Diskussion
Wie soll man Kafka (nicht) übersetzen?

Dyskusja
© Goethe-Institut Krakau

Brauchen die Leser immer neue Übersetzungen von Franz Kafka?

Pałac Potockich

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Die erste polnische Übersetzung eines Textes von Franz Kafka wurde 1935 veröffentlicht. Es handelte sich um den Roman "Der Prozess", dessen Übersetzung jahrelang Bruno Szulc zugeschrieben wurde und von Józefa Szelińska verfasst wurde. Die neueste Übersetzung drei bekanntesten Kafkas Erzählungen unter dem Titel "Strafen" erscheint im September 2024. Im Laufe von neunzig Jahren haben mehr als ein Dutzend Übersetzer und Übersetzerinnen versucht, Kafkas Werke ins Polnische zu übertragen. Die ersten Übersetzungen basierten auf der deutschen Ausgabe seiner Werke, die von Max Brod herausgegeben und redigiert wurde, der an einigen Stellen stark in den Originaltext eingriff. Seit Anfang der 1980er Jahre werden in Deutschland kritische Ausgaben von Kafkas Werken veröffentlicht. Auch die Zahl der Publikationen zu Leben und Werk des Autors nimmt zu, so z.B. die umfassende dreibändige Kafka-Biografie von Rainer Stach, die jetzt auch in polnischer Übersetzung erscheint, was wiederum zu neuen Übersetzungen führt.

Brauchen aber die Leser immer neue Übersetzungen von Franz Kafka? Was veranlasst Übersetzer und Übersetzerinnen, sich immer wieder mit dem Werk dieses Schriftstellers zu befassen? Ersetzen neue Übersetzungen die älteren? Oder sollte mal eine Übersetzung als kanonisch betrachtet werden?

Grzegorz Jankowicz und Łukasz Musiał, Experten für Kafka und Übersetzer, werden über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Übersetzung von Kafkas Werken ins Polnische und über neue Interpretationsperspektiven diskutieren. Das Gespräch wird von Monika Ochędowska moderiert.

Grzegorz Jankowicz - Literaturphilosoph, Essayist, Herausgeber, Verleger, Autor zahlreicher Veröffentlichungen, Kritiker, Übersetzer und Leiter des polnischen Buch- Instituts. Grzegorz Jankowicz war jahrelang der Programmdirektor des Conrad-Festivals, Redakteur des Kulturteils der Wochenzeitschrift Tygodnik Powszechny, Leiter der Literaturprogramme der Stiftung Tygodnik Powszechny. Im polnischen Verlag Lokator erschienen letztens drei Romane von Kafka, die Jankowicz lektoriert und mit einem Nachwort versehen hat. Er ist Autor von zahlreichen Artikeln und Essays zu Kafkas Werk. Seit August 2023 leitet er eine Kafka-Workshopsreihe. 2024 gab er im Verlag Austeria „Buch zum Schreiben. Kafka“ sowie ein Essaysband „Pojedynek wokół pustki. Zbiór esejów” heraus.

Łukasz Musiał - Literaturwissenschaftler, Germanist, Essayist und Übersetzer sowie Professor für Geisteswissenschaften. Er arbeitet an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań. Er hat u.a. ‚Franz Kafkas Prosa" (Ossolineum Verlag 2018) herausgegeben sowie eine Auswahl an Kurztexten von Kafka ("Prozy utajone", PIW, 2019) und "Kafkas Tagebüchern" (Officyna Verlag, 2022) ins Polnische übersetzt. Er ist der Autor („Kafka. W poszukiwaniu utraconej rzeczywistości” (Wydawnictwo Atut, 2011 und Mitherausgeber von Texten über Kafka („Nienasycenie. Filozofowie o Kafce“, Wydawnictwo HaArt! 2011). Im September 2024 erscheint seine Übersetzung drei bekanntesten Kafkas Erzählungen („Das Urteil“, „Die Verwandlung“ und „In der Strafkolonie“).
 
Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit organisiert.

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Pałac Potockich

Rynek Główny 20
Krakau

Sprache: Polnisch

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