8. Februar 2023
Reminder: Iranische Kunst und Kultur bis Anfang März zu Gast im Goethe-Institut im Exil

Das Goethe-Institut im Exil zeigt noch bis Anfang März iranische Kunst in Berlin und gibt Stimmen aus dem Iran eine Plattform. Zu den Gästen des Programms zählen u. a. Nava Ebrahimi, Parastou Forouhar und Barbad Golshiri, Niloofar Rasooli und der Goethe-Medaillen-Preisträger Mahmoud Hosseini Zad.

In den nächsten drei Wochen lädt das Goethe-Institut im Exil noch zu zahlreichen Veranstaltungen zu iranischer Kunst und Kultur in das Kunsthaus ACUD in Berlin (Veteranenstraße 21) ein. Das Kulturprogramm setzt sich aus künstlerischer, literarischer oder performativer Perspektive mit der aktuellen politischen Situation im Iran auseinander und gibt der deutsch-iranischen Community einen Raum für Austausch.

So diskutieren am 15. Februar um 19 Uhr die deutsch-iranische Künstlerin und Aktivistin Parastou Forouhar und der in Paris lebende iranische Medienkünstler und Kunstkritiker Barbad Golshiri über die Bedeutung von Kunst in den vergangenen Protestbewegungen sowie über zeitgenössische Positionen der iranischen künstlerischen Diaspora. Moderiert wird das Gespräch von der Kunsthistorikerin Hannah Jacobi.

Gemeinsam mit dem Kollektiv „Women, Life, Freedom“ findet am 19. Februar um 18 Uhr die Lecture-Performance „Reading Through Revolution“ mit der iranischen Historikerin und Journalistin Niloofar Rasooli statt. Sie betrachtet die ersten hundert Tage der Protestbewegung durch die Narrative und die Literatur, die während dieser Zeit entstanden ist. Abgerundet wird das Programm an dem Tag um 20 Uhr mit einem Konzert des Soundkünstlers Cinna Peyghami.

Zu dem Vortrag „Archiv und Gegenarchiv“ von Sanaz Sohrabi wird am 22. Februar ab 19 Uhr geladen. Die experimentelle Filmemacherin und Wissenschaftlerin untersucht in ihren Arbeiten die Beziehungen zwischen Film und Fotografie, insbesondere im archivarischen Kontext. Sie führt in ihre jüngsten Arbeiten ein, die im Rahmen des Berlinale Forum expanded ausgestellt werden.

Ein Schwerpunkt des Programms widmet sich der Literatur: Am 23. Februar um 19 Uhr spricht die Kulturwissenschaftlerin Leila Haghighat mit dem deutsch-iranischen Autor Behzad Karim Khani über sein Romandebüt „Hund, Wolf, Schakal“. Die Schriftstellerin Nava Ebrahimi ist am 28. Februar um 19 Uhr mit einer Lesung und einem Gespräch zu erleben. Ihr Debütroman „Sechzehn Wörter“ erschien 2016, ihr zweiter Roman „Das Para-dies meines Nachbarn“ 2020. 2021 gewann sie den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Noch bis zum 26. Februar ist in der ACUD Galerie die Ausstellung „Tracing Movement(s) in Uncertain Times“ zu sehen (Öffnungszeiten: Donnerstag - Sonntag von 14 Uhr bis 19 Uhr und zu besonderen Anlässen). Die Ausstellung mit einem Schwerpunkt auf Videokunst gibt einen Überblick über künstlerische Positionen, die sich mit den jahrzehntelangen Protestbewegungen in der jüngeren Geschichte des Iran befassen. Unter Mitwirkung der Öffentlichkeit wird im Ausstellungsraum ein stetig wachsendes Archiv aufgebaut, welches die unterschiedlichen künstlerischen Positionen im Iran sowie in der Diaspora auf dem Weg zur Freiheit und Gleichberechtigung dokumentiert. Im Rahmen der Ausstellung findet am 25. Februar in Kooperation mit der transnationalen Plattform mohit.art eine Diskussionsrunde zum Thema „Informal Modes of Education“ statt, unter anderem mit der Kuratorin und Kunstvermittlerin Fereshte Moosavi.

Gemeinsam mit dem Haus für Poesie veranstaltet das Goethe-Institut im Exil am 4. März um 19 Uhr unter dem Titel „Wo ich sterbe ist meine Fremde“ eine Hommage an den 2021 verstorbenen Lyriker und Goethe-Medaillen-Preisträger SAID. Mahmoud Hosseini Zad, ebenfalls Goethe-Medaillen-Preisträger, und die Schriftstellerin Fariba Vafi sowie die Auto-rin und Lyrikerin Tanasgol Sabbagh lesen Texte von SAID. Das Gespräch mit ihnen wird moderiert von der Literaturwissenschaftlerin Maryam Aras.

Die Meisterin der persischen Langhalslaute Tar und der klassischen persischen Kunstmusik Elshan Ghasimi gibt am 4. März um 20.30 Uhr das Abschlusskonzert zu der Veranstaltungsreihe.

Das Goethe-Institut im Exil wurde im Oktober 2022 in Berlin eröffnet. Es bietet Kulturschaffenden, die in ihren eigenen Ländern aufgrund lebensbedrohlicher Umstände nicht mehr oder nur noch schwer arbeiten können eine Bühne sowie einen Ort für Diskussionen und Austausch. 2022 widmete sich das Projekt Kulturschaffenden aus der Ukraine, im Frühsommer wird Afghanistan neuer Länderschwerpunkt. Derzeit ist das Goethe-Institut nicht im Iran präsent. Das Goethe-Institut in Teheran wurde 1987 geschlossen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/exil

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.
www.goethe.de


Kontakt:

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Stv. Pressesprecherin
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