Finnland
Finnland ist bekannt als das Land der tausend Seen. Auch wenn man in der Stadt wohnt, die einzigartige Natur mit Seen, Meer, Wald lädt zum Wandern ein und der nächste Nationalpark ist nie weit entfernt. Das zeichnet das dünnbesiedelte Land im Norden aus. Finnland kennt man aber nicht nur für seine Landschaften, sondern man denkt auch an Technologie, Digitalisierung und nicht zuletzt an das Bildungssystem. Letzteres hat einen guten Ruf und wird auch international immer wieder positiv erwähnt. Das finnische Schulsystem wird ständig weiterentwickelt und gut ausgebildete Lehrkräfte bemühen sich um innovative Möglichkeiten, den Unterricht zu gestalten. Die finnischen Schulen und Lehrkräfte teilen gerne ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit anderen, natürlich auch mit dir als SCHULWÄRTS!-Stipendiat*in!
Die Rolle von Deutsch
Nach Englisch ist Deutsch die zweitbeliebteste Fremdsprache in Finnland. Seit Herbst 2019 lernen finnische Schüler*innen eine Fremdsprache ab der ersten Klasse und Deutschzählt bereits hier zu einem der Wahlfächer. Normalerweise fangen die Schüler*innen aber zwischen der 3. und 5. Klasse mit dem Deutschunterricht an.
In Finnland hat Deutsch eine lange Tradition als Fremdsprache, wozu die gemeinsame Geschichte mit den Hansestädten und Deutsch als Handelssprache sicherlich beitrugen. Heutzutage spielt Deutsch immer noch in erster Linie wegen der Wirtschaft eine große Rolle in Finnland, aber auch die Mitgliedschaft in der EU, ein Studium in Deutschland und deutsche Kunst und Kultur motivieren zum Erlernen der Sprache.
Das Goethe-Institut in der Hauptstadt Helsinki betreut zurzeit ein Oberstufengymnasium in Tampere als PASCH-Schule. Außerdem gibt es drei Grundschulen, deren Primarbereich vor allem in Hinblick auf das frühe Fremdsprachenlernen unterstützt wird. In diesen drei Schulen wird Deutsch ab der ersten Klasse als Pflichtsprache angeboten.
CLIL-Projekte
CLIL wird in Finnland hauptsächlich in der zweiten Landessprache Schwedisch und in Englisch angeboten, allerdings wird auch Deutsch an vereinzelten Schulen dafür eingesetzt. Das Goethe-Institut Finnland arbeitet diesbezüglich mit einer Grundschule (Sekundar I) in Tampere zusammen, die Fächer wie Geschichte, Kunst und Gesundheitslehre auf Deutsch anbietet.
Leben und Unterrichten in Finnland
Die Grundschule geht in Finnland von der 1. bis zur 9. Klasse, die Schüler*innen werden erst mit sieben Jahren eingeschult. Nach der Grundschule kann man sich für die gymnasiale Oberstufe oder für die Berufsschule entscheiden, welche beide weitere drei Jahre dauern. Die gymnasiale Oberstufe ist eine allgemeinbildende Schule, die ähnlich wie in Deutschland mit dem Abitur abgeschlossen wird. Das finnische Schulsystem zeichnet sich durch eine hohe Bildungsgleichheit aus. Inklusion ist dort Normalität und bis zur neunten Klasse sind das Schulessen, Bücher und Materialien sowie der Transport kostenlos. Laut Gesetz haben die Schüler*innen darüber hinaus Anspruch auf zusätzliche Unterstützung wie zum Beispiel durch Assistenzlehrkräfte.
Die meisten Leute wohnen im Süden Finnlands, gerade in der Hauptstadtregion rund um Helsinki. Hier sind die Mietpreise dementsprechend höher. Das städtische Leben ist in Finnland sehr bunt und vielfältig, vor allem in den großen Studentenstädten Turku, Tampere, Jyväskylä, Oulu, Helsinki, Joensuu und Vaasa. Mögliche Praktikumsschulen finden sich aber auch in kleineren Städten, diese versprechen für Lehrkräfte eine ganz eigene Atmosphäre und Erfahrung für ihren Praktikumsaufenthalt.
Zum möglichen Praktikumszeitraum
Aus organisatorischen Gründen ist ein Praktikumsstart erst ab März möglich. Die Sommerferien sind von Anfang Juni bis Ende August.