Mit Blockchain die Kunstwelt neu erfinden
„DAOWO Sessions – Prototypen der Kunstwelt“
Blockchain-Technologien und dezentral organisierte Anwendungen wurden bislang oft mit Kryptowährungen assoziiert, doch seit einiger Zeit wächst das Wissen über die gesellschaftsverändernden Potenziale von Blockchain auch in anderen Bereichen – etwa in Kunst und Kultur. Mit der Online-Veranstaltungsreihe „DAOWO Sessions – Prototypen der Kunstwelt“ beleuchten das Goethe-Institut London, die britische Kunst- und Technologieorganisation Furtherfield und die Serpentine Galleries ab dem 28. Januar jeweils donnerstags um 10 Uhr (MEZ) die zukunftsträchtigen Möglichkeiten von Blockchain-Anwendungen in der Kunstwelt. Kulturschaffende und Wissenschaftler*innen aus Berlin, Hongkong, Johannesburg und Minsk stellen eigens entwickelte Blockchain-Kunst-Prototypen vor und diskutieren im Anschluss über Chancen und Herausforderungen dieser Technologien.
Ob eine Technologie zur Verwaltung von Musik-Urheberrechten oder eine dezentralisierte Anwendung, die das akademische Publizieren vereinfacht: Die Konzepte der Blockchain-Prototypen, die fünf Teams aus Berlin, Hongkong, Johannesburg und Minsk im letzten Jahr entwickelt haben, eröffnen neue Experimentierfelder. Ihre Anwendungen bilden die Diskussionsgrundlage für die digitale Veranstaltungsreihe „DAOWO Sessions“, die von Ruth Catlow (Künstlerische Leiterin von Furtherfield, England), Penny Rafferty (Schriftstellerin und Forscherin, Berlin) und Ben Vickers (Technischer Leiter der Serpentine Galleries, England) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut London kuratiert wurde. Die Reihe, die ab dem 28. Januar startet, bietet Kulturschaffenden, Vertreter*innen von Kunst- und Technologieorganisationen, Gemeinschaften und allen, die sich für das Potenzial von Blockchain interessieren, die Gelegenheit, gemeinsam die Zukunft von Kunst und Gesellschaft zu hinterfragen.
Jede Veranstaltung umfasst dabei eine Präsentation und Diskussion rund um aktives Experimentieren, die darauf abzielt, im aufstrebenden Krypto-Raum mit Blick auf die Menschen und ihren jeweiligen lokalen Kontext die Kunst aufzuschlüsseln, zu zerlegen und neu zu erfinden. Dabei geht es etwa um Fragen, wie die Dezentralisierung von Entscheidungsstrukturen in der Kunst, die Neuerfindung von künstlerischen Genres oder die Zusammenarbeit von DAOs (Dezentralisierten Autonomen Organisationen) aussehen könnte. In der letzten Veranstaltung kommen die DAOWO-Kurator*innen mit der Kunstkritikerin Francesca Gavin zu einem Gespräch zusammen.
Alle Veranstaltungen beginnen ab dem 28. Januar und finden bis zum 4. März 2021 jeden Donnerstag um 10 Uhr (Westeuropäischer Zeit) statt. Sie sind nach vorheriger Anmeldung frei zugänglich (Videoübertragung auf Englisch, Dolmetschen in britischer Gebärdensprache).
Die „DAOWO Sessions“ sind Teil der DAOWO-Initiative, einem Blockchain-Programm zur Neuerfindung der Kunst, das das Goethe-Institut London in Partnerschaft mit Furtherfield/DECAL und Serpentine Galleries seit 2017 verfolgt. Die Initiative zielt darauf ab, ein neues dezentrales Netzwerk für Open-Source-Organisationen im Kulturbereich zu schaffen, das von Künstler*innen aus Gemeinschaften in aller Welt errichtet wird. Bei den Veranstaltungen kommen Bildende Künstler*innen, Kulturschaffende und Blockchain-Unternehmer*innen mit lokalen Initiativen, Gemeinschaften, Einrichtungen und Unternehmen zusammen, um neue transnationale Systeme und Ansätze zu entwickeln.
Alle Informationen zur Veranstaltung und Tickets finden Sie unter: www.goethe.de/daowo
DIE DAOWO Veranstaltungsreihe
Termine:
28. Januar 2021 | BLACK SWAN DAO (Berlin)
Bei der ersten Veranstaltung in Berlin wird die BLACK SWAN DAO (Trust) vorgestellt, eine experimentelle Initiative als Antwort auf die zunehmende Prekarisierung der Kulturarbeit, bei der Kulturschaffende Methoden zur kollaborativen Organisation und zum Austausch von Ressourcen an die Hand bekommen.
4. Februar 2021 | COVALENCE STUDIO (Johannesburg)
Bei dieser Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem transdisziplinären Covalence Studio in Johannesburg ein Netzwerk von Ressourcen, Fähigkeiten und Unterstützung für Künstler*nnen und Kreative vorgestellt, mit dem Ziel, gerechte künstlerische Praktiken zu überdenken, damit sie angesichts eingeschränkter Bewegungsfreiheit und kollabierender wirtschaftlicher Infrastrukturen wieder neu gedeihen können.
11. Februar 2021 | DAO AS CHIMERA (Minsk)
Das in Minsk vom Kollektiv eeefff initiierte Programm DAO AS CHIMERA ist ein Netzwerk und Live-Action-Rollenspiel, das über die Zukunft von Blockchains philosophiert. Das Projekt zielt darauf ab, einen Blick auf den Kultur-, Tech- und Start-up-Bereich in Weißrussland zu werfen und emanzipatorische Potenziale von Kollektiven aufzuzeigen, die sich weniger an Projekten orientieren.
18. Februar 2021 | DEBBIE BLOCKCHAIN (Hongkong)
Debbie Blockchain ist eine Publikations-DAO, in der das akademische Publizieren mithilfe einer Blockchain neu konzipiert wird. Sie analysiert die Grenzen und Möglichkeiten des Publizierens und untersucht, wie DAOs dabei helfen können, Fehlentwicklungen in der Verlagswelt umzukehren.
25. Februar 2021 | ENSEMBL (Hongkong)
Dieses in Hongkong ansässige Projekt hat zum Ziel, eine DAO einzuführen, um Urheberrechte zu verwalten und den Prozess der Aushandlung und Übertragung von Urheberrechten in der interdisziplinären Musikkomposition zu automatisieren und transparent zu machen.
4. März 2021 | The Machine to Eat the Artworld (online)
Ein Gespräch mit den Kuratorinnen des Artworld DAO Think Tanks und des DAOWO-Programms, Ruth Catlow und Penny Rafferty im Dialog mit der Kuratorin und Autorin Francesca Gavin. Catlow hat 25 Jahre Erfahrung als Kuratorin, Künstlerin und Forscherin und erforscht die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie, aufstrebende Praktiken in der Kunst, dezentralisierte Technologien und die Blockchain. An ihrer Seite arbeitet die in Berlin lebende Autorin und visuelle Theoretikerin Rafferty,
Alle Informationen zum Projekt und zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter: www.goethe.de/daowo
#DAOWO
Kontakt:
Franca Forth
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goethe-Institut London
Tel.: +44 20 7596 4042
franca.forth@goethe.de
Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
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