25. November 2024
Goethe-Institut stärkt Kooperationen mit Schulen in der Ukraine
Deutschunterricht unter Raketenbeschuss und in Luftschutzkellern: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine arbeiten auch Menschen im Bildungssektor vor Ort kontinuierlich und mit unermüdlichem Einsatz unter den schwierigsten Bedingungen. Um weiterhin Begegnungsprojekte und Schulpartnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Schulen zu ermöglichen und so den Zusammenhalt zu stärken, kommen in dieser Woche 17 Schulleitungen und Koordinator*innen aus dem PASCH-Netzwerk (Schulen: Partner der Zukunft) aus der Ukraine nach Oldenburg. Am 29. November wird eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben, in der offiziell das Wissenschaftliche Lyzeum Nr. 3 in der zentralukrainischen Stadt Poltawa neu in das PASCH-Netzwerk aufgenommen wird.
Deutsch ist im ukrainischen Schulsystem nach Englisch die am zweitmeisten gewählte Fremdsprache und wird von rund 600.000 ukrainischen Schüler*innen gelernt. Die Stärkung des PASCH-Netzwerks in der Ukraine ist besonders wichtig für die Schulen vor Ort, da sie Zugang zu hochwertigen Bildungsressourcen und Austauschprogrammen bieten. Sie bringen den Schüler*innen nicht nur die deutsche Sprache näher, sondern erweitern auch ihre interkulturellen Kompetenzen und beruflichen Perspektiven. Zudem ermöglichen sie den ukrainischen Schulen, sich global zu vernetzen, was in einer vom Krieg geprägten Zeit von großer Bedeutung ist.
Das Treffen der Schulleiter*innen und Koordinator*innen in Oldenburg ist ein weiteres Zeichen für das anhaltende Engagement Deutschlands, Bildungs- und Kulturaustauschprogramme trotz schwieriger Bedingungen fortzuführen und auszubauen. Die anreisenden Schulleitungen und Koordinator*innen aus dem PASCH-Netzwerk tauschen sich mit Vertreter*innen ihrer deutschen Partnerschulen zu Themen wie Berufsorientierung und Lehrkräftegewinnung, aber auch Inklusion, Traumabewältigung und Resilienzstärkung aus. Zudem stehen auch Aktivitäten wie Filmabende, Stadtführungen und ein gemeinsames Grünkohlessen auf dem Programm.
Für den erfolgreichen Wiederaufbau der Ukraine ist ein stabiles Bildungswesen unabdingbar. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs findet der Schulunterricht in der Ukraine je nach Region ausschließlich online oder in hybriden Formaten statt. Um sichere Bildung zu gewährleisten, arbeitet das Goethe-Institut mit dem ukrainischen Bildungsministerium zusammen und unterstützt es seit 2017 bei seiner Reform „Neue ukrainische Schule“ mit einer Reihe von kostenfreien Angeboten.
Über das Goethe-Institut Ukraine
In der Ukraine ist das Goethe-Institut seit 1993 mit einem großen Institut in Kyjiw vertreten, von dem aus ein landesweites Netzwerk aus drei Kulturgesellschaften, 15 Sprachlernzentren, 16 Partnerbibliotheken oder Lesesälen und 18 Hochschulkooperationen gesteuert wird. In allen Arbeitsbereichen wurde seit Februar 2022 durchgehend und zum Teil unter schwierigsten Bedingungen weitergearbeitet. In vielen Bereichen wurden die Aktivitäten sogar ausgebaut. Das Team des Goethe-Instituts befindet sich zum größten Teil in Kyjiw oder anderen Städten in der Ukraine, einige Mitarbeiter*innen arbeiten aber auch aus Deutschland. Sämtliche Arbeits- und Verwaltungsprozesse sind digitalisiert. Im August 2023 wurde ein Prüfungsbetrieb in Präsenz im Goethe-Institut vor Ort unter einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen (unter anderem Luftschutzkeller, Sicherheitsprotokolle) wieder aufgenommen. Im April 2024 konnte die Bibliothek des GoetheInstituts in Kyjiw wieder geöffnet werden. Seit das Goethe-Institut in der Ukraine tätig ist, haben sich langjährige Partnerschaften mit Institutionen und Kulturschaffenden vor Ort entwickelt. Gerade in Zeiten der Unruhe und Krise ist die Tragfähigkeit dieser Netzwerke von hoher Bedeutung. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) verbindet ein weltumspannendes Netz von mehr als 2.000 PASCH-Schulen mit besonderer Deutschlandbindung. Das Goethe-Institut betreut rund 600 PASCH-Schulen in den nationalen Bildungssystemen von über 100 Ländern. www.goethe.de/pasch
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de
Kontakt:
Annika Goretzki
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 565
annika.goretzki@goethe.de
Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 89 15921 002
katrin.figge@goethe.de