Vortrag/Diskussion Kindheit und Jugend im finnischen Internierungslager 1944–1946

Nándor Mikola_Am Tor von Lempäälä Bild: Nándor Mikola

MO 29.05.2017, 18 Uhr

Balassi-Institut - Ungarisches Wissenschafts- und Kulturzentrum

Im Herbst 1944, während des Zweiten Weltkriegs, isolierten die finnischen Behörden gemäß eines Friedensabkommens zwischen der Sowjetunion und Großbritannien die in Finnland lebenden deutschen und ungarischen Staatsbürger in Internierungslagern. Interniert wurden etwa 480 Menschen, die meisten davon Zivilisten. Nach Beendigung der Internierung wurde darüber in der Öffentlichkeit und auch privat bis ins 21. Jahrhundert geschwiegen.
 
Die Veranstaltung konzentriert sich auf die Erinnerungen über die Internierungszeit – sowohl aus der Perspektive der Betroffenen, als auch aus Sicht der Forschung. Die Historikerin und Ethnologin Ulla Savolainen von der Universität Helsinki führt in das Thema ein. Anschließend diskutieren Gunvor Brettschneider, Raimo Werning und Miliza Puranen mit ihr über das Verhältnis zwischen individuellem und öffentlichem Gedächtniss.
 
Ulla Savolainen hat ehemalige Kinder-Internierte befragt und die Erinnerungen der Betroffenen in Bezug auf den Aufbau des öffentlichen Gedächtnisses analysiert. Ebenso hat sie die Rezeption des im Jahr 2014 in Kraft getretenen Erstattungsgesetzes unter den Betroffenen untersucht, sowie Praktiken und Möglichkeiten eines Ausgleichs für in der Vergangenheit Geschehenes.
 
Veranstalter:

Goethe-Institut Finnland und Balassi-Institut.

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