Eliphas Nyamogo war zunächst als Deutschlehrer, später als Leiter der Informations- und Bibliotheksarbeit am Goethe-Institut Nairobi tätig. Heute arbeitet er in der Zentrale in München.
„Die Möglichkeit, verschiedene Kulturen kennenzulernen und mit Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu interagieren, ist von unschätzbarem Wert. Diese Begegnungen mit Menschen aus aller Welt ermöglichen es mir, meinen Wissensdurst zu stillen und neue Erfahrungen in meine tägliche Arbeit zu integrieren. Vor meiner Tätigkeit am Goethe-Institut Nairobi und in der Münchner Zentrale hatte ich das Glück, einen Teil meines Studiums im Ausland abschließen zu dürfen, und das hat mein Weltbild schon als junger Mann enorm geprägt.“
Foto: privat
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Sabine Hentzsch hat bereits in München, Mannheim, Manila, Göttingen, Accra, Rotterdam, Bukarest und London für das Goethe-Institut gearbeitet. Derzeit leitet sie das Institut in La Paz.
„An der Arbeit an verschiedenen Orten reizt mich besonders die Abwechslung, auch mit zunehmenden Erfahrungen ist jedes Land wieder neu, jede Kultur hat ihre eigenen Herausforderungen. So hat mich beispielsweise mein Einsatz in Ländern wie Ghana und Bolivien dafür sensibilisiert, was Rassismus und Diskriminierung bedeutet und warum der Eurozentrismus keine Antwort sein kann. In Ländern wie den Niederlanden, Großbritannien und Rumänien war es die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sowohl unsere als auch die der Gastländer, die niemals ganz abgeschlossen sein kann.“
Foto: Freddy Huanca Mamani
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Melanie Bono kam zunächst als freie Kuratorin mit dem Goethe-Institut in Berührung. Nach Tätigkeiten in München und London ist sie derzeit für das Kulturprogramm des Goethe-Instituts Korea zuständig.
„Der größte Reiz ist für mich, an einem Ort wie London oder Seoul nicht nur zu Besuch zu sein, sondern dort wirklich zu leben. Die Arbeit im Ausland bringt ständig neue Perspektiven und Eindrücke mit sich und es ist ein Privileg, dadurch so viele interessante Menschen kennenzulernen. Wir leben in einer zunehmend digitalen und medial vermittelten Welt, die uns häufig glauben lässt, vieles bereits gut zu kennen. Dieses Wissen wird durch das Vor-Ort-Sein auf den Prüfstand gestellt. Die gemeinsame Arbeit an Projekten schafft einen Rahmen, in dem man sich intensiv kennenlernt und austauscht.“
Foto: Loredana la Rocca
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Mona Kriegler hat am Goethe-Institut in London gearbeitet, seit 2017 leitet sie das Institut in Ramallah. Im Januar 2022 wechselt sie an das Goethe-Institut in Myanmar.
„Bedeutend für mich ist die sich immer erweiternde Reflexionsfähigkeit, die man nur durch die vielen und diversen Begegnungen – die Präsenz des Gegenübers – erlangt. Durch Gespräche und Geselligkeit, Verhandlung und Diskurs können wir Austausch initiieren, aktivieren und kontinuierlich weiter wachsen lassen. Die Herausforderung dieser Arbeit wird für mich immer eine ethische bleiben: sinnstiftende, relevante Arbeit in einem bestimmten Kontext zu leisten, die geprägt ist von Anerkennung und aktivem Zuhören.“
Foto: Darine Lama
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Mechtild Manus begann ihre Arbeit für das Goethe-Institut 1987 in Portugal. Es folgten Stationen in Ägypten, Indonesien, Kanada, Irland und Südafrika.
„Es war ein Privileg meiner Arbeit, den Künstler*innen und Intellektuellen dieser Länder so nahe kommen zu dürfen und ihr Vertrauen zu genießen. Dadurch habe ich unendlich viel gelernt! An diesen sehr unterschiedlichen Dienstorten durfte ich mich rumtreiben, beobachten, hinhören, immer wieder überlegen: Wo gibt es hier Anknüpfungspunkte für künstlerische Zusammenarbeit oder für politische Auseinandersetzungen? Von Anfang an habe ich Koproduktionen und Residenzen gefördert, besonders im zeitgenössischen Tanz, denn Austausch gelingt am besten in der tätigen Zusammenarbeit. Durch den Klimawandel wissen wir, dass die großen Probleme der Menschheit nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich und kulturell gelöst werden müssen. Hier kann das Goethe-Institut einen Beitrag leisten. Besonders partizipative Projekte sind geeignet, um den Bürger*innen eine Bühne und Stimme zu geben.“
Foto: privat
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Dr. Uwe Schmelter hat in leitenden Funktionen in München, Manila, Kopenhagen und Seoul für das Goethe-Institut gearbeitet. Vor seinem Ruhestand leitete er bis 2010 das Goethe-Institut Japan.
„Seit frühen Jugendjahren hatte ich durch den Beruf des Vaters erste Auslandserfahrungen. In meinen Studienjahren (1964-1975) bereiste ich als Musiker auf Tourneen meines Bonner Orchesters Europa, Südamerika, Asien, Australien und Neuseeland. Forschungsaufenthalte im Ausland und eine frühe Universitätskarriere in Brasilien kamen hinzu. Diese Erfahrungen bestärkten meinen Entschluss, in der Auswärtigen Kulturpolitik tätig zu werden. Die größte Herausforderung dabei war für mich, als Vertreter der jungen Nachkriegsgeneration aus einem durch Krieg geteilten Deutschland und inmitten eines Kalten-Krieg-Konfliktszenarios mit den politischen Mitteln der internationalen kulturellen Zusammenarbeit einen aktiven Beitrag zum notwendigen Dialog und zur Versöhnung zwischen Gesellschaftssystemen, Kulturen, in Diktaturen, jungen und etablierten Demokratien zu leisten. Durch aktives und immer partnerschaftlich inkludierendes Eintauchen in ungewöhnliche, mutige‚ ‚Gegen-den-Strich‘-Projekte haben mir alle Stationen zu stetig wachsender analytischer Kompetenz und erfahrungsbasiertem kulturpolitischem Vermittler- und Expertentum verholfen. Und dies für mein ganzes, immer noch im AKBP-Terrain aktives und hoffentlich noch langes Leben.“
Foto: privat
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