USA
Die vielen Gesichter von Los Angeles

„Voices of Experience“ macht Lebensrealitäten von älteren Bewohnerinnen des Viertels MacArthur Park in Los Angeles erfahrbar | Foto: © Anne Kim
„Voices of Experience“ macht Lebensrealitäten von älteren Bewohnerinnen des Viertels MacArthur Park in Los Angeles erfahrbar | Foto: © Anne Kim

Stimmen des Alltags: Das intergenerationelle Projekt „Voices of Experience“ macht die bewegten und bewegenden Geschichten von Menschen aus der Nachbarschaft des MacArthur Parks in Los Angeles erlebbar. Die Kuratorin Anne Kim entwickelt dafür eine choreografierte Live-Performance mit älteren Mitgliedern dieser Community – sowie eine Ausstellung, die vom 20.6. bis 19.7. im Projektraum des nahen Goethe-Instituts besucht werden kann. „Voices of Experience“ ist Teil der Kulturinitiative „Neighborhood Interpretive Center“, die das Goethe-Institut rund um den MacArthur Park gestartet hat.

Los Angeles
Bis 19.7.

MacArthur Park ist ein historisches Viertel im zentralen Stadtgebiet von Los Angeles, das für kulturelle und demografische Vielfalt steht. Heute symbolisiert es mit seinen zahlreichen Restaurants, Geschäften und kulturellen Einrichtungen das Potenzial der Stadt, aber auch ihre sozialen Herausforderungen. Fest steht: Die Menschen, die rund um den MacArthur Park leben, haben Geschichten zu erzählen. Sie handeln von Rollen und Verpflichtungen wie Mutterschaft und Assimilation ins US-amerikanische Leben, aber auch von Alltagserlebnissen wie dem Freiwilligenengagement zur Müllbeseitigung, dem Verkauf von Nachmittagssnacks an Mitschüler*innen oder schlicht einer Fahrt mit der U-Bahn. Diese vermeintlich simplen Erzählungen finden nur selten Gehör.

Das intergenerationelle und mehrsprachige Projekt „Voices of Experience” – im Auftrag des Goethe-Instituts entwickelt und kuratiert von der in Los Angeles lebenden Künstlerin Anne Kim – macht eben diese Erzählungen jetzt interdisziplinär erlebbar. Vom Erfahrungsschatz der älteren „Voices of Experience“ lässt sich dabei vieles lernen.

Choreografien für die Community

Im Projektraum des Goethe-Instituts Los Angeles ist bis zum 19. Juli ein narratives Ausstellungsformat zu besichtigen, das Film, Tanz, Audio und bildende Kunst integriert. Gefundene Objekte und andere alltägliche Gegenstände, die für das Leben der Teilnehmer*innen von Bedeutung sind, bereichern die Aufführungen und machen die Geschichten der Menschen noch anschaulicher. Workshops zu den Themen Tanz-Therapie und K-Pop sowie Fotografien und Video-Interviews aus dem Koreatown Storytelling Programm des KYCC (Korean Youth and Community Center) ergänzen das Programm und illustrieren die Perspektiven der Menschen aus der Nachbarschaft des MacArthur Parks.

Zu den Höhepunkten des Projekts zählt außerdem eine eigens choreografierte Live-Performance, an der vier ältere Mitglieder aus der Community teilnehmen – Cathy Yi, Fransisca Santiago Carranza, Sabina Guzman und Yang Ja Kim. Ihre Biografien und Lebensrealitäten spiegeln die vieler Menschen in McArthur Park und offenbaren reiche persönliche Erfahrungsschätze, Herausforderungen, Niederlagen und Triumphe.

Neighborhood Interpretive Center

„Voices of Experience“ ist das erste von drei Projekten, die 2024 im Rahmen des Programms „Neighborhood Interpretive Center“ ausgewählt wurden und im Goethe-Institut Los Angeles präsentiert werden. Diese hyperlokale Nachbarschaftsinitiative ruft seit 2021 jedes Jahr im Herbst Künstler*innen und Kreative auf, innovative Kulturprojekte vorzuschlagen, die sich mit dem MacArthur Park und der umliegenden Nachbarschaft auseinandersetzen. Im Anschluss an „Voices of Experience“ findet im August und September das Projekt „Down Union“ statt, in dem die Geschichte der Gegend rund um den McArthur Park mithilfe von Fotografien, Gedichten, Musik und Gemälden aus der Sicht der dort lebenden Jugendlichen erzählt wird. Im November und Dezember folgt schließlich das Projekt „Sonic Memoirs“, im Rahmen dessen eine Reihe von Interviews mit Anwohner*innen des Viertels entsteht. Ziel ist es, den Bezug der zum Teil undokumentiert lebenden Menschen zu Musik und Heimat zu ergründen. Die Sammlung von Interviews und Zeugenaussagen wird im Rahmen von multimedialen audiovisuellen Installationen im Goethe-Institut Projektraum präsentiert. Zusätzlich werden die Interviews digital im Archiv auf der Website und den Social-Media-Plattformen von „Sonic Memoirs“ gespeichert.

Kontakt

Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +49 89 15921 002
katrin.figge@goethe.de

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