Deutschland
Kultursymposium Weimar 2019

Das Festivalgelände des Kultursymposiums auf dem E-Werk in Weimar | Foto: Jörg Gläscher
Das Festivalgelände des Kultursymposiums auf dem E-Werk in Weimar | Foto: Jörg Gläscher

Navigation in die Zukunft: Unter dem Titel „Die Route wird neu berechnet“ lädt das Goethe-Institut vom 19. bis 21. Juni 2019 zum zweiten internationalen Kultursymposium in Weimar ein. Über 70 internationale Expertinnen und Experten aus 35 Ländern beleuchten gegenwärtige und zukünftige globale Herausforderungen in den vier Themenschwerpunkten ORIENT//IERUNG, AUTO//NOMIE, RE//GRESSION und DIGI//NOMICS.
 
Weimar
19. bis 21. Juni 2019

Die Route wird neu berechnet – und das global. Mit einer rasanten technologischen Entwicklung, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnet und viele neue Fragen aufwirft, geht ein grundlegender Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur einher. Gleichzeitig scheint weltweit der Wunsch nach überschaubaren Verhältnissen zuzunehmen. Einfache Antworten auf eine zunehmend komplexe Welt stehen, nicht nur auf politischem Gebiet, hoch im Kurs. Wie kann Orientierung so überhaupt noch gelingen? Diese Frage steht vom 19. bis 21. Juni im Zentrum des diesjährigen Kultursymposiums Weimar.

In über 50 Veranstaltungen beleuchten rund 70 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Publizistik, Medien und Politik die gesellschaftlichen Umbrüche unserer Zeit. Das interdisziplinäre Programm aus Vorträgen, Diskussionen, partizipativen Gesprächsformaten und künstlerischen Interventionen gliedert sich dabei in die vier Schwerpunkte: ORIENT//IERUNG, AUTO//NOMIE, RE//GRESSION und DIGI//NOMICS.

Fake News und Hologramm-Hochzeit

Im Schwerpunkt ORIENT//IERUNG beispielsweise fragt das Panel „Das Ende der Wahrheit? Fakten, Fiktion und Fake News“ (21. Juni, 12-13 Uhr) nach Ursachen und Folgen des schwindenden Vertrauens in die traditionellen Medien. Wie die Verbreitung falscher Nachrichten eingeschränkt werden kann und woran echte Fake News zu erkennen sind, diskutieren die ägyptische Journalistin Lina Attalah, die sich für die Informationsfreiheit in Ägypten einsetzt, deren Online-Zeitung aber schon selbst der Verbreitung von Fake News bezichtigt wurde, die ukrainische Aktivistin Olga Yurkova, Mitgründerin der internationalen Plattform StopFake.org, und der US-amerikanische Historiker Timothy Snyder, Autor des Buches „Der Weg in die Unfreiheit“.

Das Themenfeld AUTO//NOMIE nimmt die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf das menschliche Selbstbild in den Blick – unter anderem mit der Diskussion „Werkzeug, Kumpel, Ehepartner? Die Zukunft der Mensch-Roboter-Beziehungen“ (20. Juni, 9.30-11 Uhr). Dort zeigen die norwegische Unternehmerin Karen Dolva, die japanische Künstlerin Mari Matsutoya und der britische Robotik-Experte Noel Sharkey auf, wie sich das Verhältnis zwischen Menschen und Robotern in Zukunft gestalten wird und geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen, wie etwa in Japan: Dort heiratete ein Mann das virtuelle Popidol Hatsune Miku.

Demokratien retten und Technik neu denken

Die weltweit erstarkenden Nationalismen stehen im Fokus des Themenfeldes RE//GRESSION. Beobachten wir gegenwärtig nur eine Phase oder durchlaufen wir eine politische Epochenwende? Auf dem Panel „R.I.P. Democracy. Wie sterben Demokratien?“ (21. Juni, 16.45-17.45 Uhr) diskutieren die türkisch-deutsche Verfassungsrechtlerin Ece Göztepe, der französische Historiker Emile Chabal und der indische Autor Pankaj Mishra über Ursachen und Mechanismen des rechtspopulistischen Erfolgs – und fragen nach Strategien zur Rettung liberaler Gesellschaften.

Und schließlich rückt der Schwerpunkt DIGI//NOMICS die Herausforderungen der Wirtschaft in den Mittelpunkt. So thematisiert die Diskussion „Gender & Tech. Neue Ideen für eine diversere Zukunft“ (20. Juni, 09.30-10.30 Uhr) die mangelnde Diversität im Technologie- und Digitalsektor. Die US-amerikanische Start-Up-Gründerin Sarah Chen, die kenianische Internet-Aktivistin Nanjira Sambuli, die australische Künstlerin Elena Knox und Hiltrud Werner, Vorstandsmitglied von Volkswagen, stellen Projekte vor, die dem Phänomen entgegenwirken.

Tanz mit den Robotern

Eine Reihe von Kunst- und Kulturveranstaltungen rundet das Programm des Kultursymposiums ab: Das Künstlerduo Lotte Meret Effinger und Marco Buetikofer (Deutschland/Schweiz) sowie die Fotografin Julia Steinigeweg (Deutschland) stellen ihre aktuellen Arbeiten erstmals in der Galerie Eigenheim aus (Eröffnung am 18. Juni, 19 Uhr). Der taiwanesische Choreograph Huang Yi zeigt eine Tanzperformance mit Menschen und einem Roboter (E-Werk, 20. Juni, 19.30 Uhr). Die interaktive Lecture Performance „True You (we know how you feel)“ von doublelucky productions (Deutschland) feiert am 21. Juni um 11.30 Uhr im E-Werk Premiere. Das Künstlerkollektiv Most Mechanics Are Crooks (Griechenland) setzt sich in seiner performativen Arbeit „The Manifesto of New Insincerity“ mit der Selbstinszenierung in digitalen Medien auseinander (E-Werk, 19. Juni, 21 Uhr).

Festivalzentrum des Kultursymposiums 2019 ist das E-Werk in Weimar. Perspektiven aus verschiedenen Kulturen wurden im Vorfeld in zwölf Auslandsveranstaltungen durch das weltweite Netzwerk des Goethe-Instituts erarbeitet.

Das Kultursymposium Weimar wird ermöglicht durch das Engagement folgender Unternehmen unter anderem aus dem Wirtschaftsbeirat des Goethe-Instituts: Bertelsmann (Premiumpartner), Volkswagen (Mobilitätspartner und Sponsor) sowie Lufthansa Group, Siemens AG, TRUMPF und WÜRTH. Weiterhin unterstützen die BMW Group, BASF SE und Continental AG die Veranstaltung. Medienpartner sind 3sat, Deutschlandfunk Kultur und brand eins.

Programmpartner des Kultursymposiums Weimar 2019 sind die Bauhaus-Universität Weimar, das Deutsche Nationaltheater Weimar, die Galerie Eigenheim, die Klassik Stiftung Weimar, das Lichthaus Kino, die Stadtverwaltung Weimar, das congress centrum Weimarhalle und der Studiengang Kulturmanagement der Hochschule für Musik Franz Liszt.

Kontakt

PR Netzwerk
Annette Schäfer
Tel.: +49 30 61651 155
presse@pr-netzwerk.net

Dr. Jessica Kraatz Magri
Pressesprecherin und
Leiterin Stabsbereich Kommunikation
Goethe-Institut e.V.
Tel. +49 89 15921 249
Jessica.KraatzMagri@goethe.de

Top