckt, dass das Goethe-Institut in Stockholm vor einiger Zeit das Projekt „Sport und Deutsch“ erstellt hat. Zahlreiche Sportler*innen aus verschiedenen Sportarten berichten in kleinen Videosequenzen sowohl über ihren Weg in die Weltspitze als auch über Schattenseiten des sportlichen Erfolgs. Die Videos finden mit Sicherheit Eingang in die Unterrichtsplanung, die ich in den Ferien erstellen werde! Tack så mycket Goethe-Institut!
 
Zum Abschluss der Woche kamen die Deutschlernenden der Stufe 4, des Abiturjahrgangs, dann zusammen, um an der von Kajsa initiierten Deutschparty teilzunehmen. Neben einer „Autogrammjagd“ auf Deutsch erstellten die Schüler*innen ein Deutschquiz und eine Playlist mit deutscher Musik. Spezi, Apfelschorle und Haribo standen außerdem zum Verzehr bereit.
 
Nach den Ferien beginne ich auch mit dem Unterricht in Englisch und Geschichte. Letzteres wird sicher eine größere Herausforderung, insofern dass die Lerninhalte dann im Rahmen von CLIL (Content and Language Integrated Learning) vermittelt werden. Wird schon!
 
Stockholm ahead
 
Wenn die Ferien am Montag beginnen, hat uns das Goethe-Institut Schweden nach Stockholm eingeladen. Uns bedeutet in diesem Fall mich und drei weitere SCHULWÄRTS!-Stipendiat*innen, die auch gerade ihr Praktikum in Lund, Stockholm und Uppsala absolvieren. Julia aus Lund kenne ich bereits und ich bin auch gespannt auf das gemeinsame Treffen mit den anderen beiden sowie den Mitarbeiter*innen des Goethe-Instituts in Stockholm am Dienstag! Langweilig wird es auch in den Ferien also nicht.
 
God natt!
 
Stefan

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