das goethe 2/2020
Das Recht auf Kälte

Der Musiker Lars-Ánte Kuhmunen
Der Musiker Lars-Ánte Kuhmunen | Foto (Ausschnitt Cover): © Susanne Hætta

Die zehnte Ausgabe von „das goethe“ widmet sich den Auswirkungen des Klimawandels im hohen Norden wie im globalen Süden. Im arktischen Raum zeigt die Erderwärmung besonders gravierende Auswirkungen, die zu einer konkreten Bedrohung der Rechte und Traditionen der Sámi anwachsen. Die Bilder des indischen Fotografen Arko Datto geben dem Schwerpunktthema eine weitere, nicht weniger verstörende Perspektive: In seinem Projekt „Shunyo Raja. Kings of a Bereft Land“ dokumentiert er die verheerenden Umweltveränderungen, denen die Menschen im Ganges-Delta ausgesetzt sind. Dattos Projekt wurde durch das Goethe-Institut und den Prince Claus Fund gefördert. Es ist Teil der multimedialen Online-Ausstellung „Take Me to the River“ (takemetotheriver.net). Was Sie in „das goethe“ erwartet:

Die Dringlichkeit aller Dinge

von Aka Niviâna Mørch Pedersen

Alleine scheint man machtlos. Doch die jungen Aktivist*innen, die sich für den Klimaschutz oder gegen Rassismus engagieren, zeigen, dass auch kleine Gruppen groß werden können.
 
„Natürlich ist die Pandemie furchtbar, aber ich denke, sie hat uns die Dringlichkeit aller Dinge vor Augen gehalten. Gemeint ist damit: Wir können mit der Lösung der Probleme nicht länger warten. Von den rassistisch begründeten Ungerechtigkeiten über die Ungleichheit zwischen Arm und Reich, die ungleichen Bildungschancen, die noch immer präsenten kolonialen Strukturen bis hin zu den ungleichen Gesundheitssystemen – das sind neben dem Klimawandel und seinen vielfältigen Folgen nur einige wenige von vielen existenziellen Herausforderungen: Wir. Müssen. Jetzt. Handeln.“
Nach dem Wirbelsturm Bulbul in der Region Südbengalen: Reparatur einer zerstörten Stromleitung, Bakkhali, Indien 2019
Nach dem Wirbelsturm Bulbul in der Region Südbengalen: Reparatur einer zerstörten Stromleitung, Bakkhali, Indien 2019 | Foto (Ausschnitt): © Arko Datto

Keine Spuren hinterlassen

von Susanne Hætta

Nicht mehr ernten als benötigt wird – das ist das Grundverständnis der Sámi. Kann es in einer kapitalistischen Gesellschaft überdauern, in der die Natur immer weiter ausgebeutet wird?
Eine Frau wäscht ihre Wäsche da, wo einst ihr Haus stand, bis ein schützender Damm brach, Sagar Island, Indien 2019
Eine Frau wäscht ihre Wäsche da, wo einst ihr Haus stand, bis ein schützender Damm brach, Sagar Island, Indien 2019 | Foto (Ausschnitt): © Arko Datto

Die Natur vertraut uns nicht mehr

von Wjatscheslaw Schadrin
 
In Sibirien sind die Folgen des Klimawandels besonders drastisch. Für die indigenen Völker sind die Folgen schwindender Weidegründe, auftauender Böden und zunehmender Wetterextreme eine existenzielle Bedrohung.

Wissenschaft und Tradition – Kein Widerspruch

von Tero Mustonen

Beim Schutz der Umwelt können wir von denen lernen, die seit jeher im Einklang mit der Natur leben. Ein Beispiel aus Finnland zeigt, wie das funktionieren kann.
 

Gesamte Ausgabe

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