Das Projekt SONIC ISLANDS konzentriert sich auf die verschiedenen auditiven Aspekte der oben genannten Themen. Unser Interesse gilt der Bedeutung von Klang als semantischem System und als Form künstlerischer Artikulation. Fragen zu Herkunft, Identität, interkultureller Verständigung aber auch zu Wahrnehmung, Lesbarkeit und Interaktion mit Umwelt, sozialen Prozessen und Strukturen jenseits visuell konnotierter Bezugssysteme sind Gegenstand der gemeinsamen Forschung. Zuhören und hörbar machen, um Perspektivwechsel im Prozess der künstlerischen Forschung und Wissensproduktion sowie in der Vermittlung an ein Publikum anzuregen.
Die künstlerische Forschung wird in Feuerland (März 2023) und auf der geographisch und kulturell gespiegelt verorteten Insel Rügen (September 2023) durchgeführt - beide Regionen liegen genau auf dem gleichen Breitengrad (54°36’20.5 “S / 54°36’20.5 “N). Die Ergebnisse werden auf den gegenüberliegenden Seiten in den verschiedenen lokalen Kontexten präsentiert – und zeichnen so buchstäblich eine gerade Verbindungslinie durch die Weltkugel. Die Themen verbinden beide Orte und werden durch konkrete ortsspezifische Klanginstallationen, Interventionen, Performances und Hör-Essays vermittelt.
Der Prozess wird auf unserer Projektwebseite dokumentiert.
SONIC ISLANDS ist Teil des vom Chilenischen Ciencia Publica Programm geförderten Langzeitprojektes TIF (TERRA IGNOTA FORUM).
TIF untersucht das Gebiet einer sogenannten "interkulturellen Kontaktzone" der früheren indigenen Bewohner (Selk'nam, Kawesqar und Yagán) in der Region des Yendegaia-Nationalparks (YNP) / Cordillera Darwin und erörtert Fragen einer zukünftigen Vermittlung und Bewahrung des kulturellen Erbes in der Region. In einer ersten Phase wird die 2021 begonnene Feldforschung im Lapatai Tal fortgesetzt. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe – unter Beteiligung der Mitglieder des Goethe-Institut Koproduktionsprojektes SONIC ISLANDS – nähert sich der Region aus drei verschiedenen Richtungen (siehe Karte unten). In einer unmittelbar anschließenden Feld-Konferenz werden die Ergebnisse in einer erweiterten Gruppe aus Künstlern, Wissenschaftlern, Kuratoren und Vertretern der lokalen Communities vorgestellt und diskutiert.
Der Prozess und die Forschung werden dokumentiert und veröffentlicht, die künstlerische Projekte und Vermittlungsansätze werden weiterentwickelt und in der zweiten Phase Anfang 2024 an der Universidad de Magallanes, Punta Arenas, der Öffentlichkeit präsentiert.
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