Tschechien
Internationales Festival „Shared Cities: The Finale“
Wie können wir Städte besser verstehen, planen und nutzen? In dem Projekt „Shared Cities: Creative Momentum“ haben elf Organisationen aus Mittel- und Osteuropa gemeinsam kreative Lösungen für urbanen Wandel entwickelt. Die Ergebnisse ihrer vierjährigen Arbeit werden nun vom 2. bis 3. Oktober auf dem Abschlussfestival „Shared Cities: The Finale“ in Prag präsentiert. Das Programm umfasst Performances, Diskussionen, Vorträge sowie den Launch der gemeinsamen Publikation „Shared Cities Atlas“.
Prag
2. und 3. Oktober 2019
Das Teilen von Ressourcen ist längst Bestandteil des urbanen Lebens. Das betrifft nicht nur die Nutzung von öffentlichen Räumen, wie beispielsweise die Rasenflächen in Parks, Marktplätze oder Straßenbahnen. Zunehmend boomt auch die sogenannte „sharing economy“, zu der das Teilen von Autos, Fahrrädern oder neuerdings auch E-Scootern zählt. Dabei sucht die stetig wachsende Stadtbevölkerung in europäischen Metropolen weiterhin nach kreativen Lösungen für den Umgang mit ihren begrenzten Ressourcen.
Um den urbanen Wandel kreativ voranzutreiben und insbesondere in Mittel- und Osteuropa kreative Ideen des Teilens umzusetzen, hat das Goethe-Institut das Projekt „Shared Cities: Creative Momentum“ ins Leben gerufen. Beteiligt sind elf Organisationen aus Belgrad, Berlin, Bratislava, Budapest, Katowice, Prag und Warschau, die dazu eingeladen wurden, neue Denkräume für Architektur, Kunst, Urbanismus und die Wirtschaft des Teilens in Städten zu schaffen. Von 2016 bis 2020 fanden und finden mehr als 300 Aktivitäten statt, darunter Festivals, Ausstellungen und Fallstudien. Vom 2. bis zum 3. Oktober findet nun in Prag das große Abschlussfestival „Shared Cities: The Finale“ statt, auf dem Projektbeteiligte die Ergebnisse ihrer Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren.
Urbane Räume, virtuelle Welten
Eine Reihe von Diskussionen mit internationalen Expertinnen und Experten zu den Themen gemeinsame Identität, Praktiken des (digitalen) Teilens sowie Aktivismus und Politik des urbanen Raums bildet am 3. Oktober den Höhepunkt des Festivals: So erörtert der Key-Note-Speaker David Crowley wie sich die Idee des Teilens in Mitteleuropa seit dem Fall des Eisernen Vorhangs weiterentwickelt hat und gibt Beispiele, wie Architektur das Bestreben nach einer Wirtschaft des Teilens unterstützen kann.Im Anschluss diskutieren der Kulturwissenschaftler Peter Mörtenböck und der Architekt Helge Mooshammer unter dem Titel „Digitales Teilen und Data Commons“ über offene Wissensgesellschaften und dem gleichzeitigen Schutz von privaten Daten. Die Stadtforscherin Elke Krasny stellt in ihrem Beitrag abschließend Fragen zu Aktivismus und Politik: Wie kann man Städte mit Hilfe von Aktivismus entwickeln? Wie können städtische Räume als Verhandlungsräume zugänglich gemacht werden? Was sind Strategien des Widerstands gegen politischen Druck?
Die Gaming-Performance „Virtual Ritual“ feiert am 2. Oktober im Divadlo Archa (Zentrum für zeitgenössische darstellende Kunst) Premiere und nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit in die Welt von Online-Videospielen. Der Urbanist Osamu Okamura, der YouTuber Atlet sowie die Fotografin und Gamerin Adéla Vosičková hinterfragen darin die versteckten Mechanismen, Prototypen und Rituale der Videospiele und damit auch die vermeintliche Leichtigkeit der virtuellen Welten.
Ein Atlas des Teilens
Erstmals vorgestellt wird auf dem Festival die Publikation „Shared Cities Atlas“. Sie vereint die Ergebnisse der Projektbeteiligten und wendet das globale „Sharing Paradigma“ in Architektur und öffentlichem Raum auf die spezielle Situation von sieben mitteleuropäischen Städten an. Der Atlas präsentiert aktuelle Praktiken und kreative Formen des Teilens und schlägt neue Ansätze für den Austausch von Wissen, Daten und kollektiven Geschichten vor.Die achtteilige Video-Serie „Shared Cities: The Videos“ befasst sich mit den Abenteuern des Alltags, mit realen Problemen und deren Lösungen. Auf der Website www.sharedcities.eu wird seit September jede Woche ein animiertes Video veröffentlicht mit Geschichten aus Bratislava (Vivid Square & Iconic Ruins), Berlin (Hacking Urban Furniture), Budapest (Csepel Works & Space Sensation), Prag (Library of Things), Katowice (Data for Culture) und Belgrad (Urban Hub).
Shared Cities: Creative Momentum (SCCM) is a European cultural platform addressing the contemporary urban challenges of European cities. SCCM is a joint project of Goethe-Institut (DE), Czech Centres (CZ), reSITE (CZ), Academy of Fine Arts and Design in Bratislava (SK), Association of Belgrade Architects (RS), Hungarian Contemporary Architecture Centre – KÉK (HU), Katowice City of Gardens (PL), KUNSTrePUBLIK (DE), Mindspace (HU), Old Market Hall Alliance (SK), Res Publica – Cities Magazine (PL). Co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union.
Kontakt
Hannah CuvaloPressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
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Tomáš Moravec
Pressesprecher
Goethe-Institut Tschechien
Tel.: +42 0221 962 213
Tomas.Moravec@goethe.de