Angola
O FUTURO JÁ ERA

Wiederbelebung eines mystischen Ortes: Das Goethe-Institut Angola richtet ein Festival im Cine São Paulo aus | © Goethe-Institut Angola
Wiederbelebung eines mystischen Ortes: Das Goethe-Institut Angola richtet ein Festival im Cine São Paulo aus | Grafik © Goethe-Institut Angola

Ist die Zukunft schon vorbei? Diese Frage stellt sich in Angolas Hauptstadt Luanda angesichts einer Vielzahl leerstehender Häuser und Bauruinen. Vom 15. Juni bis 28. Juli organisiert das Goethe-Institut in dieser Metropole der Gegensätze das Festival EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN / O FUTURO JÁ ERA. Sechs Wochen lang wird im Festivalzentrum – dem ehemaligen Kino „Cine São Paulo“ – sowie im gesamten Stadtraum mit Ausstellungen, Filmen, Theater, Tanz und Musik die (Bau-)Substanz Luandas unter die Lupe genommen. Beteiligt sind Künstler*innen aus Berlin, Abidjan und Luanda.

Luanda
15.6. - 28.7.2024

Die jüngere Geschichte Luandas ist wechselhaft. Während der angolanischen Unabhängigkeit 1975 galt die Hauptstadt als das „Paris Afrikas“, doch langanhaltende blutige Konflikte warfen die Entwicklung immer wieder zurück. Erst mit Beendigung des Bürgerkriegs 2002 – und dem beginnenden Ölboom – kam ein kurzer Aufschwung, der das Stadtbild rasant verändert hat.

Eine der teuersten Metropolen der Welt

Viele Bauten aus der portugiesischen Kolonialzeit wurden abgerissen, dafür schossen Bürotürme aus Glas und Stahl aus dem Boden, oft realisiert von chinesischen Firmen. Derweil explodiert die Nachfrage nach Wohnraum. Obwohl selbst gut ausgebildete Angolaner*innen oft nur 300 bis 600 Euro monatlich verdienen, ist die Hauptstadt zu einer der teuersten Metropolen der Welt geworden.

Ist die Zukunft schon vorbei? Ein Jahr vor den großen Feierlichkeiten zu 50 Jahren Unabhängigkeit in Angola nimmt das Goethe-Institut mit einem Jubiläumsfestival anlässlich seines 15-jährigen Bestehens die (Bau-)Substanz Luandas unter die Lupe und fragt nach Perspektiven. Welche architektonischen Visionen sind nach portugiesischem Kolonialstil, tropischem Modernismus und den Ölboom-„Dubai“-Hochhäusern noch verfügbar?

Wiederbelebung eines mythischen Ortes

Vom 15. Juni bis zum 28. Juli widmen sich Künstler*innen aus Berlin, Luanda und Abidjan einem Stadtbild der Gegensätze mit Ausstellungen, Film, Theater, Tanz, Musik und Radioshows. Das künstlerische Programm findet bei freiem Eintritt im gesamten Stadtgebiet und im Festivalzentrum statt: dem ehemaligen Kino „Cine São Paulo“. Dieses mythische Lichtspielhaus wurde in den 1960er Jahren von Vasco Vieira da Costa, dem Gründer der Architekturfakultät Luandas, gebaut und ist seit 1997 geschlossen. Für das Festival O FUTURO JÁ ERA wird es jetzt wiederbelebt.

Perspektive Berlin

Zu den eingeladenen Künstler*innen zählen u.a. die Choreographin und Tänzerin Jenny Mezile aus Abidjan, Mussunds N’Zombo, Jamil Parrasol Osmar, Eltina Gaspar, Isis Hembe, Nark Luenzi, Helder Mendes oder Conjunto Angola 70 und viele mehr aus Angola, die Professorin für Medienkunst Anne Dukhee Jordan mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Benjamin Förster-Baldenius, Mitgründer des Architektur- und Kunst-Kollektivs raumlabor, der Choreograf Josep Caballero, der Professor für experimentelle Musik an der UdK Berlin Mathias Hinke und Schriftstellerin Ricoh Gerbel.

Fortgeführt wird das Festival im September in Berlin, wo in der Zitadelle Spandau vom 20.9.24 bis 5.1.25 eine Ausstellung gezeigt wird.

Kontakt

Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +49 89 15921 002
katrin.figge@goethe.de

Julia Schreiner
Institutsleiterin
Goethe-Institut Angola
julia.schreiner@goethe.de

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