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New Stages Southeast | Zypern, 10.–12.9.2021
Schuld und Scham

Das Bild zeigt Stapel von nebeneinander liegenden Blätter auf denen Texte gedruckt sind.
Neue Theaterstücke werden ausgearbeitet. | © Goethe-Institut, Andreas Loucaides

Schuld und Scham war der thematische Schwerpunkt des vierten von insgesamt sieben Autorenworkshops, die 2021 im Rahmen des Projektes New Stages Southeast durchgeführt wurden. Der Workshop fand zwischen 10.–12. September 2021 in Nikosia statt und wurde von Ulrike Syha koordiniert. 

Der Workshop in Nikosia war der vierte von insgesamt sieben Autorenworkshops. Das Thema des Workshops war Schuld und Scham.

New Stages Southeast ist ein Projekt der Goethe-Institute in der Region Südosteuropa, in dem es um die Förderung aktueller und relevanter gesellschaftlicher Themen im zeitgenössischen Theater geht. Das Projekt wird im nächsten Jahr mit einer weiteren Reihe von Workshops fortgesetzt. Die letzte Phase des Workshops ist im dritten Jahr eine Reise nach Deutschland bei der die Autor:innen ihre Texte der Öffentlichkeit präsentieren können.

Während des Workshops machten die Teilnehmenden immer wieder kleinere Schreibaufgaben zu verschiedenen Themen. Unter anderem sollten die Teilnehmer einen Dialog schreiben, bei dem die eine Figur der anderen eine klar ersichtliche Lüge erzählt. Neben den Schreibaufgaben wurden Projekte der Teilnehmenden vorgestellt und anschließend in der Runde diskutiert. dabei gaben die Teilnehmenden und die Moderatorin ihr Feedback. Dabei waren verschiedenen Projekte, unter anderem eines, das sich mit den Auswirkungen von toxic masculinity auf Männer befasst oder eines was sich mit sieben unterschiedlichen Facetten mit Gewalt beschäftigt. Dazwischen wurde immer wieder auf Unterschiede im Theater in den verschiedenen Ländern eingegangen.

Die Teilnehmenden kamen aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Zypern. Geleitet wurde der Workshop von der preisgekrönten deutschen Schriftstellerin Ulrike Syha und Christos Georgiou, Leiter des CCOITI, Theaterwissenschaftler, Theaterregisseur, Produktionsleiter und unabhängiger Berater. Die Teilnehmenden waren: Marios Konstantinou, Maria Kyriakou, Maria Iole Karolidou, Achim Wieland, Galina Georgieva, Ionut Sociu, Bojana Vidosavljevic, Ivana Vuković und Anita Čeko.

  • Auf dem Bild sieht man eine Gruppe von zehn Personen. Diese stehen in zwei Reihen. In der ersten Reihe befinden sich sieben Personen davon zwei männliche und vier weibliche Personen dahinter stehen zwei weibliche und eine männliche Person. Der Hintergrund besteht aus grünen Pflanzen. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Teilnehmende des Workshops New Stages Southeast in Nikosia
  • Das Bild zeigt die Moderatorin des Workshops (Ulrike Syha), diese hält einen blauen Stift in der Hand und gestikuliert während sie spricht. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Workshop-Moderatorin Ulrike Syha diskutiert mit den Teilnehmenden.
  • Das Bild zeigt einen der Teilnehmer. Dieser spricht, gestikuliert mit den Händen und schaut dabei zur Seite. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Im Workshop nahmen Theaterschaffende aus Sudosteuropa teil.
  • Man sieht eine der Teilnehmerinnen, welche an ihrem Tisch sitzt. Ihr Blick geht nach vorne. Sie trägt ein blaues Oberteil mit weißen Punkten. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Ivana Vuković
  • Das Bild zeigt eine der Teilnehmerinnen. Diese schaut konzentriert gerade aus und fasst sich währenddessen mit einer Hand in die Haare. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Dramaturgen aus Zypern waren auch dabei. Maria Kyriakou
  • Die Teilnehmenden sitzen an ihren Tischen und schauen nach vorne rechts zu einem sprechenden Teilnehmer. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Die Teilnehmer*innen hören einander zu.
  • Das Bild ist über die Schulter einer Teilnehmerin entstanden. Man sieht zwei weitere Teilnehmende von der Seite. Der vierte Teilnehmer hat sein Gesicht zu einem der anderen Teilnehmer gedreht und hört konzentriert zu. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Die Teilnehmer*innen sitzen zusammen und erörtern ihre Texte.
  • Auf dem Bild sind vier Personen zu sehen. Sie alle schauen zu demjenigen der aktuell redet. Dieser gestikuliert mit den Händen © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Die Teilnehmenden und die Moderatorin diskutieren miteinander.
  • Das Bild zeigt zwei der Teilnehmende. Der vordere ist leicht verschwommen. Die hintere Teilnehmerin hat die Hand nachdenklich ans Gesicht gehoben. Beide schauen nach vorne und hören konzentriert zu. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Achim Wieland und Bojana Vidosavljević
  • Das Bild zeigt zwei Teilnehmerinnen. Beide schauen konzentriert nach vorne und hören zu. Die zweite Teilnehmerin im Hintergrund ist verschwommen. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Maria Iole Karaolidou und Maria Kyriakou
  • Das Bild zeigt Stapel von nebeneinander liegenden Blätter auf denen Texte gedruckt sind. © Goethe-Institut, Andreas Loucaides
    Neue Theaterstücke werden ausgearbeitet.

Ulrike Syha

Workshop Koordinatorin, Dramaturgin, Übersetzerin
 

Das Bild zeigt ein Porträt einer Frau (Ulrike Syha). Diese hat ihre Haare zurückgebunden und trägt ein weißes Oberteil und eine hochgeschobene Sonnenbrille. Sie steht vor einer Wand. Workshop Moderatorin Ulrike Syha | © Goethe-Institut, Andreas Loucaides Es ist eine sehr lebendige Gruppe und ein sehr fruchtbarer Austausch, es gibt Teilnehmende aus mehreren Ländern und wir haben eine Menge über Südosteuropa gelernt. Wir hatten einen längeren Austausch über unsere jeweiligen Theatersysteme und welche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten es gibt. Und auch über Themen, was für Fragen das sind, die die Theatermacher:innen in unseren Ländern stellen oder welche Fragen das Publikum beantwortet haben möchte. Darüber hinaus arbeiten wir natürlich an Texten und machen einige Schreibübungen.

Es ist nicht so einfach zu sagen, ob dieser Workshop ein Erfolg war oder nicht, oder was die Leute davon haben könnten. Meine persönliche Erfahrung mit dieser Art von Programmen ist, dass es immer ein gewisse Zeit braucht, um sich einzufinden und dann herauszufinden, ob es neue Netzwerke oder neue Verbindungen zu anderen Schriftsteller:innen gibt. Und in der Regel ist der Dialog zwischen den Teilnehmenden, auch der beim Abendessen oder in der Kaffeepause, der wesentliche Teil. Ich hoffe natürlich auch, dass einige von ihnen neue Ideen für ihre Projekte und für die Dinge, an denen sie arbeiten, mitnehmen konnten.

 

Christos Georgiou

Geschäftsführender Direktor des CCOITI (Cyprus Centre of the International Theatre Institute), Theatrologe, Theaterdirektor, Produktionsleiter
 

​Christos Georgiou © ​Christos Georgiou Mit welchen Herausforderungen müssen sich Dramatiker in Zypern auseinandersetzen?

Aus all den Problemen, mit denen die zypriotische Gesellschaft bis heute zu kämpfen hat, dem seit Jahren ungelöstem Zypernproblem, der Finanzkrise, ist das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Selbsterfahrung und der Formulierung einer zyprischen Identität gereift. Eines der wirksamsten Mittel diesen Prozess zu unterstützen, sind Theaterstücke, die diese Themen aufgreifen und behandeln.

So wundert es nicht, dass in den letzten acht Jahren im zyprischen Theater eine Reihe neuer „Stimmen“ zu hören waren, die neue thematische Richtungen zum Ausdruck gebracht haben und sowohl von erfahrenen als auch neuen Dramatiker:innen geschrieben wurden. Einige dieser Stücke entstanden auf der Grundlage lokaler Themen, die unter neuen Gesichtspunkten betrachtet wurden, andere Stücke versuchen, von einer nationalen Perspektive ausgehend, ein raueres Klima mit psychologischen oder existenziellen Einblicken darzustellen.

Glauben Sie, dass das Projekt „New Stages Southeast“ lokale Dramaturgen bei ihrer Arbeit unterstützen konnte? Auf welche Weise?

Das Projekt New Stages Southeast gibt den lokalen Theaterschaffenden die Möglichkeit, mit Autor:innen, Regisseur:innen und Dramaturg:innen aus Südosteuropa und Deutschland zusammenzukommen, an neuen Projekten zu arbeiten und einen kreativen Dialog zu beginnen, aktuelle Themen des Theaters in ihren Ländern zu diskutieren und neue Theaterstücke zu entwickeln.

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