Online Konzert
Virtuelles Konzert

Verneigung vor den Opfern des Nationalsozialismus
© Goethe-Institut Hanoi

 

Programm

Ludwig van Beethoven Fantasie op.77
Walter Arlen Altes Lied - Humoreske
Johannes Brahms Variationen op18/II
Erich Zeisl Auswahl aus „Pieces for Barbara“
Arnold Schönberg 6 kleine Klavierstücke op.19
Arthur Lourié Masques I
Viktor Ullmann Sonate Nr.2

Eine Veranstaltung des Holocaust Museum Los Angeles in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Generalkonsulat Los Angeles. Das Musikprogramm ist eine Verneigung vor den Opfern des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz; ein Jahr zuvor hatte sie die  Stadt St. Petersburg befreien können.
 
Die Klavierstücke sind eine Hommage an Komponisten, die Opfer der Gewaltherrschaft wurden. Viktor Ullmann (1898-1944) starb im KZ Auschwitz. Arnold Schönberg (1874-1951), Erich Zeisl (1905-1959), Walter Arlen (*1920) und Arthur Lourié (1822-1966), wurden in die Migration getrieben.
Die Lebenswege der Überlebenden waren so unterschiedlich wie ihre Fluchtwege. Aber jedem von ihnen ist die treibende Kraft in der Entwicklung der Musik des frühen 20. Jahrhunderts eigen, ohne jedoch die wichtigen Vorbilder, Beethoven und Brahms, zu negieren. Das gilt nicht für Schönberg (er verfasste den Aufsatz „Brahms, der Fortschrittliche“), für seinen Schüler (Viktor Ullmann) und die Weg- und Leidensgenossen, Erich Zeisl (dem Schwiegervater von Schönbergs Sohn Ronald, der Barbara Zeisl heiratete), Walter Arlen. Arthur Lourié ist in dieser Zusammenstellung musikalisch der Außenseiter; er repräsentiert stilistisch den russischen Futurismus, doch seine Flucht führte ihn auf ähnlichen Wegen von St. Petersburg über Berlin und Paris ebenfalls ins amerikanische Exil.
 
Der Pianist und Cembalist Moritz Ernst (*1986)
studierte Musik in Detmold und Basel. Seine wichtigsten Lehrer sind bis heute Jean-Jacques Dünki, Jörg-Andreas Bötticher (Basel), Peter Feuchtwanger (London), Günter Reinhold, Paul Badura-Skoda, Ferderick Rzewski.
Schon während seines Studiums begann er eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland, die er nach zusätzlichen Cembalostudien an der Schola Cantorum Basiliensis um Auftritte mit Cembalo erweiterte.

Moritz Ernst hat sich einen Namen für Musik des 20. Jahrhunderts erworben. Er hat mit führenden Komponisten der Gegenwart gearbeitet: Klaus Huber, Sandeep Bhagwati, Wolfgang Rihm, Peter Eötvös, Michael Pelzel, Peter Winkler, Sandeep Bhagwati, René Wohlhauser, Kent Olofsson, Miklos Maros.
 
Neben den immer wiederkehrenden Schwerpunkten Rameau, Händel, Beethoven, Hadyn, Brahms, Busoni und Debussy setzt sich Moritz Ernst immer wieder für unbekannte oder vergessene Komponisten ein. Dies beweisen auch seine Einspielungen der Klavierwerke von Malcolm Arnold (Grammophone: „funkensprühende und stimulierende Interpretation“) oder die als Referenzaufnahme bezeichnete Gesamteinspielung der überlieferten Sonaten von Viktor Ullmann und Norbert von Hannenheim auf EDA. Er nahm er Klavierwerke von Arthur Lourié (Capriccio, 2016) und René Wohlhauser (NEOS, 2015) auf.
 
Führende, internationale Magazine bewerten seine Aufnahmen mit höchsten Bewertungen: Diapason (5/5 für Lourie Piano Works), Fono Forum 5/5 (für das Ullmann Klavierkonzert) oder auch das BBC Music Magazine.
Meisterkurse hat er an Hochschule für Musik Stuttgart, der königlichen Akademie Malmö, dem Shanghai Conservatory of Music und dem Boston Conservatory gegeben.

 

Details

Sprache: Deutsch
Preis: Kostenlos bei Anmeldung

+84 24 32004494 kultur-hanoi@goethe.de