Literatur/Gespräch
Géraldine Schwarz: „Die Gedächtnislosen”
Erinnerungen einer Europäerin
Géraldine Schwarz‘ ergreifende Familiengeschichte ist eine Abrechnung mit dem Schweigen, das die Mitläufer umgab – sowohl in Deutschland wie im übrigen Europa. Es erstreckt sich von der Zeit des Zweiten Weltkrieges bis in unsere Gegenwart. Die Frage bleibt: was geschieht mit einem Kontinent, der nicht in der Lage ist, sich an sein eigentliches Erbe zu erinnern? Géraldine Schwarz im Gespräch mit Daniel Sandström.
„Die Eltern meines Vaters gehörten weder zu den Opfern, noch zu den Henkern. Sie hatten sich nicht durch mutige Handlungen ausgezeichnet, sich jedoch auch nicht besonders schuldig gemacht. Sie waren ganz einfach Mitläufer, Menschen, die mit dem Strom schwammen. Ihre Haltung war die gleiche wie die der Majorität der Deutschen: kleine Einheiten des Wegsehens und der Feigheit, die, summiert, die nötigen Voraussetzungen für eine der gröbsten organisierten Staatverbrechen schufen, welche die Menschheit je erlebt hat.“
Géraldine Schwarz ist Autorin und Journalistin mit Wurzeln in Deutschland und Frankreich. Für Die Gedächtnislosen erhielt sie 2018 den Europäischen Buchpreis „Prix du livre européen“.
Daniel Sandström ist Verleger und Leiter des literarischen Programms im Albert Bonniers Verlag.
Judisk kultur i Sverige in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Schweden und Albert Bonniers förlag.
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Goethe-Institut Stockholm
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Sprache: English
Preis: AUSGEBUCHT!