Tansania
„Beyond Collecting: New Ethics for Museums in Transition“

Die Konferenz findet im National Museum of Tanzania statt. | Foto: Kai Schmid
Die Konferenz findet im National Museum of Tanzania statt. | Foto: Kai Schmid

Die Konferenz „Beyond Collecting: New Ethics for Museums in Transition“ beleuchtet in Tansania zukünftige Museumskonzepte. Auf Einladung des Goethe-Instituts kommen Expert*innen aus mehreren afrikanischen Ländern und Deutschland zusammen, um die Ausgestaltung von kulturellen Kooperationen in konkrete Handlungsleitlinien und Formate zu überführen. Der erste Teil der Tagung findet am 5. und 6. März statt, der zweite Teil ist für September 2020 geplant. Die Keynote spricht Winani Thebele, Kuratorin am Botswana National Museum.
 
Daressalam
5. und 6. März 2020 und September 2020

In vielen afrikanischen Ländern stehen die Direktor*innen und Kurator*innen von Museen vor großen Herausforderungen: Der Umgang mit dem kolonialen Erbe, Fragen der Restitution, die Einbindung lokaler Communities sowie die Gestaltung von Zukunftskonzepten gehören dabei zu den drängendsten Themen. Wie kann mit den oft nicht deckungsgleichen Interessen von Herkunftsgemeinschaften und Herkunftsstaaten im Kontext von möglichen Rückführungen umgegangen werden? Welche alternativen Modelle für die Museumsarbeit gibt es auf dem afrikanischen Kontinent – und inwiefern können „westliche“ Museen davon lernen? Welche professionellen Netzwerke sind für eine sinnvolles Capacity Building nötig? Diese und andere Fragen stehen im Zentrum der Konferenz in Tansania, die mit Unterstützung des Auswärtigen Amts realisiert wird. 

Überprüfung des Status quo

Eröffnet wird die Konferenz mit einer Keynote von Winani Thebele, Kuratorin am Botswana National Museum, die sich mit den philosophischen und ethischen Grundlagen einer künftigen Zusammenarbeit der Museen auseinandersetzt. Fünf Panels sind um die zentralen Aspekte herum organisiert. Eine Diskussionsrunde wirft unter anderem einen kritischen Blick auf die Provenienzforschung, wie sie derzeit in Europa praktiziert wird. Zudem wird diskutiert, welche Formen des Capacity Buildings notwendig sind, um die Rückgabe von Objekten und zukünftige Kooperationen zu organisieren. 

Impulse auch für die europäische Museumsarbeit 

Ein weiteres Panel stellt alternative Museumskonzepte in Afrika und im pazifischen Raum vor, die für deutsche und europäische Institutionen Impulse geben können. Das Thema Restitution, das in der tansanischen Öffentlichkeit aktuell große Aufmerksamkeit erhält, beschäftigt die abschließenden Panels zur Rückkehr menschlicher Überreste sowie zum Umgang mit naturkundlichen Sammlungen. Eine öffentliche Diskussion, unter anderem mit Ciraj Rassool, Professor African Programme in Museum and Heritage Studies, University of Cape Town, Südafrika, schließt das Programm.
 
Vollständige Liste der Referent*innen (nach aktuellem Stand): Prof. Safua Akeli Amaama (National University of Samoa), Nelson Abiti (Uganda Museum), Subhadra Das (University College London), Dr. Inés de Castro (Linden-Museum Stuttgart), Johannes Ebert (Goethe-Institut), Edith Ekunke (Museums, National Commission for Museums and Monuments), Dr. Charles Kabwete (University of Rwanda), Wandile Kasibe (Iziko South African Museum), Flower Manase Msuya (National Museum of Tanzania), Prof. Bertram Mapunda (Jordan University College), Dr. Fidelis T. Masao (University of Dar es Salam, National Museum of Tanzania), Dr. Oswald Masebo (University of Dar es Salam), Mnyaka Sururu Mboro (Berlin Postkolonial e.V.), Dr. El Hadji Malick Ndiaye (The Théodore Monod Museum of African Art, IFAN), Tonya Nelson (Arts Council England, ICOM UK, The National Gallery), Prof. Barbara Plankensteiner (MARKK Hamburg), Prof. Ciraj Rassool (University of Cape Town), Dr. Winani Thebele (Botswana National Museum).
 
Neben den Diskussionsformaten gibt es auch eine künstlerische Intervention „Vinyago – Indigenous Voices“ – eine Multimedia-Tanzperformance von ASEDEVA (Art for Social and Economic Development in Africa). Diese erforscht die Rolle afrikanischer spiritueller Objekte in der heutigen globalen Gesellschaft, indem sie sich auf tansanische Masken konzentriert, die in einem kolonialen Kontext nach Deutschland kamen.
 
Eine Veranstaltung des Goethe-Instituts, des MARKK Hamburg (Museum am Rothenbaum) und Berlin Postkolonial e. V. in Kooperation mit dem National Museum of Tanzania. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Kontakt

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de
 
Frank Werner
Institutsleiter
Goethe-Institut Tansania
Tel.: +255 22 213 4800
frank.werner@goethe.de
 

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