Das ganze Stück besteht aus dem Monolog eines Schauspielers, der sich nach dem Ausbruch einer Pandemie plötzlich vollkommen isoliert in seiner Wohnung befindet. Eine Zeitlang abgeschottet von Kontakten zur Außenwelt und bei abgeschaltetem Telefon studiert K die Rolle des Faust ein und hat absolut keine Ahnung von den Ereignissen dieser drei Wochen in der Welt. Als er das Telefon wieder einschaltet, erfährt er, dass sich die Welt vollkommen verändert hat. Alle seine Aufführungen sind abgesagt, und es ist verboten, auf die Straße zu gehen. Der Schauspieler K versucht in der Einsamkeit der Isolation mit sich selbst und der Welt klarzukommen. Die neue Realität verlangt, dass er entweder allein oder in fester Beziehung mit einem weiteren Menschen bleibt, aber was tun, wenn es keine feste Partnerschaft gibt, sondern nur viele lose Beziehungen, die ihm in seinem normalen bisherigen Leben in ihrer Unverbindlichkeit durchaus recht waren?
Und nun ist die Zeit stehengeblieben, er steht nackt vor seinem geöffneten Kühlschrank und sinniert darüber nach, ob all das ein einziges großes Experiment mit der Menschheit ist. Wie Faust will er verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält und zerstörte Beziehungen wiederherstellen — in der Welt und in seinem eigenen Leben. Immer wieder beginnt er seiner Ex-Freundin eine SMS zu schreiben…
© Candy Welz / Kunstfest Weimar 2020