Konzert Ludovico Ensemble: Younghi Pagh-Paan & Sara Glojnarić

Glojnarić-Pagh-Paan © Glojnarić & Pagh-Paan

So, 15.09.2024

19:30 Uhr EDT

Goethe-Institut Boston

Zeitgenössischen Musik in Deutschland als globale Nation

Sara Glojnarić (b. 1991) – Sugarcoating #2 (2017)*, Artefacts #2 (2019)*

Younghi Pagh-Paan (b. 1945) – Silbersaiten II (2010), Flammenzeichen (1983)

*US premieres

Rane Moore, clarinet; David Russell, cello; Yoko Hagino, piano; Nicholas Tolle, percussion; Rose Hegele, soprano

Das Ludovico-Ensemble führt ein Konzert mit Werken der südkoreanischen Komponistin Younghi Pagh-Paan und der kroatischen Komponistin Sara Glojnarić auf, die beide im Ausland geboren wurden, heute aber als Komponisten und Kompositionslehrer in Deutschland tätig sind. Das Konzert befasst sich mit der Frage nach der Kunst in Deutschland als globaler Nation (nach den USA das zweitwichtigste Ziel für Einwanderer) und stellt die Frage, wer oder was Deutschland heute repräsentiert.
Diese Veranstaltung wird in Partnerschaft mit dem Goethe Institut-Boston und der Ausstellung „Made in Germany? Art and Identity in a Global Nation“, die am 13. September eröffnet wird und bis Januar 2025 läuft. Die aufgeführten Werke stammen aus den Jahren 1983 bis 2019 von Glojnarić, einem jungen Komponisten aus Leipzig und Pagh-Paan, der 1974 nach Deutschland kam und seit 1994 Professor für Komposition an der Hochschule der Künste in Bremen ist.

Das Ludovico Ensemble ist ein in Boston ansässiges Kammerensemble, das sich auf moderne Musik spezialisiert hat. Das 2002 von dem Schlagzeuger Nicholas Tolle gegründete Ensemble ist bekannt für seine sorgfältig zusammengestellten Programme, die sich auf spezifische und oft ungewöhnliche Besetzungen konzentrieren. Von 2007 bis 2014 war die Gruppe als Ensemble-In-Residence am Boston Conservatory tätig. Im Jahr 2010 veröffentlichte die Gruppe ihr erstes Album mit Kammermusik der verstorbenen Dana Brayton, ehemalige Kompositionslehrerin am Boston Conservatory. Der Boston Globe lobte Ludovicos Aufnahme von Marti Epsteins Hypnagogia als eines der besten klassischen Alben des Jahres 2015, und Alex Ross vom New Yorker nannte es eine interessante Neuerscheinung. Im Jahr 2016 veröffentlichte die Gruppe ihr drittes Album mit der Musik von Composer-in-Residence Mischa Salkind-Pearl.

Die Gruppe besteht aus vielen der besten Freiberufler und Spezialisten für neue Musik in Boston, und ihre Besetzung variiert von Konzert zu Konzert, je nachdem, was das Repertoire erfordert. Der Name der Gruppe ist eine augenzwinkernde Anspielung auf die fiktive medizinische Behandlung in dem Roman von Anthony Burgess und dem Film von Stanley Kubrick „A Clockwork Orange“, in dem der Protagonist einer klassischen Konditionierung unterzogen wird, die beim Anblick von Gewalt- oder Ausbeutungshandlungen Übelkeit hervorruft, aber auch unbeabsichtigt auf die Musik von Beethoven.

Teil des Festivals „Longing / Belonging“

Geschichten von Migration prägen unsere modernen Gesellschaften, in denen Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe nach Zugehörigkeit suchen. Kulturelle Vielfalt wird einerseits gefeiert, gleichzeitig entstehen aber neue soziale Grenzen. Das Festival “Longing/Belonging” des Goethe-Instituts präsentiert künstlerische Beiträge und gesellschaftliche Diskurse aus Deutschland und Nordamerika.

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