Johannes Ebert am 12. Mai 2022 in Berlin
Forum "Entdecken. Aufbrechen. Ankommen"

Grußwort von Johannes Ebert zum Forum "Entdecken. Aufbrechen. Ankommen – Ergebnisse der Vor- und Erstintegrationsprojekte des Goethe-Instituts und Potentiale für die Fachkräfteeinwanderung" am 11.05. und 12.05.2022 im Palais in der Kulturbrauerei in Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Frau Perkovic, liebe Kolleginnen und Kollegen,

schön, Sie alle nach einem intensiven gestrigen Tag wieder zu sehen! Alle neu hinzu gekommen Gäste begrüße ich an dieser Stelle ganz herzlich zum zweiten Tag unserer Veranstaltung “Entdecken. Aufbrechen. Ankommen. Ergebnisse der Vor- und Erstintegrationsprojekte des Goethe-Instituts und Potentiale der Fachkräfteeinwanderung”.

Gestern haben wir uns bereits intensiv mit dem Thema der Fachkräfteeinwanderung beschäftigt und bekamen einige tiefere Einblicke in die Vorintegration. Für mich persönlich war es eine besondere Freude, beim Abendessen über den Dächern von Berlin mit Ihnen allen ins Gespräch zu kommen und auch mit unseren Kolleginnen und Kollegen, die an den Auslandstandorten des Goethe-Institute die Vorintegrationsangebote durchführen, auszutauschen. Heute bin ich gespannt auf die wissenschaftliche Einordnung dieser wertvollen Arbeit und natürlich auf die Ergebnisse des Projekts “Ankommen in Deutschland”, die heute präsentiert werden.

Grundsätzlich ist es Auftrag des Goethe-Instituts im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik die Förderung der deutschen Sprache im Ausland voranzutreiben, die internationale kulturelle Zusammenarbeit und die Information über das Leben in Deutschland zu fördern. In diesem Rahmen begleitet das Goethe-Institut Migrantinnen und Migranten mit seinen Mobilitäts- und Migrationsprojekten während des gesamten Prozesses der Zu- und Einwanderung. Dabei berät und informiert das Goethe-Institut in konkreten Fragen zur Migration und beginnt damit bereits in deren Herkunftsländern.

Zwei zentrale Projekte sind hierbei für uns das Projekt „Vorintegration in den Regionen Südostasien, Südosteuropa, Nordafrika/Nahost und Brasilien“ und „Ankommen in Deutschland“. Für beide endet in diesem Jahr die aktuelle Projektphase. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir das Vorintegrationsprojekt in der aktuellen Projektlaufzeit auf 19 Standorte in den Regionen Südosteuropa, Südostasien und Südamerika und Nordafrika/Nahost ausweiten konnten und so die über die letzten Jahre entwickelten Konzepte und Angebote übertragen und für die neuen Zielgruppen anpassen konnten. Ursprünglich wurden diese Angebote für nachziehende Ehegattinnen – und gatten entwickelt. Inzwischen werden sie aber an vielen Standorten hauptsächlich von Erwerbsmigrantinnen  und –migranten nachgefragt.

Zu den Angeboten in diesem Bereich zählen nicht nur Lernförderangebote, sondern auch interkulturelle Trainings oder allgemeine Informations- und Beratungsangebote zum Alltags- und Arbeitsleben in Deutschland. Diese werden nicht nur an den Projektstandorten selbst angeboten, sondern auch über das Portal “Mein Weg nach Deutschland”. Dieses Portal ist Hauptgegenstand des Projekts “Ankommen in Deutschland”.

Im Rahmen des Projekts “Ankommen in Deutschland” wurde die Vernetzung in die Integrationslandschaft in Deutschland in den letzten drei Jahren ausgebaut: An 35 Standorten in ländlichen Regionen Deutschlands stehen Infohäuser in Bibliotheken, Landratsämtern, Ausländerbehörden, Volkshochschulen oder Welcome Centern. Sie fungieren als physische Anlaufpunkte für Neuzugewanderte, die sich dort informieren, in der Migrationslandschaft orientieren und das Webportal “Mein Weg nach Deutschland” nutzen können. Die Infohäuser bieten außerdem Raum für Vernetzung und Austausch vor Ort, gleichermaßen für die Bewerbung lokaler Angebote für Menschen, die neu in Deutschland sind.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern an jedem einzelnen Standort bedanken. Denn nur durch Ihr Engagement kann sichergestellt werden, dass die Infohäuser in Kombination mit den lokalen Angeboten zu einer sinnvollen Anlaufstelle für Neuzugewanderte werden. Eines dieser Infohäuser haben wir heute auch hier. Schauen Sie es sich gerne an.

Das Webportal „Mein Weg nach Deutschland“ erreicht mit seinen Informationstexten in 30 Sprachen, dem kostenlosen Deutschübungsangebot und der Verweisberatung Zuwandernde bereits im Herkunftsland und begleitet diese über den gesamten Migrationsprozess hinweg bis hin zum Ankommen in Deutschland. Auch am Webportal wurde in den letzten drei Jahren viel gearbeitet: Ziel war es, dieses weiter zu aktualisieren und mit neuen Angeboten auf die Zielgruppe Fachkräfte auszurichten. Die Themen Ausbildung, Arbeiten und Arbeitsplatz in Deutschland standen hierbei im Fokus.

Auch dem Thema Barrierefreiheit widmete man sich, denn “Mein Weg nach Deutschland” richtet sich an ALLE, die aus beruflichen und privaten Gründen nach Deutschland kommen. Und dies mittlerweile schon fast seit 10 Jahren. Seien Sie gespannt, wie sich das Webportal in der letzten Projektlaufzeit weiterentwickelt hat und erfahren Sie in den Gesprächsrunden am Nachmittag mehr über die neue Videoblog-Reihe und ihre Protagonistinnen und Protagonisten sowie die Arbeit mit den Infohäusern in Sonthofen, Bingen und Annaberg-Buchholz.

Und auch für heute gilt: Bringen Sie sich gerne ein, diskutieren Sie mit. Wir freuen uns auf den Austausch heute!
 

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