Nachhaltiger Tourismus
Eco tours to the Māori Rock Carving on Lake Taupō

Maori Rock Carving
Maori Rock Carving | © Jordan Bryant

Fünf Jahre dauerte es, bis fünf Bildhauer 1976 die 14 Meter hohen Māori-Felsschnitzereien in Mine Bay am Lake Taupō geschaffen hatten. Heute gehören die Schnitzereien zu den berühmtesten Māori-Kunstwerken in ganz Neuseeland.

Von Jordan Bryant

Nicht, dass die fünf gewusst (oder es darauf angelegt) hätten, dass ihr Kunstwerk zu einer beliebten Touristenattraktion werden würde.

Der leitende Bildhauer, Matahi Brightwell, half einfach nur seiner Großmutter Te Huatahi Susie Gilbert aus, die das Gesicht eines ihrer Vorfahren irgendwo in Stein gehauen haben wollte, um eine dauerhafte Verbindung der Familie mit dem Land zu schaffen.

Aber wie bei allem, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut, entstehen neue Geschäftschancen, und so war es auch mit Besuchern, die die Skulpturen von Mine Bay sehen wollten. Die Schnitzereien sind nur vom See aus zu sehen, sodass die meisten sie mithilfe von Booten verschiedener Art aufsuchen. Und bei mindestens vier Anbietern, die tägliche Ausflüge nach Mine Bay im Programm haben, summiert sich das Ganze zu einer Menge potentieller Schadstoffe, die in eine von Neuseelands wertvollsten Wasserquellen gelangen könnten.

Das ist genau der Punkt, an dem Peter Battell, der Inhaber des 2011 gegründeten Unternehmens Sail Barbary, mit seinem Tourangebot nach Mine Bay etwas bewegen möchte. Eines von Peters zwei Booten kommt der CO2-Emissionsfreiheit so nahe wie nur menschenmöglich, und genau dasselbe ist auch für das zweite Boot geplant, sobald Zeit und Geld dafür da sind.

Es sind Firmen wie diese, die mit gutem Beispiel vorangehen, neuseeländischen Tourismusunternehmen im ganzen Land bei der Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks zu helfen.

Peter führt Charterboot- und Segeltouren nach Mine Bay durch. Derzeit wird das Charterboot mit Diesel als Hauptkraftstoffquelle betrieben, aber Peter ist es ein großes Anliegen, so bald wie möglich zu einem elektrischen Antrieb zu wechseln. Den Dieselmotor müsste er allerdings trotzdem an Bord haben, falls der Elektromotor versagt.

Die Segeltouren dagegen laufen dank Elektromotor emissionsfrei, und das merkt man an Bord auch. Peter, der bei den Touren nach wie vor als Kapitän fungiert, und seiner Crew liegt Lake Taupō sehr am Herzen und sie sind eine reiche Quelle des Wissens über die Region und wo sie am empfindlichsten ist. Wenn sie vom See erzählen, spürt man, dass ihnen Lake Taupō so wichtig ist wie ihr eigenes Fleisch und Blut.

Wenn Peter bei seinen Segeltouren von Emissionsfreiheit spricht, bezieht er sich damit auf drei Aspekte:

  • Kein Lärm. Das einzige Geräusch, das man hört, ist das sanfte Plätschern der Wellen, die gegen die Seite der Yacht schlagen. Und der Lärm anderer Boote in der Ferne ... die fahren vielleicht schneller, aber wohl kaum so entspannt.
  • Keine Abgase. Dazu muss man eigentlich nicht mehr viel sagen.
  • Keine Verschmutzung. Und selbstverständlich gelangen vonseiten Sail Barbarys keine Schadstoffe auf die Yacht, denn die Reserve-Energiequelle sind die Ruder.  
  • Lake Taupō - Auf einer emissionsfreien Yacht zu segeln ist unglaublich geruhsam. © Jordan Bryant

    Auf einer emissionsfreien Yacht zu segeln ist unglaublich geruhsam.

  • Sail Barbary Yacht - Wann immer eine leichte Brise herrscht, nutzt Sail Barbary den Wind als Antrieb und greift nur auf den Elektromotor zurück, wenn es gar nicht anders geht. © Jordan Bryant

    Wann immer eine leichte Brise herrscht, nutzt Sail Barbary den Wind als Antrieb und greift nur auf den Elektromotor zurück, wenn es gar nicht anders geht.

  • Sail Barbary Yacht - Sail Barbary versucht die Rundfahrten auf 18 Gäste zu beschränken, um sicherzustellen, dass es alle an Bord bequem haben. © Jordan Bryant

    Sail Barbary versucht die Rundfahrten auf 18 Gäste zu beschränken, um sicherzustellen, dass es alle an Bord bequem haben.

  • Maori Rock Carving - Die 14 Meter hohe Skulptur in Mine Bay; beim Betrachten der Schnitzereien liefern die Fremdenführer*innen eine Menge Hintergrundinformationen, damit man ihre Bedeutung versteht. © Jordan Bryant

    Die 14 Meter hohe Skulptur in Mine Bay; beim Betrachten der Schnitzereien liefern die Fremdenführer*innen eine Menge Hintergrundinformationen, damit man ihre Bedeutung versteht.

  • Sail Barbary Yacht in Marina - Die Ladestation befindet sich am Dock, wo die Yacht über Nacht aufgeladen wird. © Jordan Bryant

    Sail Barbary Yacht in the Marina - Die Ladestation befindet sich am Dock, wo die Yacht über Nacht aufgeladen wird.

Wann immer Schadstoffe in den Lake Taupō gelangen, ist das Ökosystem des Sees gefährdet, und wenn sich irgendeine Krankheit über den See ausbreiten sollte, wären die Auswirkungen verheerend.

Eine kleine Vorschau darauf gab es 2017, als Stickstoff von umliegenden Bauernhöfen in den See lief und es zu einer Algenblüte kam. In der Folge wurde die Öffentlichkeit über die Risiken informiert und Peter und seine Konkurrenten beobachteten einige Monate lang einen spürbaren Rückgang der Tourismuszahlen.

Lake Taupō ist eine der kostbarsten Wasserflächen der Nation, und es ist unerlässlich, dass seine Wasserqualität auch weiterhin auf hohem Niveau bleibt. Unterstützt man also ein Unternehmen, das Emissionsfreiheit anstrebt oder zumindest demonstriert, dass es dabei sein Bestes tut, oder eine Firma, die nur ihren Profit maximieren möchte?

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