Blog #10
KW 50: Sei gegrüßt, lieber Mikołaj
Choinka i kolędy. In meiner vorletzten Praktikumswoche gab es im Unterricht noch einmal ein paar schöne Besonderheiten.
Zum einen fand mein wöchentliches Ausspracheseminar zum letzten Mal statt, was wir zum Anlass nahmen, das Gelernte anhand eines Wettbewerbs noch einmal zusammenzutragen und anzuwenden.
In drei Runden plus Stechen galt es, schwierige Wörter mithilfe der besprochenen Regeln zu och- und ich-Lauten, Dehnung und Schärfung, den Umlauten sowie den Schwierigkeiten bei sp und st auszusprechen, sowie auf Alltagsfragen frei zu antworten, Zungenbrecher vorzulesen und zum Schluss als Entscheidungsspiel kleine Rechenaufgaben zu lösen. (Das konnte sich der Mathematiker nicht nehmen lassen.)
Es gab dabei erwartungsgemäß einiges zu lachen. Ich bin jedoch auch mit den Fortschritten der Schüler:innen zufrieden. Zur Belohnung gab es für alle „Goethe-Institut-Merch“. Der Hauptpreis war ein Rucksack.
Zum anderen haben wir im Regelunterricht anlässlich des Nikolaustages polnische und deutsche Weihnachtstraditionen verglichen. Dabei kam es zu einigen überraschenden Erkenntnissen.
Als typisch Deutsch konnten hingegen der Weihnachtsmarkt und der Christstollen identifiziert werden. In großen Städten gebe es zwar ebenfalls oft einen Jarmark Bożonarodzeniowy, als ich jedoch erzählt habe, dass es die bei uns in wirklich jeder Kleinstadt gibt, waren alle erstaunt.
Insgesamt haben wir aber mit Adventskranz, Adventskalender, Weihnachtsbaum, Plätzchen, Glühwein, Weihnachtsliedern und dem Christkind als Geschenkebringer viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede ausmachen können.
Sprachlich fand ich noch interessant, dass das Wort für Weihnachten bzw. vielmehr die Geburt Christi, also Bożonarodzeniowy, schon ein Zungenbrecher für sich ist, es jedoch sowohl für den Weihnachtsbaum als auch für Weihnachtslieder ganz exklusive Begriffe gibt, die im Polnischen ohne den Zusatz Weihnachts- auskommen. Scrollt einfach nochmal hoch. Es handelt sich um die ersten beiden Wörter dieses Textes.