Mit einem musikalischen Beitrag gratulierte das Hugo Wolf Quartett am Vorabend des Internationalen Tages der Roma dem Zentralrat Deutscher Sinit und Roma zu 40 Jahren Bürgerrechtsarbeit. Mit dem Konzert wurden die Erfolge der Institution gewürdigt.
Die Bürgerrechtsarbeit der deutschen Sinti und Roma führte vor 40 Jahren zur Gründung des Zentralrates und zur Anerkennung des Holocaust an der Minderheit durch Bundeskanzler Helmut Schmidt. Aus diesem Anlass luden der Zentralrat und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma am Donnerstag, 07.04.2022 zu einem Konzert mit dem mehrfach ausgezeichneten Hugo Wolf Quartett aus Wien ins Palais Prinz Carl in Heidelberg ein. Die vier Musiker*innen präsentierten neben dem Schubert-Meisterwerk „Rosamunde“ mit „Imagined Memories“ von Ralf Yusuf Gawlick ein außergewöhnliches Stück. Der Komponist und Professor am Boston College setzte sich darin auf spannende Weise mit Erinnerung und ihrem Einfluss auf die Identität auseinander.
Ralf Yusuf Gawlick ist roma-kurdischer Abstammung und wurde 1969 im bayerischen Pfaffenhofen geboren. Seine Mutter hat ihn als Säugling in ein Waisenhaus gebracht – aufgewachsen ist er bei Adoptiveltern in Nordrhein-Westfalen. „Imagined Memories“ ist ein autobiographisches Werk, in dem der Komponist die nie gelebte Beziehung zu seiner Mutter auslotet. Die Uraufführung mit dem Hugo Wolf Quartett fand 2016 in der weltberühmten Carnegie Hall statt. Erst danach hat Ralf Yusuf Gawlick seine leibliche Mutter nach langer Suche tatsächlich getroffen. Er wird in Heidelberg anwesend sein.
Auf dem Facebook Kanal des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma wurde die Veranstaltung per Livestream übertragen. Das Konzert fand in Kooperation mit dem Goethe-Institut Mannheim und dem Heidelberger Frühling statt.