Wer sind wir oder wer wollen wir sein? Inwieweit wird die Geschichte stilisiert und die Tradition erfunden? Zu allen Zeiten sprachen Gebäudefassaden zu den Passant*innen, sei es durch ihren Stil, als Teil eines Denkmals oder durch Porträts, Tiere und Fantasiefiguren. Maarten Janssen sucht nach Wegen, um Aspekte dieses Sprechens in Beziehung zu setzen zur zeitgenössischen Kunst. In der jüngsten Vergangenheit hat er zwei Projekte bzw. Ausstellungen zu Kunst(handwerk) in der gebauten Umwelt initiiert. Während seiner Residenz in Dresden möchte er sich von den barocken Bauten und Plastiken von Matthias Daniel Pöppelmann und Balthasar Permoser ebenso inspirieren lassen wie von den Betonwänden von Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht.
Der niederländische bildende Künstler Maarten Janssen (geboren 1960 in Rijswijk) studierte an der Vrije Academie Psychopolis in Den Haag und an der Willem de Kooning Academie in Rotterdam. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem im Museum Nikolaikirche, Berlin, der Grunwaldgallery in Bloomington (USA), dem Königlichen Palast, Amsterdam, bei TENT, Rotterdam, im Künstlerhaus Bethanien, Berlin und bei West, Den Haag, um nur einige zu nennen. Er wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet (Drempelpreis der Rotterdamse Kunststiching, Koninklijke Subsidie voor Vrije Schilderkunst, Bewezen Talent der Mondriaan Stichting, Ontwikkeling en Onderzoek, CBK Rotterdam). Bisherige Residenzen umfassen u.a. Arbeitsaufenthalte im Künstlerhaus Bethanien, Berlin und in der Academy of Athens – annex Hydra in Griechenland. Maarten Janssen ist neben seiner eigenen künstlerischen Praxis auch aktiv als Initiator künstlerischer Forschungsprojekte, zuletzt mit feature 10 (Stadtmuseum Berlin) und Nieuwe Werk (Hilton Art Lab, Rotterdam).
