Johannes Ebert am 15. Juli 2024 in Dakar
Rede anlässlich des Besuchs der Außenministerin bei dem innovativen Rohbau für das Goethe-Institut Dakar
Grußwort von Johannes Ebert beim Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock am Rohbau des Goethe-Institut Dakar (Senegal)
Im Jahr 2017 war ich zum ersten Mal hier in Dakar. Was mich damals wie auch heute fasziniert, ist der Baobab. Der Baobab ist der Baum, um dem sich die Dorfgemeinschaften versammeln; der Baum, in dessen Schatten Diskussionen und Debatten geführt werden; der Baum, in dessen Schatten Recht gesprochen wird und Zukunftsentscheidungen fallen. Ein Ort der Kommunikation und des Austausches. Ein Ort, wie geschaffen für das Goethe-Institut.
Liebe Frau Baerbock, liebe Frau Khady Diène Gaye, lieber Herr Bacary Sarr, liebe Gäste, ich freue mich sehr, dass ich Sie in unserem zukünftigen Goethe-Institut Dakar begrüßen kann. Seit 46 Jahren steht das Goethe-Institut Dakar für den Austausch zwischen Senegal und Deutschland. Das Interesse an der deutschen Sprache steigt: Über 20 000 Schülerinnen und Schüler lernen an über 200 Schulen Deutsch. 1300 Menschen lernen jährlich in unseren Kursen. Darunter auch viele, die sich auf eine Arbeit in Deutschland vorbereiten. Eine wichtige Grundlage für den Fachkräfte-Austausch.
„Die Besonderheit des Goethe-Instituts besteht darin, eine kulturelle Präsenz zu artikulieren, die der lokalen künstlerischen und intellektuellen Szene wirklich zuhört. Eine Präsenz, die sich mit der Frage beschäftigt, wie man am besten eine für beide Seiten fruchtbare kulturelle Zusammenarbeit anbieten kann. Diese Ethik der Ko-Präsenz ist ein bemerkenswertes Merkmal und Vorbote einer neuen Relationalität.“, sagte jüngst der senegalesische Intellektuelle Felwine Sarr über die Arbeit des Goethe-Instituts Dakar.
Die Themen unserer Kulturarbeit sind beispielsweise: Die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft durch Ausbildungsprogramme für Modedesigner, Videotechnikerinnen oder Kulturmanager. Die Museumskooperation zwischen dem Senegal, Deutschland und weiteren Ländern Afrikas und Europas, die jetzt in ein großes europäisch-afrikanisches Programm der Museumszusammenarbeit mündet. Und die nachhaltige Architektur, beispielsweise in dem Projekt „Learning from green African Building“. In dieser Linie steht auch das neue Haus des Goethe-Instituts Dakar. Der aus Burkina Faso stammende und in Deutschland lebende Pritzker-Preisträger Francis Kéré hat es entworfen. Das neue Goethe-Institut Dakar ist ein Musterbeispiel für ökologisch nachhaltiges Bauen und kulturelle Integration. Kernelement dafür sind diese Steine aus Laterit mit ihren herausragenden bioklimatischen Eigenschaften.
Ich danke dem Team des Goethe-Instituts und allen, die heute in der Hitze aufgebaut und diese Veranstaltung vorbereitet haben.
Ich freue mich sehr, dass wir uns heute Abend alle hier treffen, im Schatten des großen Baobabs, im zukünftigen Goethe-Institut Senegal.