Traces of Resistance

Das Projekt

Traces of Resistance - Eine Europäische Erzählung

 

Vor dem Hintergrund eines erstarkenden Populismus und Nationalismus sucht Fabian Saul auf den Straßen Europas nach Spuren von Widerstand. Dabei bedient er sich der Methode des Flanierens, und stellet diese und die Priviligien, die diese erst ermöglichen, kritisch zur Disposition. 
Im Rahmen des Projekts „Traces of Resistance“ (Spuren von Widerstand) reist Fabian Saul nach Dublin, Newry, Glasgow, Carlisle und London. Dort spürt er Spuren des Widerstands nach. Gleichzeitig beschäftigt er sich auch mit Grenzen und der Rolle, die diese für die Bewohner der Städte spielen. So widmet sich Fabian dem lokalen Verständnis und Verhältnis zur irisch-nordirischen Grenze bei Newry und zur schottisch-englischen bei Carlisle.
 

Geschichten des Widerstands


Seit fünf Jahren ist Saul in Europa unterwegs. Insgesamt besucht er 18 Länder und 25 Städte. Für seine Recherchen begibt sich Fabian Saul auf die Straße. Sie wird Ausgangs- und Bezugspunkt seiner Erzählungen. Zu ihr kehrt er immer wieder zurück. Saul verwendet die Methode des Flanierens, um eine Straße und die Erzählungen des Widerstands, die in ihr stecken, ausfindig zu machen. Der Roman „Traces of Resistance“, der 2019 erscheinen soll, widmet sich den verschiedenen Geschichten des Widerstands anhand der besuchten Straßen.
 
Kapitel für Kapitel wächst auf diese Weise eine fiktive Karte, bei der die Kantstraße Berlins direkt an den Markt von Tanger grenzt oder die große Stadiou in Athen gleich um die Ecke vom Majdan-Platz liegt. Hierdurch entwickeln die individuellen Anekdoten einzelner Straßen jeweils eine eigene Erzählung, in der die unterschiedlichen Arten von Widerstand Menschen jenseits des lokalen Kontexts hinweg verbinden.
 

Eine europäische Erzählung


Die Geschichten sammelt Saul zusammen mit Akteuren vor Ort, mit denen er sie sortiert und diskutiert. Um viele Stimmen zu hören, die sich ergänzen oder auch widersprechen, bezieht er andere Flaneure, Autoren, Historiker, Aktivisten oder Künstler ein. In einer Zeit von neu aufkeimendem Nationalismus und einer tiefen europäischen Krise, versucht er mit „Traces of Resistance“ eine multiperspektivische europäische Erzählung zu schaffen. Straßen als Räume kollektiver Erinnerung in London, Carlisle, Glasgow, Newry und Dublin erzählen von den Grenzziehungen, ihren Überwindungen, von Unabhängigkeit und Abhängigkeiten.
 

Fabian Saul & Flaneur

Fabian Saul. Foto: Pedro Ruiz © © Fabian Saul, Foto: Pedro Ruiz Fabian Saul. Foto: Pedro Ruiz © Fabian Saul, Foto: Pedro Ruiz
Fabian Saul ist ein in Berlin lebender Autor, Komponist und Chefredakteur des Flaneur Magazins. Seine Arbeit ist oft interdisziplinär und nomadisch angelegt. Er operiert dabei an der Schnittstelle von Musik, Text und Film. Den Hintergrund seiner Arbeit bildet ein Studium der Philosophie in Berlin. Während in Berlin seine musikalische Arbeit als Komponist von Filmmusik im Vordergrund steht, führen seine schriftstellerische Tätigkeit und seine Arbeit als Chefredakteur des Flaneur Magazins ihn in zahlreiche Städte, denen er sich mit mikroskopischer Genauigkeit widmet. 





Flaneur Magazin, Cover © © Flaneur Magazine Flaneur Magazin © Flaneur Magazine
Flaneur ist ein nomadisches, multidisziplinäres, unabhängiges Magazin, das sich in jeder Ausgabe einer Straße widmet. Das Magazin greift die Komplexität der Straße, ihre Schichten und die fragmentierte Natur literarisch auf. Der Inhalt des Magazins entsteht in Zusammenarbeit mit Künstlern aller Disziplinen, während das Fabian und sein Team zwei Monate vor Ort ist. Kreiert wird es mit einem kollaborativen, impulsiven und unkonventionellen Ansatz. Das Magazin versucht, in einem einzigen Mikrokosmos universelle Geschichten zu erzählen.

 

Walking the Hackney Brook in London

If this was then, then you’d BE here

Der Hackney Brook ist einer der vielen unterirdischen Flüsse Londons. Diese versteckte Wasserstraße, die in der Nähe des Tufnell Parks entspringt und die Nachbarschaften Holloway, Islington, Stoke and Newington und Hackney miteinander verbindet, deutet auf eine andere, unsichtbare Geometrie der Stadt hin. Der Versuch, dem Verlauf des Flusses zu folgen, offenbart Verbindungen und Verwerfungen im Stadtraum und lässt verborgene Schichten wieder auftauchen. Der Text von Fabian Saul ist als Notiz einer laufenden Recherche organisiert. Geleitet von der Unmittelbarkeit der Impulse, die den Text bestimmen, findet er Wege in eine Stadt, in der die überall suggerierten Konsum- und Erzählweisen oft den Blick auf eine kritische Reflektion verstellen.




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