Terminhinweis
Radical Friends: DAO Summit zur Dezentralisierung von Macht und Ressourcen in der Kunstwelt

Wie Macht und Ressourcen im Kunst- und Kulturbereich mithilfe digitaler Technologien anders verteilt werden können, will das Symposium „Radical Friends: DAO Summit for Decentralisation of Power and Resources in the Artworld“ ergründen. Das Symposium findet am 22. Januar 2022 als Livestream statt und wird vom Haus der Kunst in München in Kooperation mit dem Goethe-Institut veranstaltet. In Vorträgen, Diskussionen, Konzerten und interaktiven Formaten stellen sich dezentrale autonome Organisationen – DAOs – vor, die zurzeit weltweit von Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen als Infrastruktur für neue gemeinschaftliche Formen der Zusammenarbeit erprobt und weiterentwickelt werden.

Folgende DAO-Prototypen präsentieren sich: Die Initiative Black Swan DAO aus Berlin experimentiert mit Organisationsformen, die lokale Zusammenarbeit und eine kollektive Verwaltung von Ressourcen ermöglichen sollen, um der Prekarisierung kultureller Arbeit entgegen zu wirken. Covalence Studios in Johannesburg ist Atelier, Forschungsgruppe und Plattform in einem. Das Netzwerk fördert kooperative Praktiken im Bereich der zeitgenössischen Kunst durch den Austausch von Tools, Ressourcen, Fertigkeiten und Wissen zwischen seinen Mitgliedern. Das Minsker Projekt DAO as Chimera ist ein Netzwerk und Live-Action-Rollenspiel, das Visionen der zukünftigen Geschichte von Blockchains entwirft und damit zugleich den Blick auf die Kultur- und Tech-Start-up-Szene in Belarus lenkt. Ensembl aus Hongkong wiederum ist eine auf der Blockchain-Technologie Ethereum basierende Plattform für die dezentrale Organisation künstlerischer Produktion im Bereich Musik, die interdisziplinäre Arbeitsweisen und (kollektive) Autorenschaft in den Blick nimmt.

Das Publikum vergibt im Anschluss an die Präsentationen gemeinsam ein vom Goethe-Institut finanziertes DAO Entwicklungsstipendium in Höhe von 10.000 Euro an einen der vorgestellten Prototypen.

Die Keynote des Symposiums am 22. Januar hält Jaya Klara Brekke, die zur politischen Geographie von Blockchains forscht und Fragen von Macht und Politik in dezentralen Systemen untersucht. Im anschließenden Panel diskutieren die Wissenschaftlerin Aude Launay, die Künstler James Whipple (eea, M.E.S.H.) und Harm Van Den Dorpel sowie der Blockchain-Experte Cem Dagdelen über Zukunft und Möglichkeiten dezentraler autonomer Organisation.

Eine Einführung in das Thema bieten zuvor Ruth Catlow und Penny Rafferty, die Kuratorinnen des Symposiums. Impulsvorträge von Rhea Myers, Kei Kreutler, Aria Dean und anderen werfen verschiedene Fragen zur Thematik auf, die anschließend in der World Café-Session des Münchner Kollektivs Rosa Stern zusammen mit dem Publikum diskutiert werden.

Interaktive Angebote von OMSK Social Club zu Körperarbeit und Zeichenübungen sowie ein DJ Set von eea (M.E.S.H.) ergänzen das Programm. Darüber hinaus stellt „Radical Friends“ Online-Tools zur Verfügung, um ein Gefühl von Gemeinschaft und körperlicher Präsenz zu schaffen und den direkten Austausch aller Mitwirkenden zu gewährleisten.

„Radical Friends“ ist eine Kooperation des Goethe-Instituts mit dem Haus der Kunst, kuratiert von Penny Rafferty (OMSK) und Ruth Catlow (Furtherfield) im Dialog mit Sarah Johanna Theurer (Haus der Kunst). Das Symposium ist Teil der „Lockdown Lehren“ des Goethe-Instituts, die in fünf thematischen Schwerpunkten nach den globalen Auswirkungen der Corona-Krise auf sozialer, technologischer, postkolonialer und bürgerschaftlicher Ebene fragen. Das Symposium nimmt Bezug auf einen der fünf Schwerpunkte und beleuchtet die Diskrepanz zwischen der Erfahrung des Stillstands vieler Bereiche des öffentlichen Lebens während der Lockdowns und der sich beschleunigenden Dynamik der digitalen Transformation. Es untersucht neue Technologien, die aus dem Kreislauf zentraler Datenspeicherung und Überwachung ausbrechen.

Weitere Informationen zum Programm des Symposiums unter: https://hausderkunst.de/veranstaltungen/radical-friends-dao-summit

Weitere Informationen zu „Lockdown Lehren“ unter: https://www.goethe.de/lockdownlehren

Radical Friends präsentiert Ergebnisse aus dem Projekt DAOWO (Decentralised Autonomous Organisations with Others), das vom Goethe-Institut London mitgegründet wurde. DAOWO ist ein transnationales Kooperationsnetzwerk, das seit vier Jahren führende internationale Einrichtungen und Gemeinschaften aus Kunst und Technologie zusammenbringt, um die Vor- und Nachteile von Blockchain-Technologien für Kunst, Kultur und Gesellschaft aus lokaler Perspektive zu hinterfragen.

Weitere Informationen zur DAOWO Initiative des Goethe-Instituts unter: www.goethe.de/daowo

Radical Friends
DAO Summit for Decentralisation of Power and Resources in the Artworld

Eine Kooperation von Haus der Kunst in München und Goethe-Institut Livestream via www.hausderkunst.de
22. Januar 2022, 09.30 bis 18.30 Uhr MEZ

Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich unter: https://hausderkunst.de/veranstaltungen/radical-friends-dao-summit

Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt der Arbeit des Haus der Kunst stehen Ausstellungen, Performances und Musikveranstaltungen sowie Wissensvermittlung. www.hausderkunst.de 

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de


Kontakt:

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