In Deutschland Deutsch zu lernen, ist nicht immer einfach. Wenn man richtig in die Sprache eintauchen will, muss man ständig sprechen, angefangen vom täglichen Small Talk bis hin zur Beschreibung seiner eigenen Hoffnungen und Wünsche.
DEUTSCH IN DEN ALLTAG INTEGRIEREN
Wie bei allem, was man neu lernt, braucht auch die gesprochene Sprache ein wenig Übung. In den Übungsdialogen im Unterreicht bekommt man einen Eindruck davon, wie Alltagsgespräche so klingen.
Das Vokabular wächst ständig, wenn man über viele verschiedene Themen spricht: Freizeitaktivitäten, Essen und Trinken, Natur und Umwelt und so weiter. Rollenspiele im Unterricht und Routineaufgaben, etwa einen Kaffee kaufen, geben dem Alltag ein Stück Vorhersehbarkeit: Man weiß schon vorher, welche Fragen man gestellt bekommt und was man darauf antworten könnte.
Gerade als ich anfing, mit den täglichen Alltagsgesprächen klarzukommen, stand ich vor meiner nächsten Herausforderung: Ein Vorsingen mit Interview auf Deutsch, bei dem ich überhaupt nicht wusste, was auf mich zukam.
IMMER EIN GESPRÄCHSTHEMA: MUSIK
Bis jetzt hatte jedes Vorsingen, zu dem ich gegangen war, einen englischen Teil gehabt. Bei meiner ersten von einem Agenten vermittelten Audition waren nur ein paar Brocken Deutsch nötig. Ich musste bloß eine kurze Einführung geben und einige einfache Fragen zu meinem Repertoire beantworten. Alles Weitere erfolgte auf Englisch.
Dann kam die erste Audition ausschließlich auf Deutsch. Eins kann ich versichern: Es ist nicht einfach, einem ausgiebigen Vortrag über ein Projekt zu verfolgen und sich dabei seine eigene Panik nicht anmerken zu lassen – und das zu einem Zeitpunkt, als das Singen noch gar nicht angefangen hatte. Danach stand noch ein branchenspezifisches Interview auf dem Plan. Leider war ich noch nicht soweit, dass ich ungehemmt über mich, meine Karriere und Wünsche für die Zukunft reden konnte. Schade, dass man mich nicht einfach nach meinem Urlaub in Schottland gefragt hat …
Zum Glück konnte ich mit meinem Gesang überzeugen: Ich wurde direkt zu einem weiteren Vorsingen eingeladen, diesmal mit einem Interview vor sechs deutschen Muttersprachlern. Spontan zu antworten und vor völlig fremden Menschen Fehler zu machen, ist sicher keine besonders angenehme Erfahrung – aber eine sehr wichtige, wenn man in einer Sprache Fuß fassen will.