Johannes Ebert am 8. Oktober 2019
Veranstaltung „25 Jahre Europanetzwerk Deutsch“ in Brüssel
Grußwort von Johannes Ebert zur Veranstaltung „25 Jahre Europanetzwerk Deutsch“ in Brüssel
Sehr geehrter Herr Kommissar Oettinger, sehr geehrter Herr Botschafter Kotthaus, sehr geehrter Herr Lehmann, sehr geehrte Alumni und Partner des Europanetzwerk Deutsch, sehr geehrte Podiumsgäste, sehr geehrte Damen und Herren,
ich begrüße Sie sehr herzlich zur Jubiläumsfeier des Programms Europanetzwerk Deutsch. Ich bin davon überzeugt, dass das Erlernen von Fremdsprachen immer wichtig bleiben wird – außer vielleicht, wenn Douglas Adams` Babel-Fisch doch noch Wirklichkeit wird. Denn Europa ist ein Kontinent der sprachlichen und kulturellen Vielfalt.
Unsere Verschiedenheit und unsere Zusammengehörigkeit im gemeinsamen europäischen Kulturraum stehen in einem immer neu auszutarierenden Spannungsverhältnis. Gerade in den heutigen Zeiten, die von Migration, Globalisierung, Digitalisierung und auch von wachsendem Populismus geprägt sind, ist die europäische Verständigung auf einheitliche europäische Werte und Grundhaltungen wichtiger denn je.
Und Verständigung beginnt beim gegenseitigen Verstehen, am besten in der Muttersprache der Gesprächspartner. Im Jahr 2002 setzte sich die Europäische Union in Barcelona ein ambitioniertes Ziel: Jeder Bürger und jede Bürgerin der Europäischen Union soll sich nicht nur in der eigenen Muttersprache, sondern auch in zwei weiteren europäischen Fremdsprachen verständigen können.
Auch das Goethe-Institut tritt entschieden für die Förderung und Pflege eines mehrsprachigen Europas ein und verfolgt seit seiner Gründung vor bald 70 Jahren eine weltoffene Sprachenpolitik. Unser Verständnis dieser Mehrsprachigkeit zeigt sich exemplarisch im Europanetzwerk Deutsch: Das anspruchsvolle Programm richtet sich an aktuelle und zukünftige Entscheidungsträgerinnen und -träger in Europa, insbesondere in den Institutionen der Europäischen Union. Ziel ist, die deutsche Sprache als Arbeits- und Verfahrenssprache der EU-Institutionen sowie das Verständnis für deutsche und europäische Positionen zu fördern.
Über Kurse in Deutschland und in Ländern der Europäischen Union lernen die Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer Deutsch auf höchstem Niveau, gleichzeitig knüpfen sie Arbeitskontakte zu deutschen Expertinnen und Experten und natürlich deutschen Institutionen. Auf diese Weise entsteht ein einzigartiges Netzwerk wichtiger europäischer Akteure mit einer gemeinsamen Kommunikationssprache – Deutsch.
Das Programm wurde 1994 unter dem damaligen Außenminister Dr. Klaus Kinkel gegründet und in den letzten 25 Jahren waren fast 3000 Stipendiatinnen und Stipendiaten – unsere Alumni – im Rahmen des Europanetzwerk Deutsch zu Gast in Deutschland. Sie sind es, die unser lebendiges europäisches Netzwerk bis heute bereichern.
Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Programms freuen wir uns auf das, was in den nächsten 25 Jahren vor uns liegt. Dazu zählen unter anderem die Herausforderungen, die die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2020 bringen wird. Ich bin mir sicher, dass im Kontext des Programmes Europanetzwerk Deutsch zahlreiche spannende Veranstaltungen zur Ratspräsidentschaft angeboten werden, in denen wir für ein Europa der Mehrsprachigkeit und unsere gemeinsamen europäischen Werte eintreten können.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union bedanken, in deren Räumlichkeiten wir heute beisammen sein dürfen.
Weiterhin danke ich dem Auswärtigen Amt für die kontinuierliche Unterstützung des Europanetzwerks Deutsch über die letzten 25 Jahre – mit diesem Einsatz haben Sie ganz entschieden zum Erfolg des Programms beigetragen.
Ebenso danke ich unseren langjährigen Partnerinnen und Partnern für die konstruktive Zusammenarbeit und natürlich all unseren Alumni für ihr Vertrauen in das Europanetzwerk Deutsch – ich freue mich sehr, dass so viele von Ihnen heute Abend bei uns sein können.
Abschließend geht ein ganz besonderer Dank an Margit Pfaender sowie an die Kolleginnen und Kollegen des Europanetzwerks Deutsch in der Zentrale des Goethe-Instituts in München und am Goethe-Institut Brüssel, die nicht nur die heutige Veranstaltung organisiert haben, sondern die in den vergangenen 25 Jahren das Programm aufgebaut und gestaltet haben. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, das Europanetzwerk Deutsch erfolgreich in die Zukunft führen werden.
Nun freue ich mich sehr auf diesen Abend und darf Ralph Sina, dem Leiter des WDR-Studios Brüssel, das Wort übergeben.
Vielen Dank.
Es gilt das gesprochene Wort.