Weltweit
Kafka-Jubiläumsjahr: Goethe-Institute weltweit würdigen den Schriftsteller mit umfangreichem Programm

Kafka-Jahr: Goethe-Institute auf der ganzen Welt feiern das Kafka-Jahr | Illustration © Roberto Maján
Goethe-Institute auf der ganzen Welt feiern das Kafka-Jahr. | Illustration © Roberto Maján

Noch heute, 100 Jahre nach seinem Tod, ist die Wirkung Franz Kafkas ungebrochen. Das Goethe-Institut begeht das Jubiläum zu Ehren eines der meistrezipierten deutschsprachigen Schriftsteller mit einem vielfältigen Veranstaltungsangebot in 36 Ländern, das unter anderem ein Videospiel, eine VR-Installation, Theatervorführungen und eine Plakatausstellung umfasst.

weltweit
bis Ende 2024

Mit der Erzählung „Die Verwandlung“ und Romanfragmenten wie „Der Prozess“ oder „Das Schloss“ hat sich der am 3. Juni 1924 im Alter von nur vierzig Jahren verstorbene Franz Kafka längst in den Kanon der Weltliteratur eingeschrieben. Ein Jahrhundert nach seinem Tod erreicht er als Identifikationsfigur neue Zielgruppen auf TikTok und Instagram. Ausgehend von der breiten, nach wie vor nicht nachlassenden Rezeption Kafkas, der zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern der Moderne zählt, organisieren Goethe-Institute auf der ganzen Welt im Jahr 2024 ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm. Von Athen bis Yogyakarta erstreckt sich die Hommage auf Kafka über 45 Institute in 36 Ländern. An vielen Standorten arbeitet das Goethe-Institut dabei mit dem Tschechischen Zentrum und dem Österreichischen Kulturforum zusammen.

In Prag, der Heimatstadt Kafkas, wurde gemeinsam mit dem Spielestudio Charles Games das Videospiel „Playing Kafka“ entwickelt, das virtuell in die kafkaesken Romanwelten eintaucht und Schüler*innen auf kreative Weise mit Kafkas Werk vertraut macht. Ab Mai 2024 wird das Spiel kostenlos auf Deutsch, Englisch und Tschechisch für gängige Betriebssysteme verfügbar sein. Beim ersten Teil des Spiels, der lose auf Kafkas Roman „Der Prozess“ basiert, können Windows-Nutzer*innen bereits jetzt zum Protagonisten Josef K. werden. Auch die Rauminstallation „VRwandlung“ bietet einen innovativen Zugang zu Kafkas Prosa, indem sie Besucher*innen in Mexiko-Stadt, Brüssel, Prag und weiteren Städten mithilfe von Virtual Reality in jenes Zimmer befördert, in dem Gregor Samsa in Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ eines Tages im Körper eines Käfers erwacht.

Einen Schwerpunkt des grenzüberschreitenden Programms stellen auch unterschiedlichste Theateradaptionen auf der ganzen Welt dar. Während in Kairo und in Jakarta die Erzählung „Ein Bericht für eine Akademie“ inszeniert wird, bringt das Goethe-Institut Thessaloniki Kafkas „Brief an den Vater“, der seinen Adressaten nie erreicht hat, auf die Bühne. Andere Theaterstücke werden in Paris, Lagos und London aufgeführt.

Neue Wege der Annäherung an die Texte Franz Kafkas bietet auch die in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart konzipierte Plakatausstellung „Komplett Kafka“. Hier zeichnet der österreichische Comicautor Nicolas Mahler Kafkas Lebensweg nach und macht ihn Besucher*innen von rund zehn Goethe-Instituten, darunter Addis Abeba, Lyon und Lissabon, auf künstlerische Weise zugänglich. Daneben werden Performances, Lesungen, (Übersetzungs-)Workshops und Konferenzen an zahlreichen weiteren Standorten des Goethe-Instituts organisiert. Vom 23. bis zum 26. Mai findet die Prager Buchmesse statt, die deutschsprachige Literatur als Ehrengast begrüßt und ein Konzert der „Kafka-Band“ um den tschechischen Schriftsteller und Dramatiker Jaroslav Rudiš zu ihren Programmpunkten zählt. In Paris mündet das weitläufige Kafka-Programm schließlich in einer Zwanzigerjahre-Party, die einen gebührenden Abschluss des Jubiläumsjahres darstellt.

Auch das vom Goethe-Institut herausgegebene Onlinemagazin „Zeitgeister“ widmet Franz Kafka im Jahr 2024 einen Themenschwerpunkt. 30 Beiträge, unter anderem aus der Feder des Kafka-Biografen Reiner Stach, beleuchten das Leben und Schaffen des Schriftstellers aus unterschiedlichen Perspektiven. Es geht unter anderem um Kafka als großen Schwimmer, als Kino-Enthusiast und als Liebhaber, aber auch um seinen Einfluss auf die indische wie auf die lateinamerikanische Literatur.

Kontakt

Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 89 15921002
katrin.figge@goethe.de

Verena Hütter
Online-Redakteurin
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921868
verena.huetter@goethe.de

Top