Bosnien und Herzegowina
Entangled Archives of Wars

Archipelago  | Foto (Ausschnitt): © Goethe-Institut/Archipelago
Projektpräsentation im Rahmen des Filmfestivals Sarajevo und des Dealing with the Past Programms August 2023: In Sarajevo lädt das Goethe-Institut zum Austausch über Archiv-Praxen in Post-Konflikt-Gesellschaften ein | Foto (Ausschnitt): © Goethe-Institut/Archipelago

Gebündelte Erinnerungen: Vom 30. November bis 2. Dezember 2023 findet in Sarajevo das Symposium „Entangled Archives of Wars“ statt. Auf Einladung des Goethe-Instituts kommen Künstler*innen, Kulturschaffende und Forscher*innen zusammen, um sich über Archiv-Praxen in Post-Konflikt-Gesellschaften auszutauschen. Mit dem Symposium geht das Projekt „The ARchipelago“, das mit digitalen Mitteln die Sammlungen von Kriegszeugnissen im postjugoslawischen Kontext zusammenführt, in eine neue Phase.

Sarajevo
30. November bis 2. Dezember

Dreißig Jahre nach den Kriegen, die zum Zerfall Jugoslawiens führten und darauf folgten, bieten viele engagierte Archivinitiativen kollektiv einen wichtigen multiperspektivischen Blick auf die jüngste Geschichte der Region. Aber sie kommen nur selten zusammen und haben oft mit Repression in ihrem jeweiligen lokalen Kontext zu kämpfen.

Aus diesem Grund hat das Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina das zweijährige Projekt „The ARchipelago“ ins Leben gerufen, das von den Künstlerinnen Armina Pilav (Bosnien und Herzegowina) und Clarissa Thieme (Deutschland) entwickelt wurde. Über eine Augmented Reality App und eine Archivwebseite werden historische Archivstimmen im postjugoslawischen Raum erlebbar und laden zum multiperspektivischen Erinnern ein.

Kollaborative Archive

Mit dem Symposium „Entangled Archives of Wars“ geht „The ARchipelago“ in die Phase der Kooperation. Vom 30. November bis 2. Dezember kommen im geschichtsträchtigen Hotel Holiday in Sarajevo Künstler*innen, Architekten*innen, Filmemacher*innen, Kulturschaffende, Kunst- und Medienforscher*innen und Theoretiker*innen aus Bosnien und Herzegowina, Serbien, dem Kosovo, Deutschland, der Türkei und Ägypten zusammen, um sich über kooperative Archivierungspraktiken, die Prozesse der Herstellung von Archivbildern sowie Methoden und Politiken der Archivdarstellung auszutauschen.  

Public Walk mit AR  

„Entangled Archives of Wars“ eröffnet einen temporären Raum für Gespräche über Archive aus verschiedenen Post-Konflikt-Gesellschaften und Gesellschaften im Konflikt. Begleitet wird die Veranstaltung von der Archivsammlung „Hands-on the Archives“ – eine Pop-up-Ausstellung von Roharchivdokumenten – und einem Filmprogramm im Historischen Museum Bosnien und Herzegowina, kuratiert vom Dokufest Prizren und der litauischen Filmexpertin Ilona Jurkonyte. Auf einem Public Walk im Stadtzentrum von Sarajevo wird erstmals öffentlich die Augmented-Reality-App präsentiert, die Archivmaterial aus dem Library Hamdija Kreševljaković Video Archive erlebbar macht, das während der Belagerung von Sarajevo entstanden ist.
Archive von Kriegen sind unabhängig vom Kontext des jeweiligen Konflikts miteinander verbunden und schaffen universell gültige Narrative von Gewalt, Zerstörung, Trauma, Spaltung sowie Widerstand und Solidarität. Vor diesem Hintergrund werden auf dem Symposium verschiedene Aspekte thematisiert, die Grundlage eines jeden Archivs sind – sei es ein individuelles, kollektives oder institutionelles.

Kontakt

Simone Voigt
Institutsleiterin
Goethe-Institut Sarajevo
Tel. +49 15 118742 733
simone.voigt@goethe.de

Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +49 89 15921 002
katrin.figge@goethe.de

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