Dieses Poster befasst sich mit der Art und Weise, wie wir Gesichter unbewusst kategorisieren, häufig das Geschlecht der Person betreffend. Selbst wenn uns nur wenige Informationen zur Verfügung stehen, stellt eine zügig vollzogene Kategorisierung eine Tatsache dar, die uns in der Folge zu einer sofortigen Schlussfolgerung drängt. Der Künstler nutzt die Ebene der Augmented Reality, um einen Blick hinter die Kulissen dieses Vorgangs zu werfen. Je mehr von dem Bild enthüllt wird, desto mehr revidieren wir unsere anfängliche Einschätzung und kommen zu einer weniger endgültigen Schlussfolgerung. Seine Intervention fordert den Prozess einer sofortigen und vorschnellen Klassifizierung heraus – und verwandelt so die Sackgasse eines typografischen Punktes in ein vorübergehendes, im Prozess befindliches Komma.
Wenn wir einen Punkt verwenden, wollen wir einen Satz beenden. Ein Komma hingegen kündigt die Ergänzung einer weiteren Information an. Im Prozess des Profiling durch Algorithmen sind wir von Punkten umgeben, die unsere Persönlichkeiten mit höchstmöglicher Sicherheit bestimmen wollen, um unser Verhalten zu antizipieren. Was wäre, wenn diese Punkte eigentlich Kommas wären? Wir sind mehr als nur das, wonach wir im Internet suchen.